Home Garten & Außenanlagen Vermooster Rasen: So wird man das lästige Unkraut los

Vermooster Rasen: So wird man das lästige Unkraut los

von Marc Hettenberger
Vermooster Rasen

Jeder Hobbygärtner und auch jeder, der einfach nur Wert legt auf einen sauber aussehenden, gesunden Rasen, kennt das Problem. Wenn der Rasen vermoost ist, ist es weder ein schöner Anblick, noch allzu gesund für den eigenen Garten. Man versucht so einiges, um das heimische Grün vor dem ebenfalls dunkelgrünen Eindringling zu schützen und entsprechend vielseitig sind die Tipps, die man zu dem Thema finden kann.

Gerade bei dem Thema Moos entfernen scheiden sich die Geister und die Meinungen gehen teilweise weit auseinander, was man nun tun sollte oder nicht. Im folgenden soll es darum gehen, wieso Moos überhaupt in Ihrem Garten wächst und was man bei dem Problem wirklich tun kann.

Vermooster Rasen: Grundlegende Informationen

Einige wichtige Faktoren begünstigen das Wachstum von Moos, so zum Beispiel wenn die Grünfläche nicht genug Sonnenstunden über den Tag hinweg abbekommt. Ein schattiger Standort im Garten ist also nicht ideal und macht es schwieriger, den Rasen moosfrei zu halten. Ein weiterer Grund kann der ph-Wert des Bodens sein. Wenn dieser sich unter dem Wert von sechs bewegt, der Boden also sauer ist, herrschen ebenfalls gute Bedingungen für das Wachstum von Moos. Außerdem birgt ein Nährstoffmangel im Boden Gefahren für Mooswachstum. Das Gras selbst benötigt sehr viele Nährstoffe und entzieht sie so dem Boden.

Wenn also von Grund auf nicht genug Nährstoffe enthalten sind, hat der Rasen Schwierigkeiten beim Wachstum und das weniger Nährstoffe benötigenden Moos kann schneller wachsen.

Moosvernichter: Was augenscheinlich wie die ideale Lösung wirkt, ist es nicht

Moosvernichter bringen zwar kurzfristige Gewinne, langfristig aber sind sie eher kontraproduktiv. So schaffen sie es zwar, Moos zu verätzen, säuern den Boden aber noch weiter. Da die meisten Moosvernichter ebenfalls einen sehr niedrigen ph-Wert haben, wird Mooswachstum auf lange Sicht weiter begünstigt. Ein weiterer Aspekt, der gegen Moosvernichter spricht, ist die schlechte Umweltverträglichkeit. Sie wirken giftig auf den Boden und das Grundwasser. Insofern sollte man andere Methoden nutzen.

Rasendünger benutzen

Wie bereits oben beschrieben braucht Gras sehr viele Nährstoffe, die nicht jeder Boden von Natur aus bieten kann. Insofern bietet es sich an, Dünger zu benutzen, der von sich aus weitere Nährstoffe spendet und damit das Graswachstum unterstützt und vor weiterem Moosbefall schützt. Wie immer kommt es beim Dünger auf die Dosierung an. Auch hier schadet zu viel der Umwelt.

Mähen und Vertikutieren im Herbst

Im Herbst sollte man dann zu einer sogenannten Vitalisierungskur übergehen. Zuerst sollte der Rasen gemäht werden, danach geht es ans Vertikutieren. Beim Vertikutieren wird der Rasen durch viele kleine Messer einige Millimeter weit eingeritzt. Was auf den ersten Blick wie ein mörderisches Verhalten dem eigenen Rasen gegenüber wirkt, ist in Wahrheit überaus hilfreich. Das unerwünschte Moos und der Rasenfilz wird so aufgeschnitten, Wasser kann wieder gut einsickern, vor allem aber wird der Boden gut aufgelockert.Diese Methode hilft, wenn ein eher leichter Befall von Moos vorliegt. Dann müssen keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden.

rasen mähen gegen moos

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Wenn allerdings ein schwerwiegenderes Problem vorliegt, kann die Benutzung von gröberem Bausand in Betracht gezogen werden. Direkt nach dem Vertikutieren, und dieser Zeitpunkt ist von großer Wichtigkeit, kann man eine Sandschicht von ein bis zwei Zentimeter überstreuen. Diese muss dann in den Rasen getreten werden, bestenfalls sollte es auch noch regnen, damit der Sand gut in das Erdreich eindringen kann. Sobald das geschehen ist, trägt der Sand zur weiteren Auflockerung der Erde bei. Der wichtigste Aspekt ist allerdings, dass nachhaltig und langfristig dafür gesorgt wird, dass die Durchlässigkeit für Wasser erhöht wird. Auf diese Weise erreicht man in den meisten Fällen nachhaltig, dass Moosbewuchs der Vergangenheit angehört.

Rasenkalk gegen einen zu sauren Boden

Ideal für den Rasen ist ein ph-Wert zwischen 6 und 7, nicht zu sauer und nicht zu basisch. Das kann man durch das Kalken des Rasens erreichen. Dafür kann man sich im Baumarkt oder einem Gartencenter Rasenkalk oder Dolomitkalk besorgen und diesen dann breitflächig ausstreuen. Auch dieser Schritt ist notwendig, um zumindest im Fall des zu sauren Bodens eine nachhaltige Besserung zu erwirken.

Vermooster Rasen: Professionelle Ursachenforschung

Als Laie oder eben als einfacher Gartenliebhaber kann man in den meisten Fällen nur raten, was genau der Grund für den Moosbefall ist. Abgesehen von der Lage im Schatten, welche ein offensichtlicher Hemmfaktor ist, sind die anderen Problemzonen schwerer zu erkennen. Um also herauszufinden, ob ein zu niedriger ph-Wert, fehlende Nährstoffe oder gar ein ganz anderes Problem vorliegt, gibt es einige Möglichkeiten. So kann man sich in Baumärkten einen ph-Teststreifen, beziehungsweise ein Test-Set besorgen. Auch kann man eine Spezialanalyse bei einem Labor anfordern, wobei durch eine repräsentative Probe der gesamte Boden durchleuchtet wird.

Diese Variante ist am teuersten, letzten Endes aber auch am effektivsten. Auf diese Weise kann man ohne Zweifel feststellen, welches Problem vorliegt.

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