Home Renovieren & Heimwerken Trinkwasserrohre reinigen: So gelingt die Reinigung ganz einfach

Trinkwasserrohre reinigen: So gelingt die Reinigung ganz einfach

von Marc Hettenberger
Trinkwasserrohre reinigen

Wir sind es gewöhnt, das die Wasserwerke in unseren Wohngebieten dafür sorgen, das wir zu jeder Zeit mit sauberem Trinkwasser versorgt sind. Sobald wir den Hahn aufdrehen sollte es im besten Fall kristallklar aus der Wand kommen. Zudem stellen wir weitere Ansprüche an unser Wasser. Es sollte nicht verunreinigt und absolut bedenkenlos zu genießen sein. Allerdings bekommen wir dieses qualitativ hochwertige Trinkwasser nur dann, wenn auch die Leitungen in unserem Zuhause sauber sind.

Im Falle von Mietobjekten ist das natürlich Vermietersache aber im Eigenheim sollten Sie sich selbst darum kümmern Ihre Trinkwasserrohre in regelmäßigen Abständen zu reinigen oder durch eine Spezialfirma reinigen zu lassen. Nur dann können Sie mit durchgehend hoher Qualität und Reinheit ihres Trinkwassers rechnen.

Warum sollten Trinkwasserrohre gereinigt werden?

Auch wenn das Haus relativ neu ist oder die Wasserleitungen erst erneuert wurden, entstehen hier schnell wieder neue Schmutzablagerungen die die Qualität Ihres Wassers im wahrsten Sinne des Wortes trüben können. Es spielt hierbei auch keine Rolle ob Ihre Wasserleitungen aus Kupfer, Kunststoff oder Stahl bestehen. Und auch die Nutzung von warmen oder kalten Wasser machen keinen großen Unterschied. Die Ablagerungen sammeln sich auf allen Materialien gleich und sollten bestenfalls entfernt werden. Denn je stärker die Verschnutzung umso Arbeits- und Kostenintensiver die Reinigung.

Verunreinigte Wasserrohre: Auslöser für Probleme im Haus

Wasserrohre zu reinigen sorgt nicht nur dafür, das Sie sauberes Trinkwasser beziehen. Es löst auch andere Probleme die durch die Verschmutzungen auftreten können. Wenn Sie eine längere Zeit nicht zuhause sind und dann das Wasser wieder aufdrehen kommt erstmal nur braunes Wasser aus dem Hahn. Dieses sieht nicht nur unschön aus sondern riecht meist auch nicht besonders angenehm. Drehen Sie das Wasser immer nur Kurzzeitig auf oder besitzt ihre Toilette „Kurzspülen/ Wasserstop“ kann Ihnen genau das selbe passieren. Die verbrauchte Wassermenge reicht nicht aus, um die Rohre einmal durchzuspülen. Ebenfalls kann es sein, das Ihnen der Wasserdruck durch die Verschmutzungen in den Leitungen immer weiter absinkt.

Durch sich ablösende Schmutzstücke können zudem Ihre Armaturen verstopfen und das Wasser wird kalkhaltig. Verschmutzte Wasserrohre die über einen langen Zeitraum nicht gereinigt werden, können ebenfalls zu Lochfraß und Rohrbrüchen führen. Ein Wasserrohrbruch kann für Sie als Hausbesitzer ziemlich teuer werden, nicht nur die Reparatur des Rohres an sich sondern auch die eventuellen Schäden am Haus die dann behoben werden müssen. Wie nasse Wände und oder kaputte Fußböden. Je nachdem wo der Schaden auftritt.

reinigung von wasserleitung

welcomia/Adobe Stock

Methoden um Trinkwasserrohre zu reinigen

Deshalb lohnt es sich immer einen Fachmann zu Rate zu ziehen, der Ihre Rohre einmal durchspült und den Schmutz und die Ablagerungen die Ihre Rohre schädigen könnten wegspült. Im Extremfall kann die Fachkraft das Rohr auch erhitzen, damit sich die festen Ablagerungen ablösen und diese dann mit einer speziellen Flüssigkeit herausspülen.

Reinigung statt Austausch

Früher wurden verkalkte Rohre oder komplette Leitungssysteme noch ausgetauscht werden um die Verschmutzungen loszuwerden. Heute haben Sie die Möglichkeit die preiswertere Lösung der Leitungsreinigung durchführen zu lassen. Hierbei werden die Rohre von innen so sauber geputzt und gespült, dass keine Ablagerungen mehr die Qualität Ihres Trinkwassers herabsetzen. Allerdings kann eine leichte Kalkschicht im Wasserrohr ruhig erhalten blieben. Hier rüber brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Eine leichte Kalkschicht im Rohr schützt das Rohr vor Korosion. Eine solche Rohrreinigung ist normalerweise innerhalb eines Tages erledigt und ihr Wasser wird danach wieder wesentlich klarer aus dem Hahn laufen.

Leitungssanierung vor Leitungsaustausch

Bei starken Verschmutzungen oder wenn Sie eine ältere Immobilie gekauft haben, empfiehlt es sich vor dem kompletten Austausch des Leitungssystems einmal über eine Rohrsanierung nachzudenken. Diese ist weniger Aufwendig als ein kompletter Austausch der Leitungen und Sie sparen sich den lästigen Baustellendreck. Der Ablauf einer solchen Rohrsanierung ist für Sie wesentlich angenehmer als ein Umbau. Zuerst schließt der Fachmann seine Schläuche und die Notwasserversorgung an, so dass Sie trotzdem Zugriff auf Wasser haben, um zum Beispiel zu kochen. Alle Böden in Ihrem Haus werden zudem mit Folien vor eventuell austretendem Wasser geschützt.

Trinkwasserrohre reinigen: Der Ablauf

Nun beginnt der Fachmann seine Arbeit. Er entfernt alle Armaturen und Ventile an allen Wasserstellen also alle Wasserhähne und Anschlüsse in Bad und Küche. Mit den Schläuchen wir nun ein Sanierungskreislauf geschaffen. Ist der Reinigungskreislauf angeschlossen werden die Rohre von der oberen Etage zur unteren Etage des Gebäudes getrocknet und gereinigt. Das ganze nimmt in etwa einen Arbeitstag, also ca. 6-8 Stunden in Anspruch. Am zweiten Tag in Ihrer Wohnung werden dann die Rohre von oben nach unten ausgekleidet. Am letzten Tag entfernt der Fachmann dann nur noch alle Schläuche und stellen die Betriebsbereitschaft wieder her. 24 Stunden nach der Sanierung können Sie die Rohrinstallationen wieder in Betrieb nehmen.

Das Verfahren der Rohrsanierung eignet sich für Rohre zwischen 10 und 150 mm Innendurchmesser. Auch Winkel und Verzweigungen sind bei diesem System kein Problem. Es ist flexibel und somit auch überall einsetzbar. Geeignet für den Einsatz verschiedenster Rohrmaterialien wie Eisen, Kupfer, Blei usw. Die Rohre älteren Jahrgangs sind wieder neuwertig und das Rohrleitungsnetz erhält nach der Sanierung eine Neuwert-Garantie und wird von Versicherungen als Rohrsanierung anerkannt.

Bildquelle Titelbild:

  • Peshkova/Adobe Stock

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