Bio ist in. Obst und Gemüse sollte nicht mit chemischen Mitteln behandelt werden, sondern aus natürlichem Anbau stammen. Dafür legen viele Kunden viel Geld auf die Ladentheke. Aber wie wäre es damit, die Gemüse- und Obstsorten einfach selbst anzubauen? Jeder, der einen Garten sein Eigen nennt, kann dies ganz leicht verwirklichen. Denn mit ein bisschen Übung und der richtigen Umgebung gelingt der Anbau von Obst und Gemüse sogar Einsteigern.
Wenn Sie gerne herrliche rote Tomaten speisen, dann sollten Sie ein eigenes Tomatenhaus bauen. Denn ein Modell aus dem Baumarkt ist nicht unbedingt nötig und lässt sich auch nicht so individuell gestalten.
Tomatenhaus bauen: Grundlegendes
Die Tomatenhäuser brauchen nicht viel Platz und kommen ohne große Probleme im heimischen Grün unter. Allerdings sind bei der Errichtung des Häuschens einige Faktoren zu berücksichtigen. Denn nur mit der richtigen Planung gelingt der Aufbau des Tomatenhauses auch so, dass es einen robusten Stand aufweist. So können Sie sich schon bald über eine reife Ernte freuen. Allerdings stellt sich die Frage, wie der genau Ablauf beim Aufbau aussieht. Auch ist es interessant zu wissen, welche Werkzeuge, Hilfsmittel und weiteren Elemente Sie für das Aufstellen auf jeden Fall benötigen. Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren, sollten Sie auf dieser Seite weisterlesen. Erfahren Sie alles über das Thema Tomatenhaus bauen.
Welche Vorteile bietet Ihnen ein Tomatenhaus?
Die Tomate zählt zu den beliebtesten Gemüsesorten hierzulande. Kein Wunder also, dass viele Freunde der roten Knollen sie am liebsten selbst im heimischen Grün anbauen. Da die Tomatenpflanzen aber mitunter ein wenige anfällig sind, tritt hier mitunter Braunfäule auf. Da ist ein Tomatenhaus eine hilfreiche Option. Denn die Tomaten in diesem Häuschen werden von Braunfäule und ähnlichem Befall verschont. Damit hat ein Tomatenhaus den Vorteil, dass es die Pflanze vor Schädlingen schützt. Außerdem werden auch tierische Räuber durch das Häuschen als Schutz abgehalten, die es auf die Tomaten abgesehen haben. Darüber hinaus ist es leicht, optimale Bedingungen für das Wachstum herzustellen.
Das Tomatenhaus als Schutz vor Regen und Wind
Damit Tomaten gut gedeihen können, benötigen Sie ein sonniges Plätzchen. Zudem sollte ein leichter Luftzug vorhanden sein. Eine geeignete Wahl sind daher die Tomatenhäuser zum Selberbauen, die zu einer Seite hin geöffnet sind. Diese lassen zwar frische Luft herein und sorgen so für eine gute Luftzirkulation an der Pflanze, halten aber trotzdem starken Regen oder sogar Böen, wie sie bei einem Gewitter mitunter auftreten, ab. In einem Tomatenhaus werden darüber hinaus selbst in der heißesten Zeit des Jahres keine Temperaturen über 35 Grad erreicht, was für die Tomatenpflanzen und Früchte sehr gut ist.
In Gewächshäusern sieht es etwas anders aus: Da werden häufig Höchsttemperaturen an, die sogar eine Schädigung der Tomatenpflanzen zur Folge haben können. Das Ergebnis sind dann mitunter Früchte, die missgebildet sind. Andere Früchte sind von innen hohl.
Da der Wind die Tomaten nicht so leicht erreichen kann, sind sie auch vor Braunfäule in anderen Bereichen des Gartens geschützt. Denn diese wird durch die Luft übertragen. Allerdings ist kein 100 %iger Schutz zu erwarten. Es kommt sogar vor, dass Braunfäule in Gewächshäusern auftritt. Die hohe Luftfeuchtigkeit in dieser Umgebung bietet zudem optimale Bedingungen für diverse andere Pilzarten. Die Ausbreitung geht aber eher langsam voran. Viele Fäulekrankheiten an den Tomaten werden durch Feuchtigkeit begünstigt. So sind Tomaten, die dem Regen ausgesetzt sind, zum Beispiel anfällig für Krautfäule. Ein Tomatenhaus ist daher in erster Linie ein Schutz gegen Feuchtigkeit. Es ist eher ein Überdachung als ein komplett strukturiertes Häuschen.
Welche Hiflsmittel und Werkzeuge sind nötig?
Beim Tomatenhaus bauen dürfen verschiedene Werkzeuge nicht fehlen. So sollten Sie einen Zollstock mit Bleistift bereitlegen, sich eine Handsäge oder Stichsäge besorgen, ein Cuttermesser und eine Wasserwaage heraussuchen und eine Akkuschrauber sowie einen Vorschlaghammer zur Hand haben. Ein Multitool ist ebenfalls von Vorteil.
Ein Tomatenhaus selber bauen: Schritt-für-Schritt Anleitung
Bevor Sie mit dem Bau des Tomatenhauses beginnen, ist es wichtig, die Maße genau zu ermitteln. Auch der Standort ist von Bedeutung. Entscheiden Sie sich für einen Platz im heimischen Grün, der ausreichend Sonnenstunden aufweist. Wählen Sie eine rechteckige Fläche aus und stechen Sie in diesem Bereich die Grasnarbe ab. Achten Sie darauf, dass das Häuschen in Richtung Süden ausgerichtet ist. So profitieren die Pflanzen am besten von der Sonnenenergie.
Die richtigen Maße für das Tomatenhaus
Für den Bau des Tomatenhauses bieten sich die Maße von etwa 240 cm x 80 cm und 200 cm an. In diesem Häuschen haben die Tomatenpflanzen eine Grundfläche von etwa 2 m². Das reicht in etwa für vier bis fünf Pflanzen. Wichtig: Gerade in Bezug auf die Höhe bietet es sich an, ein wenig Spielraum zu lassen. Die Tomatenpflanzen wachsen sehr schnell – und zwar nicht in die Breite, sondern vor allem in die Höhe. Zwei Meter sind hier ein geeigneter Wert, abhängig von der Sorte bietet es sich aber auch an, ein Tomatenhaus zu bauen, das 2,50 m hoch ist. Darin haben die Tomatenpflanzen viel Platz, um sich zu entfalten.
Der Unterbau des Tomatenhauses
Wichtig für ein stabil stehendes Tomatenhaus ist eine robuste Unterkonstruktion. Um dies zu gewährleisten, verankern Sie den Unterbau zuverlässig im Boden. Mit dem Vorschlaghammer schlagen Sie Pfostenhülsen in den Boden, die als Fixierung für den Aufbau dienen. Am besten setzen Sie bei diesem Vorgang auf Einschlaghilfen. Durch diese ist sichergestellt, dass die Metallkonstruktion dabei beschädigt wird. Sie platzieren anschließend eine Latte über die einzelnen Anker für den Boden – auf diese Weise können Sie mit einer Wasserwaage leicht kontrollieren, ob die einzelnen Einschläge auf einer Höhe sind. Das ist wichtig, damit das Tomatenhaus später einen geraden Stand hat. Gleichen Sie die Einschlaghilfen in der Höhe so ein, dass die Konstruktion symmetrisch ist.
Ist dies geschehen, werden die Kanthölzer in die Einschlaghilfen gesetzt. Schrauben Sie sie fest, damit das Tomatenhaus nicht wackelt.
Wichtig: Zwei der Kanthölzer sollten ein wenig eingekürzt werden. Diese beiden werden an die Nordseite des Häuschens gestellt. Durch diese Kürzung wird das Dach ein wenig geneigt. Das geneigte Dacht ermöglicht einen guten Ablauf des Regenwassers. Denn wenn sich das Wasser auf dem Dach sammelt, kann es mitunter zu schwer für die Unterkonstruktion werden. Dann sind Beschädigungen des Tomatenhauses die Folgen. Setzen Sie also auf eine Schräge – etwa in einem Winkel zwischen 15 und 30 Grad.
Die Konstruktion miteinander verbinden
An der Oberseite der einzelnen Kanthölzer legen Sie anschließend eine Verbindung an. Sie ziehen dafür Metallwinkel heran und setzen kürzere Kanthölzer mit einem Maß von 80 cm für die Längsseiten ein. Auf diese Art und Weise entsteht ein Rahmen. Die Zwischenleisten haben dabei eine stabilisierende Aufgabe. Wichtig: Diese Kanthölzer werden auf der Außenseite der längern Kanthölzer montiert, nicht zwischen den Pfosten. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass sich die Zwischenleisten an der Neigung des Daches orientieren. Sie werden dementsprechend ausgerichtet, fallen also nach hinten hin schräg ab.
An der Rückseite und an den Länggseiten des Tomatenhauses werden außerdem noch weitere Zwischenleisten angebracht. Sie platzieren Sie ebenfalls zwischen den Pfosten. Dafür müssen sie leicht eingekürzt werden. Sie erhalten auf diese Weise ein Grundgerüst, das an drei Seiten mit zusätzlichen Verstärkungen für einen optimalen Stand ausgestattet ist.
Das Dach auf der Unterkonstruktion anbringen
Das Grundgerüst für das Tomatenhaus steht nun. Es ist jetzt Ihre Aufgabe, ein schützendes Dach zu errichten. Natürlich kann man dafür einfach eine normale Folie verwenden. Dies bringen Sie mithilfe von Heftklammern auf der Konstruktion an. Doch diese Schutzfolien bieten nicht immer ausreichend Sicherheit. Außerdem sind sie anfällig für Regen und Feuchtigkeit. Bei starkem Wind werden diese Schutzelemente mitunter beschädigt oder sogar weggeweht. Es empfiehlt sich hier also, auf eine stabilere Option für die Abdeckung zu setzen. Neben der Stabilität des Daches ist auch die Lichtdurchlässigkeit ein entscheidender Faktor. Viele Experten raten zu lichtdurchlässiger Wellpappe. Diese finden unter anderem auch an Carports Verwendung.
PVC Wellpappen werden aus Kunststoff mit einer Dicke von 0,8 mm hergestellt und lassen sich optimal verarbeiten. Sie schneiden die Wellpappe für das Tomatenhaus zu und berücksichtigen dabei, dass sie an den Seiten ein wenig über die Holzkonstruktion hinausragt. Als Überstand wird eine Länge von in etwa 5 cm empfohlen.Mit einem Winkelschneider erhalten Sie hier die richtige Länge. Sie wollen das Regenwasser weiterverwenden, zum Beispiel zum Gießen der Pflanzen? Dann montieren Sie doch am Dachvorsprung eine Regenrinne. In dieser wird das Regenwasser aufgefangen und in eine Tonne geleitet. Das auf diese Weise gewonnene Wasser spart Kosten beim Wasserverbrauch ein.
Tipp: Zudem ist es ratsam, auch die Wetterseite des Tomatenhauses zu schützen. Dabei verwende Sie ebenfalls zugeschnittene PVC Wellpappe. Diese hält Regen und Wind von den Pflanzen ab, sodass diese in dem Tomatenhaus optimal gedeihen können. Nach dem ersten Starkregen führen Sie einen keinen Check durch, um zu prüfen, ob die Pflanzen Feuchtigkeit durch Regen abbekommen. Ist dies der Fall, können Sie auch eine zweite PVC Wand an der Seite anbringen, damit die Pflanzen noch besser gesichert sind.
Tomatenhaus bauen: Das Fazit
Mit dem richtigen Werkzeug und den passenden Materialien gelingt das Tomatenhaus bauen ganz leicht. Wichtig ist die richtige Ausrichtung des Häuschens. Achten Sie zudem darauf, dass keine Feuchtigkeit ins Innere gelangt. Dann können Sie sich schon bald über herrlich rote Tomaten freuen.
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