Eine gut geplante Mischkultur im Gemüsegarten sorgt für höhere Erträge, denn Pflanzen, die einander unterstützen, sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und weniger anfällig für Schädlinge. Einige Pflanzen profitieren voneinander, halten Schädlinge fern, ziehen nützliche Insekten an oder helfen bei der Bestäubung, indem sie Hummeln und Bienen anlocken. Pflanzen, die sich nicht mögen, sollten allerdings nie nebeneinander stehen.
Umsichtige Gartenbesitzer werden es daher vermeiden, durch ungünstige Nachbarschaften Schädlinge anzulocken oder das Wachstum ihrer Pflanzen zu behindern. Es ist wichtig, dass man den Gewächsen im Garten günstige Umgebungen anbietet, um ein gutes Wachstum zu ermöglichen und langfristig gesunde Pflanzen zu erhalten. Als Nachbarn für Tomaten eignen sich beispielsweise, Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum subsp. tuberosum), Endivien (Cichorium endivia) und grüne Bohnen (Phaseolus vulgaris), um nur einige zu nennen.
Schlechte Nachbarn wären zum Beispiel: Radieschen, Kartoffeln, Gurken, Erbsen, Auberginen und Senf. Da sich nicht jede Pflanze gut mit der anderen verträgt, muss bei der Garten- und Beetgestaltung besonders auf Nachbarkonstellationen geachtet werden. Es gilt zu bedenken, dass beim Setzen von Begleitpflanzen auf Gleichgewicht Wert gelegt werden muss, nicht auf Dominanz. Gartenbesitzer sollten lernen, Pflanzen zu respektieren, im Gegenzug werden diese für die Gärtner arbeiten.
Gute und schlechte Nachbarn: Die Tomaten Mischkultur
Welche Pflanzen vertragen sich mit Tomaten? Wir verraten, mit welchen Nachbarn Gartenbesitzer die leckeren Früchte am besten gemeinsam pflanzen können und mit welchen lieber nicht. Denn wir geben hier Tipps für den perfekten Mischanbau von Tomaten (Paradeisern). Wenn verschiedene Pflanzenarten in einer Mischkultur nebeneinander stehen, kann dies durchaus Vorteile haben, solange sie sich miteinander vertragen. Diese Vorteile eines Mischanbaus von Tomaten gegenüber einer Monokultur mit nur einer einzigen Gemüseart machen sich in der Regel die ganze Saison über bemerkbar.
- Die unterschiedlichen Pflanzen beschatten das Erdreich und schützen es vor dem Austrocknen.
- Wenn nährstoffhungrige und genügsame Pflanzen nebeneinander stehen, verhindern sie die Ausbeutung des Bodens.
- Gute Nachbarn schützen einander vor Krankheiten und Schädlingen.
- Hochwüchsige Tomatenpflanzen stehen daher am besten neben niedrig wüchsigem Gemüse, das nur wenig Nährstoffe braucht.
- In einer bunten Pflanzengesellschaft gibt es immer wieder solche, die von Pflanzenschädlingen gemieden werden, da einige der Mitglieder Substanzen produzieren, welche diese Schmarotzer abschrecken können. Die „Scharfe Gartenkresse“ (Lepidium sativum), hält beispielseise die Blattläuse und Blutläuse von Tomaten fern. In diesem Ratgeber stellen wir gute und schlechte Pflanzpartner für Tomaten vor.
Schlechte Nachbarn für Tomaten
Wie bereits angemerkt sollten Pflanzen, die zu den schlechten Begleitern der Tomaten gehören, auf keinen Fall in ihrer unmittelbaren Nähe stehen. Wenn sie unterschiedliche Ansprüche an den Standort stellen, könnte die Ernte recht spärlich ausfallen. Während sich manche Pflanzen sehr gut als Nachbarn für Tomaten eignen, stellen „Vielesser“ eine Konkurrenz für sie dar. Manche natürliche Wurzelausscheidungen böser Nachbarn lassen beide Gewächse nur ungenügend wachsen. Anzumerken gilt es zudem, dass sich Nachtschattengewächse in der Regel gut miteinander vertragen.
Trotzdem sollte man auf das Anpflanzen von Tomaten mit Erdäpfeln (Solanum tuberosum) in einem Gartenbeet verzichten. Denn Kartoffeln haben häufig unter Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) zu leiden. Meist befällt diese Krankheit auch die in der Nähe stehenden Tomaten. Erbsen (Pisum sativum) sollten ebenso nicht in der Nähe von Tomaten anpflanzt werden, denn die Paradeiser würden an ihren Wurzelausscheidungen leiden. Die beiden Pflanzen behindern sich zudem im Wuchs, sodass beide Gewächse an Mangelerscheinungen leiden würden. Anzuführen gilt es zudem, dass auch Fenchel (Foeniculum vulgare) und Rotkohl (Brassica oleracea var. Capitata f. Rubra) keine guten Begleitpflanzen für Tomaten sind.
TIPP: Mit der richtigen Wahl der Pflanzennachbarn für Tomaten lassen sich sowohl für das Gemüse als auch für den Boden positive Effekte erzielen. Gartenbesitzer sollten zum Beispiel niemals verschiedene Starkzehrer gemeinsam auf einem Gartenbeet anpflanzen. Überdies könnte eine nährstoffhungrige Pflanze ihre Nachbarin schädigen, die nicht so viele Nährstoffe braucht.
Mischkultur: Weitere Beispiele für schlechte Nachbarn der Tomate
Manche Pflanzen vertragen sich leider nicht gut, so sehr sich Gartenbesitzer auch bemühen, dass sie sich gut entwickeln. Dies liegt, wie in diesem Ratgeber bereits angeführt wurde, daran, dass sie beispielsweise unterschiedliche Wachstumsbedingungen haben. Pflanzen, die ein feuchtes Erdreich bevorzugen, werden neben Nachbarn, die nur eine minimale Bewässerung benötigen, nicht glücklich sein. Gartenbesitzer, die nicht wollen, dass ihre harte Arbeit ruiniert wird, stellen auch folgende Pflanzen nicht in die Nähe ihrer Tomaten, um sich den Ärger zu ersparen.
- Gurken: Dazu gehören auch Gurken und Tomaten. Denn Gurken benötigen einen ganz anderen Standort. Sie werden zudem schnell mit „Echtem Mehltau“ infiziert, den sie dann auf die Tomaten übertragen. Im schlimmsten Fall gedeihen beide Arten schlecht und tragen kaum Früchte.
- Kohl: Tomaten und Kohl sowie alle Verwandten aus der Kohlgewächse Familie (Brokkoli, Grünkohl, Rotkohl etc.) sollten niemals neben Tomatenstauden stehen. Sie sind alle absolut schlechte Pflanznachbarn, die in der Gartenwelt sogar als Erzfeinde gelten. Sie hemmen nämlich das Wachstum der Tomatenpflanzen. Da sie ebenso wie die Tomaten Starkzehrer sind, benötigen sie immer reichlich Nährstoffe. Allerdings verlieren die Tomatenstauden das Rennen um die Bodennährstoffe. Kohlgewächse lassen nur wenig für die Tomaten übrig. Infolgedessen wachsen diese oftmals nicht bis zur Reife und bringen möglicherweise nicht einmal Früchte hervor.
- Mais (Zea mays): Bei Mais handelt es sich um einen weiteren Todfeind von Tomaten. Die Laven der zerstörerischen Maisschädlinge (Heliothus zea) ernähren sich nicht nur von Teilen des Maiskolbens. Sie haben auch noch einen anderen Namen: „Tomatenfruchtwurm“. Diese Larven der Schädlinge niesten sich in den Tomatenfrüchten ein und fressen Teile der Blätter und Stängel. Außerdem höhlen sie das Fruchtfleisch von innen aus. Die Tomatenfrüchte sind in der Folge komplett ungenießbar. Gartenbesitzer, die Mais und Tomaten nebeneinander anpflanzen, erschaffen einen wahren „Maisohrwurm-/Tomatenfruchtwurm-Himmel“ und verringern dadurch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Mais- und Tomatenernte.
- Dill: Tomaten und Dill sind nicht unbedingt Feinde. In der ersten Wachstumsphase fungiert Dill als idealer Pflanznachbar. Er kann das Tomatenwachstum sogar verbessern und bestimmte Schädlinge wie Blattläuse abwehren. Wenn die Dillpflanze jedoch reif ist, kann sie das Wachstum von Tomatenstauden eher hemmen als unterstützen.
- Aubergine: Auberginen können bei den Tomatenpflanzen Krankheiten verursachen, die unglaublich schwer auszurotten sind. Denn beide Gewächse sind anfällig für frühe und späte Knollenfäule. Die frühe Fäulnis befällt Tomatenblätter und es kommt zu braunen Läsionen, die dazu führen, dass die Blätter abfallen. Weniger Blätter bedeuten weniger Energie (aus der Fotosynthese) und die Früchte werden zu stark der Sonne ausgesetzt. Die Krautfäule kann sich sowohl auf die Tomatenblätter als auch auf alle anderen Teile der Tomaten ausbreiten, einschließlich Stängel und Frucht.
- Walnuss: Es mag ein wenig seltsam erscheinen, aber ein Walnuss-Tomaten-Duo ist das potenziell schädlichste für Tomatenpflanzen. Denn Walnussbäume gelten als allelopathisch und setzen Chemikalien frei, die das Wachstum der umliegenden Pflanzen beeinflussen. Sie hemmen das Wachstum der meisten Pflanzen, insbesondere aber das der Tomaten aus der Familie der Nachtschattengewächse.
Weder gut, noch schlecht: Bedingt geeignete Pflanznachbarn von Tomaten
Neben Pflanzen, die als gute oder schlechte Nachbarn von Tomatenstauden angesehen werden, gibt es auch solche, die zwar in Mischkultur auf demselben Gartenbeet angebaut werden können, aber nicht als pflegeleichte Nachbarn gelten. Daher müssen Gartenbesitzer etwas mehr Zeit in ihre Aufzucht und Pflege investieren.
- Gartenerdbeeren (Fragaria × ananassa): Sie zählen weder zu den guten noch zu den schlechten Begleitpflanzen von Tomaten. Allerdings stellen sie spezielle Anforderungen an den Gärtner, der Erdbeeren mit Tomatenpflanzen zusammen kultivieren will. Denn im Gegensatz zu Tomaten (die viel Wasser benötigen), verlieren Gartenerdbeeren durch zu viel Wasser ihr Aroma. TIPP: Walderdbeeren (Fragaria vesca) vertragen dagegen mehr Wasser und Schatten und sind daher ideale Nachbarn.
- Paprika (Capsicum): Paprikapflanzen sind kleiner als Tomatenstauden. Daher gilt es beim Anpflanzen auf genügend Platz zwischen den Gewächsen zu achten. Es muss zudem reichlich gedüngt werden. Die Tomaten als Starkzeher könnten zudem dem Paprika Nährstoffe stehlen. Aufgrund ihrer vielen Blätter strahlen Tomatenstauden aber viel Wärme aus, von der die Paprikapflanzen wiederum profitieren können.
Werden stark duftende Pflanzen und Kräuter (Dill, Lauch, Basilikum, Knoblauch und Zwiebeln) neben Tomatenstauden gepflanzt, dann nehmen die Tomatenfrüchte häufig deren Aroma an und verströmen einen angenehmen und würzigen Duft, sodass die Tomaten so noch schmackhafter werden.
Mit welchen Pflanzen vertragen sich Tomaten?
- Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris): Da sich Gegensätze anziehen, sind Bohnen die idealen Nachbarn von Tomaten. Denn sie sind genügsame Schwachzehrer, wogegen Tomaten richtige Vielfraße sind. Daher ergänzen sie sich prima.
- Petersilie (Petroselinum crispum) und Basilikum (Ocimum basilicum). Die Kräuter halten mit ihren ätherischen Ölen lästige Blattläuse von Tomaten fern. Diese Würzkräuter schützen Tomaten vor der Weißen Fliege und vor Mehltau. Ein weiterer Vorteil ist, dass Tomaten und Basilikum in der mediterranen Küchen häufig gemeinsam in Gerichten verwendet werden. Petersilie ist wiederum ein Schwachzehrer, der nur wenig Nährstoffe benötigt.
- Karotten (Daucus carota) und Pastinaken (Pastinaca sativa): Diese Pflanzen nutzen den Platz unter den großen Nachtschattengewächsen. Obendrein lockern sie mit ihren Wurzeln den Gartenboden auf und sorgen für eine gute Drainage.
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum) und Gartenkresse (Lepidium sativum). Beide schützen die Tomaten vor Blattläusen.
- Ringelblume (Calendula officinalis). Diese Blume gilt als Heilpflanze. Sie bleibt niedrig, lockt Bestäuber (Hummeln, Bienen) an und hält gleichzeitig die lästigen Nematoden fern. Sie kann auch als Abstandshalter zwischen schlechten Nachbarn gepflanzt werden.
- Sellerie (Apium graveolens): Das Gemüse passt gut zu Tomaten, aber die Früchte können einen leichten Geschmack nach Sellerie annehmen. Trotzdem ist Sellerie ein guter Mischkultur-Partner.
- Zwiebeln (Allium cepa) und Knoblauch (Allium sativum). Beide Gewächse lieben ebenso wie die Tomaten einen sonnigen, warmen Standort. Mit ihrem starken Aroma vertreiben sie zahlreiche Schädlinge, wie etwa die Weiße Fliege. Auch der Lauch (Allium porrum) passt hervorragend neben Tomaten. Lauch wirkt auf dieselbe Weise und passt deshalb ebenfalls perfekt neben Tomatenpflanzen.
- Spargel (Asparagus): Der Spargel vertreibt den Pilz aus dem Boden und hilft gegen Tomatenwelke.
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