In vielen Haushalten lässt sich ein Ofen, ein Kamin oder ein Schornstein finden. Diese Anlagen arbeiten besonders effizient, wenn sie mit wärmespeichernden Materialien ausgekleidet sind. Oft werden dafür unterschiedliche Steine verwendet, die sich allerdings nicht ganz preiswert im Handel erwerben lassen. Doch mit etwas handwerklichem Geschick können sie auch ganz einfach selbst hergestellt werden.
DIY Speichersteine: Tipps zum Selbermachen
Ein Feuer für die Wärmeerzeugung ist schnell entzündet. Es jedoch über viele Stunden hinweg am Laufen zu halten, kostet einiges an Ressourcen. Ein Problem, das bereits unsere Vorfahren kannten: Statt die Flamme im Ofen immer wieder neu zu schüren, indem Unmengen an Kohle und Holz nachgelegt wurden, kamen sie auf die Idee, den Kamin oder Herd mit Steinen auszukleiden, die die Wärme speichern. Diese ließen sich oftmals mühelos finden, konnten ohne nennenswerten Aufwand in Form gebracht und schließlich zur Ausgestaltung der Feuerstelle genutzt werden. Der Vorteil: Solche Speichersteine weisen eine sehr hohe Dichte auf.
Damit gelangt die Hitze zwar in das Innere, wird aber nur sehr langsam wieder an die Umluft abgegeben. Das Material kann die Wärme somit durchaus einen halben Tag lang speichern.
Welche Steine kommen in Betracht?
Allerdings hat sich im Bereich der Speichersteine in den letzten Jahren ein erheblicher Fortschritt eingestellt. Waren es einst Materialien wie Sand- und Speckstein, die von unseren Vorfahren genutzt wurden, so steht modernen Handwerkern ein deutlich breiteres Repertoire an Ausgangsstoffen zur Verfügung. Beliebt sind dabei etwa Schamott und Beton. Beiden ist gleich, dass sie sich recht einfach zusägen lassen.
Ihr Nachteil: Gerade im Fachhandel werden die daraus hergestellten Speichersteine oftmals zu sehr hohen Preisen angeboten. Das Auskleiden eines Ofens alleine damit kann also schnell einmal Kosten von mehreren einhundert Euro auslösen. Eine Investition, die sicherlich gut angelegt ist. Doch es geht auch günstiger. Insbesondere Hobbybastler können sich die Steine selbst anfertigen und auf diese Weise viel bares Geld sparen.
Wie werden die Speichersteine in Form gebracht?
In vielen Häusern lassen sich noch immer Reste von Betonstücken sowie von Schamottsteinen finden. Sie wurden etwa für den Bau des Kamins, der Mauern oder des Schornsteins verwendet. Was übrig blieb, liegt nun herum. Der Abtransport wäre teuer. Warum das ohnehin bereits vorhandene Material dann nicht anderweitig nutzen? Größere und kleinere dieser Elemente – die natürlich jederzeit im Baumarkt nachgekauft werden können – lassen sich mit Steinsägen in Form bringen.
Wer über ein wenig handwerkliches Geschick verfügt, kann mit Hammer und Meißel zugleich die Details herausarbeiten. Sicherlich geht auf diese Weise einiges an Zeit, Energie, Sägeblättern und Körperkraft verloren. Im Vergleich zu den handelsüblichen Speichersteinen könne damit aber erhebliche Einsparungen erzielt werden. Auch Laien ohne Vorkenntnisse müssen den Aufwand zudem nicht scheuen.
Können Steine auch gegossen werden?
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, sich die Steine ganz simpel selbst zu gießen. Benötigt wird dafür eine Form. Sie kann je nach Bedarf angepasst und auf kleinste Unebenheiten im Ofen ausgelegt werden. Die gängigste Variante besteht sicherlich darin, diese Schalung nun mit flüssigem Zement oder Beton auszugießen. Der so entstehende Stein taugt für die Wärmespeicherung.
Besser ist es aber, die Form zunächst mit kleinen Resten oder sogar dem Staub von Sand- und Kalksteinen, von Schamott und Ziegeln sowie – falls vorhanden – mit kaputten Keramiken oder Marmor zu füllen. Ja, auch die Scherben des in der Küche zu Bruch gegangenen Tellers können dabei wiederverwendet werden. Die möglichst gut gefüllte und verdichtete Schalung wird abschließend mit Beton oder Zement zum Stein gegossen.
Speichersteine selber machen: Worauf ist bei der Herstellung zu achten?
Die Grundregel beim Sägen oder Gießen der Speichersteine besagt, dass Lücken zwischen den einzelnen Elementen zu vermeiden sind. Durch sie käme Luft von einer zusätzlichen Seite an den Stein und würde ihn schneller auskühlen lassen. Ebenso könnte damit die Funktion des Ofens im Allgemeinen beeinträchtigt und seine Arbeitsleistung herabgesetzt werden. Ratsam ist es daher, die einzelnen Stücke möglichst groß anzufertigen, um ebenmäßige Flächen zu erhalten.
In der Praxis bleibt es aber oft bei dem Wunsch. Gerade Öfen mit Rundungen werfen erhebliche Schwierigkeiten auf. Viele Hobbybastler können somit nur sehr kleine Speichersteine anfertigen, die den vorhandenen Leerraum kaum ausfüllen und somit zu viel Luft eindringen lassen. Gut gedacht wäre in diesem Falle also nicht immer auch gut gemacht.
Wie können Leerräume vermieden werden?
Allerdings lässt sich dieses Problem mit geringen Mitteln lösen. Der vor allem bei den Sägearbeiten anfallende Staub der Steine kann – ebenso wie kleinere Reste derselben – als Füllmaterial verwendet werden. Wer darüber nicht verfügt, erwirbt diese Materialien zu günstigen Preisen im Baumarkt. Wie auch kleine Tonkügelchen, die sich aufgrund ihrer Form ohne großen Aufwand in alle Lücken sowie sonstigen freien Stellen legen und auf diese Weise die gesamte Fläche verdichten.
Abermals können Keramik und Marmor für den Einsatz in Betracht gezogen werden. Das mag dekadent klingen. Aber insbesondere Porzellangeschirr verfügt über exzellente Speicherfähigkeiten. Geht also eine Tasse zu Boden, können ihre Scherben beim Auskleiden des Freiraums rund um die Speichersteine hilfreich sein.
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