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Spatzen vertreiben: Einfache und effektive Methoden im Überblick

von Marc Hettenberger
spatz im garten

Spatzen können putzige kleine Zeitgenossen sein – oder sie entwickeln sich zur Plage! Regional oder an Häusern, die gute Brutbedingungen bieten, vermehren sich die kleinen Vögel mitunter rasant und sorgen dann für jede Menge Dreck und Lärm.

Spatzen erfolgreich vertreiben: Die besten Tipps

Die allererste Maßnahme gegen Spatzen ist die Versiegelung von Nischen, Ritzen, Vorsprüngen und alten Kaminen an Häuser-Fassaden und Dächern. Engmaschige Gitter, die Nischen dicht abschließen verhindert, dass sich die Vögel dort niederlassen. Sogenannte Vogelspikes sind Platten mit hervorstehenden Spitzen aus witterungsbeständigen Edelstahlstäben. Werden sie an Dachrinnen und Mauerüberständen angebracht, können Spatzen und Tauben gar nicht erst landen. Solche Arbeiten an einem Gebäude können zunächst einen gewissen Aufwand und eine größere Investition darstellen. Da das Spatzenproblem danach aber langfristig beseitigt ist, lohnt es sich allemal.

Wer handwerklich begabt ist und die Bereiche bequem mit einer handelsüblichen Leiter erreicht, kann die Arbeiten mit entsprechender Sicherung selbst vornehmen. Ansonsten werden diese Arbeiten auch von Fachleuten angeboten, die bei Mehrfamilienhäusern und schlecht zugänglichen Fassaden mit einem Kran oder einer Hebebühne anrücken.

Keine Futterquellen bieten

Auf dem Lande und in direkter Nachbarschaft landwirtschaftlicher Flächen lässt es sich kaum vermeiden, dass Haus- und Feldspatzen sich in einem wahren Schlaraffenland wiederfinden. Bei der Ernte bleiben jede Menge Körner liegen und aus Getreidespeichern kullern ebenfalls immer wieder ein paar Körner für den Spatz heraus. Doch irgendwo müssen die kleinen Kerlchen ja auch leben. Damit die Spatzen nicht das Eigenheim als Wohnstätte auswählen, sollten ihnen einfach keine zusätzliche Einladung geboten werden.

Dinge, die Spatzen anlocken sind Vogelhäuschen, in denen gefüttert wird. Herumliegende Krümel, Brotreste, Kekse oder andere Lebensmittel. Achtung ist auch bei der Kleintier- oder Hühnerhaltung im Garten geboten. Hier kann sich der Spatz an Trockenfutterresten und Körner zu schaffen machen, die eigentlich nicht für ihn gedacht waren. Nach dem Essen im Freien, Picknicks mit den Kindern oder einem Gartenfest müssen Reste schnell weggeräumt werden.

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Hund und Katz’ vertreiben den Spatz

Sicher sind Katzen die größten natürlichen Feinde der Spatzen. Wer eine oder mehrere Katzen sein Eigen nennt, hat meistens auch kein Problem mit Spatzen rund ums Haus. Hunde fressen Spatzen zwar nur selten, haben aber meistens große Freude daran, die Vögelchen aufzuschrecken und sie zu jagen. Für den Spatz bedeutet das genug Gefahr und Stress, um sich besser nicht niederzulassen.

Reflektorartikel blenden die Tiere

Was wir ganz schön finden, ist für Spatzen ein Graus: Sie mögen den Schimmer und auch den Klang, der von funkelnden Windspielen oder Metallspiralen ausgeht, nämlich gar nicht. Die glitzernden und schimmernden Teile zur Spatzenabwehr können einen Garten, Terrassen und Fenster sogar auf zauberhafte Weise verschönern und bereichern. Kostengünstig aber nicht ganz so hübsch sind alte, aufgehängte Musik-CDs.

Spatzen vertreiben mit dunklen Vogelattrappen

Heute gibt es in jedem Baumarkt Vögel aus Kunststoff zu kaufen. Sie haben die Form eines Raben oder einer Krähe. Raben, Krähen und Elstern gehören zu den natürlichen Feinde der Spatzen. Sie klauen mitunter die Eier oder Babyspatzen aus den Nestern und füttern sich selbst und die eigene Brut damit. Diese immer in dunklen Tönen gehaltenen Plastikattrappen wirken geschickt am Balkon, Fenstern oder in der Nähe von Dächern platziert als perfekte Spatzenabschreckung.

Mit Kanonen auf Spatzen schießen?

Diese Redewendung verwendet man allgemein für Überreaktionen aller Art. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Spatz beziehungsweise den Problemen, die er manchen Menschen breitet. Auch hier gilt: Besser nicht überzureagieren. Vergiftungsmaßnahmen, Abschüsse, Schreckschüsse oder fiese Vogelfallen müssen sicher nicht sein. Wer sich durch die Vögel wirklich gestört fühlt, kann mit den zuerst genannten Maßnahmen tolle Erfolge erzielen. Nur weil „man“ es so macht, muss niemand den Spatz vergraulen oder vertreiben.

Es gibt auch genug Menschen, die große Sympathien für die Vögel aufbringen und sie gerne ums Haus herum haben. In manchen Kulturen und Gegend wird die Anwesenheit der fruchtbaren Vögel sogar mit der Liebesgöttin Venus assoziiert und sehr gerne gesehen.


Wissenswertes rund um den Spatz

Der Haussperling (Passer domesticus) begleitet uns schon seit vielen Jahrtausenden. Er gilt als direkter Kulturfolger des Menschen: Seine Lebensbedingungen sind eng an den Menschen und deren Lebensgewohnheiten gebunden. Spatzen siedeln bevorzugt dort, wo es ausreichend Sämereien und Getreidekörner gibt. Besonders viele Spatzen kommen in landwirtschaftlichen Betriebe, Kleingartenanlagen, Parkanlagen und städtischen Gebieten mit ausreichend Grün vor.

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Als Nistplatz dienen ihnen höhlenartige Nischen an Gebäuden, vorzugsweise am Dachvorsprung. In städtischen Gebieten trifft man Spatzen ab und zu auch in Baumhöhlen oder frei in Büschen oder Bäumen brütend an. Nistkästen werden vom Spatz nur dann als Behausung gewählt, wenn der Eingang ausreichend groß ist. Traditionell assoziierte man die Vögel mit Attributen wie Geselligkeit, Lebensfreude, aber auch Geheimnissen, Klatsch und Tratsch, Wollust, Schmutz und Unverschämtheit. Ein paar Spatzen sind sicher liebenswerte Gesellen und nett zu beobachten. Allerdings gibt es Zeiten und Regionen, wo ausufernde Spatzenpopulationen zu einem echten Problem werden können.

1. Spatzenproblem – die rasante Vermehrung

Spatzen sind fruchtbar und vermehren sich in warmen Sommern enorm. Es scheint fast so, als habe der Spatz im Frühjahr und Sommer nichts anderes zu tun, als Jungvögel aufzuziehen. Zwei bis drei Bruten ziehen Spatzen bei guten Bedingungen auf. In warmen Regionen Südeuropas können es selten sogar vier Bruten pro Jahr sein. Spatzen haben allerdings auch eine hohe Sterblichkeitsrate und werden zum Beispiel gerne von Katzen und anderen Kleinraubtieren gejagt.

2. Spatzenproblem – der Dreck

Das Wort „Dreckspatz“ kommt nicht von ungefähr. Wo sich die kleinen Vögelchen wohlfühlen kann es ganz schön dreckig werden. Siedeln sie sich gar in großen Mengen unter Dächern an, können bald der ganze Boden, Terrasse oder Treppen „verkackt“ sein. Das ist ärgerlich, erfordert fast tägliches Putzen und ganz ohne Risiken ist Vogelkot auch nicht. Zwar gilt der Spatz nicht als ganz so extremer Krankheitsüberträger, trotzdem können die Tiere Flöhe, andere Parasiten, Salmonellen und Viren verbreiten.

3. Spatzenproblem – der Lärm

Spatzen werden kurz vor Sonnenaufgang aktiv. Normalerweise geben die Vögelchen nur ein angenehmes „Tschlip“ von sich. Von vielen Menschen werden diese Töne sogar als angenehm empfunden. Nur wenn Spatzen in großen Ansiedlungen vorkommen und es häufig zu Streit unter den Tieren oder zu Bedrohungen von außen kommt, ist das typische „Spatzen-Gezeter“ zu hören. Das hat mit Gesang und Wohlklang tatsächlich wenig zu tun und wird von so manch menschlichem Ohr als belästigender Lärm wahrgenommen.

spatzen vertreiben

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Die Spatzenplagen im 18. Jahrhundert

In vergangenen Zeiten galten Spatzen aufgrund ihrer Vermehrungsfreude und dem großen Hunger auf Körner auch als „unkeusche“ Schmarotzer, die heftig stigmatisiert und bejagt wurden. Im Jahr 1745 gab es gar eine Verordnung gegen die Spatzenplage, die vorsah, dass jeder Bürger 20 Spatzenköpfe abgeben müsse, um einen Beitrag zur Reduzierung der fliegenden Schädlinge zu erbringen. Im Volksmund nannte man die Verordnung auch „Spatzensteuer“. Um es gleich vorweg zu nehmen, auf die Spatzenjagd braucht heute niemand zu gehen. Es ist sicher auch nicht nötig den Tieren den Kopf abzuschlagen oder sie überhaupt zu töten. Viel besser ist es, die Spatzen einfach zu vertreiben, auf natürliche Weise zu reduzieren und die Brutmöglichkeiten einzudämmen.


Spatzen vertreiben leicht gemacht – das Wichtigste in Kürze

Spatzen leben seit tausenden Jahren im direkten Umfeld der Menschen. Manchmal werden sie als Bedrohung wahrgenommen und gejagt oder vertrieben, andere lieben die kleinen zeternden Frechdachse. Spatzenkot kann gesundheitsschädigend sein, muss es aber nicht. Wer Spatzendreck mit einer Kehrschaufel und einem Straßenbesen ohne direkten Kontakt entfernt, hat eigentlich nichts zu befürchten. Wo Schmutz und Lärmbelästigungen durch die Anzahl der Spatzen überhandnehmen, können sie mit einfachen Maßnahmen und Nachbesserungsarbeiten an Gebäuden effektiv vertrieben und ferngehalten werden.


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