Durch die Grundsteuerreform müssen über 30 Millionen Grundstücke in Deutschland neu bewertet werden. Die Grundsteuer 2022 stellt viele Grundstücksbesitzer vor eine große Aufgabe. Millionen Besitzer von Immobilien müssen ihre Grundsteuererklärung elektronisch einreichen, denn ab dem Jahr 2025 wird die Grundsteuer für Eigentümer von Häusern, Wohnungen und Grundstücken in Deutschland neu berechnet. Dies ist die Konsequenz aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
Seit dem 1. Juli ist es für Eigenheimbesitzer möglich, ihre Grundsteuererklärung über die Steuerplattform Elster abzugeben. Auf dieser Grundlage wird die Grundsteuer neu berechnet.
Die Fakten
- Es gibt rund 36 Millionen Grundstücke in Deutschland.
- Für die Grundsteuererklärung haben Hausbesitzer bis 31. Oktober 2022 Zeit.
- Die Ämter stellen häufig alle Daten bereit, sodass ein Ausfüllen schnell möglich sein sollte.
- Die Eigentümer erfahren erst 2025, wie hoch ihre Grundsteuer ausfällt.
- Das Steuerportal Elster bricht unter Last der Anfragen teilweise zusammen.
Eine Abgabe ist aber auch ohne Elster möglich. Die Bundesregierung hat für Privatpersonen eine zweite Möglichkeit geschaffen, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Da allerdings nicht alle Bundesländer daran teilnehmen, müssen Eigenheimbesitzer in Hessen, Bayern, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hamburg weiter Elster nutzen.
So sind die Formulare zur Grundsteuererklärung auszufüllen
- Wer noch kein Elsterkonto hat, muss sich bei Elster anmelden.
- Man erhält eine Aktivierungs-ID per E-Mail zugeschickt und einen weiteren Aktivierungscode per Post.
- Mit diesen Aktivierungen kann man sich schließlich bei Elster einloggen und den Eintrag der Grundsteuer suchen.
- Dazu wählt man unter „Formulare“ erst „alle Formulare“ und dann „Grundsteuer“ aus. Hier wird zwischen fünf Bundesländern und den anderen unterschieden, da die Berechnung anders verläuft. In Hessen, Hamburg, Niedersachsen und Bayern wird beispielsweise auf den Bodenrichtwert verzichtet, in Niedersachsen ist die Angabe des Grundbuchblatts lediglich optional.
- Um mit dem Ausfüllen zu beginnen, braucht Elster ein Aktenzeichen oder die Steuernummer. Haben Hausbesitzer ein Informationsschreiben vom Finanzamt erhalten, gibt es dort das Aktenzeichen. Ansonsten kann man auch mit der Steuernummer weitermachen.
- Zuerst sollte man den Hauptvordruck ausfüllen. Für Privatpersonen reichen beim Hauptvordruck die Schritte 1 bis 4
- Anschließend kümmert man sich um die Anlage Grundstück (GW 2). Auch hier sind nicht alle Schritte notwendig, bei GW2 reichen die Schritte 1, 4 und 5 für Privatpersonen.
Hauptvordruck für Grundsteuererklärung 2022 ausfüllen
- Hier sollten Sie angeben, dass es sich um eine Hauptfeststellung handelt. Vergessen Sie nicht, die Angabe der Art der wirtschaftlichen Einheit. In den meisten Fällen handelt es sich um ein bebautes Grundstück.
- Danach folgen die Fragen nach der Adresse des Grundstücks, Gemarkung und Flurstück.
- Bei der Gemarkung, beziehungsweise Flurstück, erweist sich das Informationsschreiben des Finanzamts als echte Hilfe. Dazu zählen Grundbuchblatt, Flur und Fläche.
- Ein sehr hiflreiches Tool bietet die Webseite geoindex.io, wo die Grundstücks- und Wohnfläche einfach in Erfahrung gebracht werden kann.
- Sollten Eigentümer kein Schreiben erhalten haben, können sie die entsprechenden Infos über das Bodenrichtwertportal Boris abfragen. Dort sind alle Bundesländer vertreten. Alternativ können sich Hausbesitzer einen Grundbuchauszug besorgen.
- Als letzter Schritt für das Ausfüllen des Hauptvordrucks sind Angaben zum Eigentümer zu machen. Dabei ist unter anderem der Anteil am Grundstück anzugeben. Wer alleiniger Besitzer ist, trägt jeweils bei Zähler und Nenner eine „1“ ein. Als Teil einer Grundsstücksgemeinschaft, hat der Besitzer nur seinen Anteil anzugeben.
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