Oft reichen schon kleine Veränderungen in einem Raum, um die Akustik maßgeblich zu verändern. Um die Nachbarn vor Lärm etwa nach dem Umstellen schalldämmender Möbel zu schonen oder die Akustik in einem Raum zu verbessern, kann ein Schallabsorber hilfreich sein. Vor allem an großen leeren Wänden kann ein Schallabsorber den Lärm deutlich mindern. Einen solchen Absorber kann sich jeder kostengünstig selbst bauen. Zudem gibt es einige Tricks, wie sich mit einfachen Mitteln der Lärm dämpfen lässt.
Unterschied zwischen Schalldämmung und Schalldämpfung
Bei einer Schalldämmung wird verhindert, dass der Schall den Raum verlassen kann. Eine Schalldämmung wird meist in den Aufbau einer Wand integriert und verhindert nicht nur, dass Schall aus einem Raum heraus kommt, sondern auch, dass Schall in einen Raum eindringen kann. Zum Unterschied dazu mindert eine Schalldämpfung wie ein Schallabsorber lediglich die Menge an Lärm, die von der Wand zurückgeworfen wird. Dadurch wird in erster Linie die Raumakustik verbessert, da es zu einer geringeren Schalldiffusion kommt. Ein weiterer kleiner Nebeneffekt einer Schalldämpfung ist, dass sie den Lärm schluckt und dadurch auch weniger Lärm durch die Wände zu den Nachbarn gelangt.
Schallabsorber richtig positionieren
Bevor es an den Bau eines eigenen Schallabsorbers geht, sollte überprüft werden, wo und wie viele Absorber notwendig sind. Häufig sind es die kahlen nackten Wände, die einen Schallabsorber benötigen. Möbelstücke oder ein Regal an der Wand können bereits viel Lärm schlucken. Die größte freie Fläche in einem Raum ist meist die Decke. Ein Deckensegel für die Akustik ist daher empfehlenswert. Ecken sind zudem gerne Plätze, wo es zur Schalldiffusion kommt, da der Schall von Wand zu Wand geworfen wird. Im Schnitt sollten 10 bis 20 Prozent einer Wandfläche mit Schallabsorbern bedeckt sein. Befinden sich diese an der optimalen Position, kann die Raumakustik nachhaltig verbessert werden.
Material und Werkzeug für einen Schallabsorber
Für einen Schallabsorber wird eine Holzplatte in der gewünschten Größte benötigt. Zusätzlich werden noch Bretter als Rahmen und Abstandshalter zum Wandbrett benötigt. Um die Elemente einfacher miteinander zu verbinden, können Metallwinkel mit einem Akkuschrauber verschraubt werden. Als Schallabsorber dient eine Steinwolle. Um sie zu bearbeiten, sollten geeignete Schutzkleidung und ein Cutter vorhanden sein. Zusätzlich wird noch ein Stoff benötigt, mit dem die Steinwolle überzogen wir. Dafür wird ein Tucker als Werkzeug benötigt.
Schallabsorber bauen
Es ist empfehlenswert sich das Rückenteil und die Rahmen- sowie Abstandsbretter im Fachmarkt gleich passend zuschneiden zu lassen. Als Erstes werden die Seitenteile mit den Winkeln miteinander verbunden. Anschließend wird das Rückenbrett ebenfalls mit Winkeln am Rahmen befestigt. Die Abstandsbretter sollten etwa fünf Zentimeter Abstand zur Außenkante haben und werden ebenfalls mit kleinen Winkeln am Rahmen befestigt.
Anschließend wird die Steinwolle in die passende Form geschnitten. Vor dem Schneiden sollten Schutzhandschuhe, ein Schutzanzug Typ 5 oder etwas Vergleichbares und eine Schutzbrille angelegt werden. Zusätzlich ist es empfehlenswert einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, um zu verhindern, dass feine Partikel eingeatmet werden. Der Grund für diese umfangreichen Schutzmaßnahmen ist, dass viele Dämmmaterialien auf feinen Fasern bestehen, die die Haut sowie die Schleimhäute reizen können. Gelangen sie in die Lunge, kann das zu Atemwegsproblemen führen.
Nach dem Zuschnitt wird die Steinwolle mit Stoff bespannt, der mit einem Tucker befestigt wird. Wird ein kreatives Stoffmuster gewählt, wirkt der Schallabsorber wie ein modernes Wandgemälde. Nachdem die bespannte Steinwolle in den Rahmen gelegt wurde, kann der Absorber an der Wand montiert werden. Wichtig ist, dass die Steinwolle wirklich passgenau zugeschnitten wird, damit sie von selbst im Rahmen hält.
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