Hier in Deutschland haben wir in der Regel das große Glück, in beinahe jedem Haushalt mit frischem, gefilterten Trinkwasser versorgt zu sein. Während die Wasserversorgung in weniger weit entwickelten Ländern oft entweder nicht gut ausgebaut ist, oder mit unschönen Gesundheitsrisiken verbunden ist, bekommen wir hierzulande praktisch überall sauberes Wasser. Dafür verantwortlich sind vor allem diverse Wasserfilter, die ihrem Namen entsprechend dafür da sind, um Wasser auf verschiedenste Art zu filtern, bevor es in das bestehende Trinkwassersystem eines Haushaltes gelangen kann.
Was tun, wenn der Rückspülfilter tropft?
Eine besonders große Rolle spielen dabei bestimmte Filter, die am Anfang eines Trinkwassersystems installiert werden. Diese Anlagen tragen den größten Teil zur Filterung von Trinkwasser bei, und sind daher um ein vielfaches relevanter, als andere Wasserfilter eines Haushaltes. Daher ist es besonders empfehlenswert, für einen solchen „ersten Filter“ ein Modell mit Rückspülfunktion auszuwählen. Diese Exemplare werden auch „Rückspülfilter“ genannt, und sind in der Regel um einiges komplexer und anspruchsvoller als andere Filter-Varianten. Doch auch ein solcher Rückspülfilter kann im Lauf der Zeit auf die ein oder andere Weise beschädigt werden. Welche Aspekte bei dem Umgang mit einem Rückspülfilter beachtet werden müssen, und welche Maßnahmen bei einem defekten Exemplar ergriffen werden müssen, lässt sich in diesem Artikel herausfinden.
Die Funktionsweise im Detail
In der heutigen Zeit sind bei den Trinkwassersystemen von praktisch allen Wohnhäusern direkt hinter den Hauptwasseranschlüssen jeweils ein bestimmter Wasserfilter angebracht. Wie bereits erwähnt, sorgt dieser Filter zum einen für ein wesentlich saubereres Trinkwasser (was sich positiv auf die Gesundheit der Anwohner auswirkt), und zum anderen für eine längere Lebenszeit von diversen Haushaltsgeräten und Installationen, die ebenfalls an das Wassersystem angeschlossen sind, und durch verschmutztes Wasser beschädigt werden können, was wiederum zu kompletten Funktionsausfällen führen kann.
Allgemein kann man zwischen zwei grundlegenden Arten von Systemen zur Trinkwasserfilterung unterscheiden: Da gibt es einmal die einfachen Filter, die mit wechselbaren Filterkerzen ausgestattet sind. Und es gibt noch die zuvor erwähnten Rückspülfilter, die mit einem dauerhaften Filter versehen sind, welcher sich auch reinigen lässt.
Variante 1 – Filter mit wechselbarer Filterkerze
Hierbei handelt es sich um die Standard-Variante von handelsüblichen Hauswasserfiltern. Sie sind vergleichsweise simpel aufgebaute, zylinder- oder kegelförmige Filterkammern, deren Einsatzkerze in Problemfällen auch ausgetauscht werden kann. Die Filterkerze wird nämlich über ihre komplette Einsatzzeit hinweg irgendwann gesättigt sein, sodass es dann notwendig wird, diese Filterkerze gegen ein neues, funktionierendes Exemplar auszutauschen.
Variante 2 – Der Rückspülfilter
Während die meisten Standard-Wasserfilter mit einer wechselbaren Filterkerze versehen sind, die irgendwann aufgrund von zu großer „Sättigung“ ausgetauscht werden muss, können sogenannte Rückspülfilter durch das „Rückspülen“ gereinigt werden. Sie können also im Gegensatz zu vielen anderen Wasserfiltern wiederverwendet werden, sodass sie theoretisch ununterbrochen im Einsatz bleiben können. Diese permanente Einsatzmöglichkeit bietet außerdem noch den großen Vorteil, dass spürbar weniger Verbrauchsmaterialien bei der Handhabung mit einem Rückspülfilter gebraucht werden. Darüber hinaus hat dies auch deutlich geringere Betriebskosten zur Folge.
Die „Rückspülfunktion“ im Filter wird durch ein integriertes Umschaltventil gewährleistet. Dieses Ventil zweigt einen Teilstrom des bereits gefilterten Wassers wieder zurück in den Filter, wodurch auch direkt unerwünschte Fremdkörper und Schmutzpartikel mitgenommen werden. Dieses „Rückspülwasser“ wird daraufhin in einem Behälter gesammelt, wo es dann über einen Abwasserschlauch abgeleitet wird. Zu den Vorteilen eines derartigen Filters zählt nicht nur die Tatsache, dass er dauerhaft Einsatzbar ist, sondern auch der Fakt, dass es bei diesem Rückspül-Vorgang mit einem Teil des bereits gefilterten Wassers nicht notwendig ist, das komplette Trinkwassersystem abzusperren.
Wenn der Rückspülfilter tropft: Das ist zu tun
Nur weil ein Rückspülfilter in der Regel durch seine Rückspülfunktion wiederverwendet werden kann, bedeutet das keinesfalls, dass bei einem derartigen Filter niemals Probleme auftreten können. Tatsächlich können auch bei Exemplaren solcher Filter-Varianten einige Widrigkeiten auftauchen. Dazu zählt das Szenario, dass der Rückspülfilter plötzlich anfängt zu tropfen. Sobald ein solches Tropfen festgestellt wird, sollte der Rückspülfilter optimalerweise so schnell wie möglich repariert werden, da ansonsten früher oder später größere Wasserschäden entstehen könnten.
In den meisten Fällen ist der Grund für einen tropfenden Rückspülfilter eine poröse Dichtung, die eben aufgrund ihres porösen Zustands den Rückspülfilter undicht werden lässt. Problematisch an solchen Filtern ist jedoch die Tatsache, dass sie in vielen Fällen nicht weiter in einzelne Teile zerlegt werden können. Sollte dem so sein, kann die betroffene Dichtung nicht ersetzt werden, wodurch das komplette Gerät ausgetauscht werden muss. Es gibt aber auch diverse Exemplare von manchen Herstellern, die sich durchaus zerlegen lassen – beispielsweise um eine defekte Druckminderer-Patrone auszuwechseln.
Dabei ist es allerdings noch sehr wichtig zu erwähnen, dass bei der Zerlegung eines solchen Rückspülfilter-Modells das Wasser (anders als bei „normalem“ Rückspülen) komplett abgesperrt werden muss.
Solch ein Rückspülfilter lässt sich im Regelfall öffnen, sobald die Filtertasse abgeschraubt wird, und der Filter selbst am Kugelhahn vom Druck entlastet wird. Unter der Filtertasse befindet sich dann die entscheidende ringförmige Dichtung. Diese ringförmige Dichtung sollte in der Regel auch bei allen Herstellern von zerlegbaren Rückspülfiltern erworben werden können. Um dabei jedoch den Überblick nicht zu verlieren, ist es sehr zu empfehlen, bei derartigen Filter-Modellen nach Möglichkeit auch immer auf den gleichen Hersteller zu setzen, wenn es um Ersatzteile geht.
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