Möbel, die in die Jahre gekommen sind oder einfach an Komfort verloren haben, müssen durch etwas Neues ersetzt werden. Bei Möbeln mit einem emotionalen Wert fällt die Trennung oft schwer. Das Aufarbeiten in einem Handwerksbetrieb ist sehr kostspielig und lohnt sich aus materieller Sicht nur bei echten Kostbarkeiten. Ein guter Mittelweg ist das Polstern in Eigenregie.
Die Polsterung von Möbeln ist nicht besonders aufwendig und geht mit etwas handwerklichem Geschick schnell von der Hand. Zu den benötigten Materialien und Werkzeugen zählt ein passender Schaumstoff Zuschnitt, der in vielen Formen erhältlich ist. Die Eigenleistung ist preiswerter als die Arbeit von professionellen Polsterern. Das gesparte Geld kann zum Beispiel in einen hochwertigen Möbelstoff investiert werden, der das Möbelstück zusätzlich aufwertet.
Der erste Schritt beim Möbelpolstern
Für eine neue Polsterung müssen erst einmal die alten Schichten aus Stoff und Polstermaterial entfernt werden. Wird ein Möbelstück vollständig auseinandergebaut, ist es sinnvoll, vor jedem Schritt ein Foto zu schießen. Beim späteren Zusammenbauen müssen lediglich alle Schritte in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden. Entfernt werden müssen auch alle Tackerklammern oder Beschläge, die den Stoff gespannt haben. Das vorhandene Polster hat durch die Beanspruchungen im Laufe der Zeit an Form und vermutlich an Elastizität verloren und sollte gegen ein neues Schaumstoffpolster ersetzt werden.
Für die Armlehnen von Sesseln und alten Sofas werden häufig Naturmaterialien wie Baumwolle oder Rosshaar verwendet. Die Polstermaterialien sind recht hochpreisig. Es lohnt sich, eine passende Form aus Schaumstoff zu wählen, die die Polsterung des Kopfteils oder der Armlehnen ersetzt.
Vor dem Aufbringen der neuen Polsterung
Lasierte oder lackierte Holzelemente können im Zuge einer Auspolsterung einen neuen Anstrich oder etwas Auffrischung bekommen. Füße oder die Rahmen von Stühlen lassen sich ohne Polster sehr viel besser bearbeiten und es ist eine gute Gelegenheit, die Malerarbeiten in diesem Zuge zu erledigen.
Die neue Polsterung aufbringen
Die passgenauen Schaustoffelemente werden mit einem speziellen Schaustoffkleber auf die vorgesehene Position geklebt. Der Kleber wird nur punktuell aufgebracht und sollte nach Anleitung verarbeitet werden. Schaumstoff hat eine eher stumpfe Oberfläche. Vor dem Beziehen mit dem Bezugsstoff wird daher ein Vlies über die neuen Polster gezogen. Der Vliesstoff muss fest gespannt werden und darf keine Falten werfen oder Dellen erzeugen. Der Unterstoff wird am Rahmen festgetackert.
Möbelstoff aufziehen
Im letzten Schritt wird der Bezugsstoff aufgezogen. War der alte Stoff noch makellos, kann dieser frisch gewaschen wieder verwendet werden. Ein neuer Stoff muss zunächst zugeschnitten werden. Der alte Bezug kann in diesem Fall als Schablone dienen. Der Möbelstoff wir zunächst glatt auf das Polster aufgelegt. Vor der Befestigung sollte der Saum nach einmal nach innen eingeschlagen werden, da die Schnittkanten sonst ausfransen können. Der Stoff sollte fest und gleichmäßig gespannt werden, ohne zu viel Zug auszuüben.
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