Wer selbst Pflastersteine auf seinem Grundstücke, zum Beispiel im Bereich der Einfahrt, verlegen möchte, sollte einige Dinge beachten. Besonders, wenn es um das Abrütteln der Pflastersteine geht, werden häufig Fehler gemacht. Ziel des Abrüttelns ist es eigentlich die Höhenunterschiede zwischen den frisch verlegten Pflastersteinen insofern auszugleichen, dass die Fläche möglichst eben wird. Fehler bei diesem Vorgang können jedoch dazu führen, dass am Ende doch Unebenheiten auf der gepflasterten Fläche auftreten. Welche Ursachen dies haben kann und wie diese bereits im Vorfeld zu vermeiden sind, kann hier nachgelesen werden.
Gründe, weshalb Pflaster nach dem Rütteln uneben geworden sein kann
Ein Fehler, der beim Abrütteln von Pflaster häufig gemacht wird ist der, dass zu früh abgerüttelt wird. Damit das Pflaster am Ende gut und eben sitzt, darf erst abgerüttelt werden, wenn alle Fugen zwischen den einzelnen Pflastersteinen vollständig verfüllt wurden. Das Einschlämmen des Fugenmaterials kann entweder vor oder nach dem Abrütteln erfolgen. Der Sinn hinter der Verdichtung mit Fugenmaterial, und durch eventuell bereits erfolgtes Einschlämmen ist, dass sich die Pflastersteine durch das Abrütteln selbst nicht mehr verschieben können. Durch die genannten Vorgänge ist einfach mehr Masse rund um die einzelnen Pflastersteine vorhanden, was für Festigkeit sorgt. Darüber hinaus kann auch falsch ausgerichtetes Abrütteln zu Problemen hinsichtlich der Ebenheit führen.
Wie man beim Abrütteln mit dem Flächenrüttler die Bahnen richtig zieht
Fachleute raten dazu das Pflaster stets von den Rädern her zur Mitte hin abzurütteln. Dabei sollte man sich mit dem Flächenrüttler in diagonaler Richtung bewegen. Wichtig ist es, dass sich die Bahnen, die man beim Abrütteln zieht, mehrfach überlappen. Diese Bahnen sollten immer in gerader Richtung verlaufen. Gelangt man zum, vom Startpunkt aus gesehen, diagonal gegenüber liegenden Rand, zieht man eine Schleife und bewegt sich parallel zu der soeben gezogenen Bahn wieder zurück zu der Seite, an der man begonnen hat zu arbeiten. Diesen Vorgang wiederholt man so lange bis die komplette Fläche gründlich abgerüttelt wurde.

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Wichtige Details zum Einschlämmen
Wer noch nie zuvor Pflaster verlegt hat, sollte laut Expertenmeinung besser erst nach dem Abrütteln einschlämmen, da dies die Methode ist, bei der weniger Fehler gemacht werden können. In diesem Fall wartet man nach dem Abrütteln bis die Bettung des Pflasters gut ausgetrocknet ist. Denn wird Schlämmmasse in feuchten Untergrund eingebracht, kann dies nachträglich zu Verschiebungen, und damit zu Unebenheiten, führen. Wer bereits Erfahrung hat und die Fugen lieber vor dem Abrütteln einschlämmen möchte, sollte darauf achten, dass alle Fugen vollständig gefüllt sind, bevor mit dem Abrütteln begonnen wird. Denn gibt es hier an einer Stelle Lücken, ist die Gefahr, dass sich das Pflaster verschiebt ebenfalls groß und Unebenheiten können aufkommen.
Pflaster nach dem Rütteln uneben? Die Wahl des richtigen Arbeitsgerätes ist essentiell!
Wer selbst handwerkliche Arbeiten durchführt improvisiert häufig. Schon alleine aus dem Grund, weil die Gerätschaften, die man für bestimmte Arbeiten benötigt zum einen teuer sind und zum anderen nur sehr selten benutzt werden. Die eigene Anschaffung einzelner Geräte lohnt sich schlicht nicht. Beim Pflastern ist improvisieren jedoch keine gute Idee, besonders dann, wenn es um das Abrütteln geht. Hierfür sollte man ausschließlich einen Flächenrüttler benutzen. Wer niemanden kennt, der ein entsprechendes Gerät hat, kann sich in vielen Baumärkten eines ausleihen.
Bauherren, die gerade dabei sind sämtliche Arbeiten rund um ihren Neubau zu erledigen haben häufig das ein oder andere Gerät ohnehin leihweise am Neubau. Oft werden dann Vibrationswalzen zweckentfremdet und zum Abrütteln benutzt. Dies ist zu vermeiden, da die Vibrationswalze in aller Regel zu schwer für den Vorgang des Abrüttelns ist. Das Entstehen von Unebenheiten ist in diesem Fall wahrscheinlich.

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Was bei der Benutzung des Flächenrüttler zu beachten ist
Um ein gutes Ergebnis beim Abrütteln zu erzielen, muss man sich auf die Art des Untergrundes einstellen. Zum Abrütteln wird ein Flächenrüttler benutzt, der entsprechend justiert werden kann. Es ist also wichtig zu wissen, ob man auf einem eher starren oder flexiblen Untergrund abrütteln möchte. Je nachdem wird der Flächenrüttler so abgestimmt, dass er unterschiedlich hohen Druck während des Vorgangs des Abrüttelns ausübt. Auch die Einstellung des Betriebsgewichtes ist relevant. Darüber hinaus muss beachtet werden wie dick die abzurüttelnden Pflastersteine sind. Hier gelten folgende Werte:
- Die Steindicke beträgt sechs Zentimeter: Das Betriebsgewicht des Flächenrüttlers sollte bei etwa 130 Kilogramm liegen. Die Zentrifugalkraft erreicht idealerweise 18 bis 20 kN.
- Die Steindicke beträgt acht Zentimeter: Das Betriebsgewicht des Flächenrüttlers sollte bei etwa 170 bis 200 Kilogramm liegen. Die Zentrifugalkraft erreicht idealerweise 20 bis 30 kN.
- Die Steindicke beträgt zehn Zentimeter: Das Betriebsgewicht des Flächenrüttlers sollte bei etwa 200 bis 600 Kilogramm liegen. Die Zentrifugalkraft erreicht idealerweise 30 bis 60 kN.
Die genannten Werte sind ungefähre Richtwerte. Wer bereits vor dem Abrütteln eingeschlämmt hat orientiert sich an der oberen Werteskala. Wer erst nach dem Abrütteln einschlämmen wird, orientiert sich besser an der unteren Skala.
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