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OSB-Platten verputzen: Tipps und Anleitung für Heimwerker

von Marc Hettenberger
OSB-Platte verputzen

OSB-Platten, oder auch Grobspanplatten genannt, werden häufig im Innenbereich genutzt, um Räume auszubauen, Böden zu verlegen, Wände zu verkleiden oder generell, um eine Wohnung zu renovieren. Doch nicht nur im Innenbereich, sondern auch im Außenbereich finden die vielseitigen Platten Verwendung und das zu Recht. Allerdings muss man diese, um sie effektiv zu nutzen, im Außenbereich, aber manchmal auch im Innenbereich zunächst verputzen.

Nur auf diese Weise werden die OSB-Platten langlebig und nachhaltig. Schließlich will niemand, dass die Platten bereits nach wenigen Wochen futsch sind. Aber auch beim Verputzen der Platten müssen einige wichtige Aspekte beachtet werden, damit das Endergebnis keine groben Mängel aufweist. Worauf es ankommt und was dahintersteckt, wird dank logischer Erklärungen schnell klar.

OSB-Platten verputzen: Die Vor- und Nachteile

Der größte Vorteil dieser Platten liegt klar auf der Hand, nämlich der Preis. Das Material ist relativ günstig und vielseitig verwendbar. Daher werden die OSB-Platten im Bau- bzw. Handwerksbereich gerne genutzt und eingesetzt. Aber auch Bastler Zuhause haben vielseitige Verwendungsmöglichkeiten für die Holzplatten. Die Weiterverarbeitung des Materials ist jedoch etwas schwieriger als einige vermuten würden, denn das Material weist Eigenschaften auf, die es zu bearbeiten gilt. Um das Material zu schützen und es robuster zu gestalten, bevor es verputzt wird, muss es bearbeitet werden, denn der Putz muss natürlich irgendwie an der OSB-Platte haften bleiben.

osb platten

Siarhei Kuranets/shutterstock.com

Jeder, der schon einmal selbst Hand am Innen- bzw. Außenausbau angelegt hat, weiß, wie schwer es ist, Putz auf arbeitendem Untergrund anzubringen. Genau hier liegt der Kern des Problems der OSB-Platten. Sie bestehen eben aus Holzresten, die gepresst wurden. Folglich ziehen die Platten die Feuchtigkeit des Putzes an und nehmen diese in sich auf. Die logische Konsequenz daraus ist, dass die Platten aufquellen und sich nach außen hin wölben. Der aufgetragene Putz wird beim Prozess des Trocknens fest und bröckelt nach und nach ab, da er aufgrund der Wölbungen in übermäßige Spannung gerät und so aufreißt und abplatzt. Es macht also keinen Sinn, den Putz direkt auf die Platten aufzutragen.

Mehr noch bewegt sich Holz immer je nach dem Raumklima, es „arbeitet“ sozusagen. Bei Wärme dehnt sich das Holz aus und bei Kälte zieht es sich etwas zusammen. Der Putz darauf kann also schnell Risse ausbilden, die sich über die ganze Fläche ausweiten. Außerdem droht er, punktuell aufzuplatzen und so ganze Flächen freizulegen. Das alles hört sich zunächst ziemlich negativ an, doch gibt es Mittel und Wege, wie man OSB-Platten sauber verputzen kann, damit der Putz auch lange auf den Platten bleibt und diese ganzen Horrorgeschichten nicht vorkommen. Doch wie genau stellt man das an, worauf muss man unbedingt achten?

Die Lösung ist vielschichtig

Für den Einsatz im Außenbereich müssen andere Vorkehrungen getroffen werden als dies im Innenbereich der Fall ist. Es empfiehlt sich daher zunächst, dass auf den zugeschnittenen Grobspanplatten sogenannte Polystyrol-Platten angebracht werden. Diese Platten bestehen aus thermoplastischem Kunststoff, der super in der Handhabung und Verarbeitung daherkommt. Das Pressholz wird dank dieser Platten auch vor Umwelteinflüssen und Unwettern sowie schwankenden Temperaturen geschützt. Wenn die Thermoplatten auf den OSB-Platten angebracht wurden, kann darauf das Armierungsgewebe verlegt werden. Darauf wird anschließend der Putz verstrichen.

Das Gewebe sorgt dafür, dass keine übergroßen Risse auftreten, die den gesamten Putz beschädigen. So kann die getrocknete Masse auf der Platte später besser zusammenhalten.

Selbstverständlich können die OSB-Platten auch ohne diese Thermoplatten verputzt werden, doch das ist im Außenbereich eher nicht ratsam. Gerade dann, wenn es um den Innenbereich geht, braucht es jedoch nicht unbedingte die Polystyrol-Platten. Da bereits dargelegt wurde, warum der Putz nicht direkt auf die Grobspanplatten aufgetragen werden kann, muss zunächst ein solider Untergrund geschaffen werden. Dazu muss die Platte mit einem Haftgrund bestrichen werden. Dieser muss unbedingt so aufgetragen werden, dass die gesamte Fläche bedeckt ist. Nur dann ist die Platte vor Feuchtigkeitsaufnahme geschützt. Dieser Umstand ist immens wichtig, denn schon die kleinste Aufnahme von Feuchtigkeit führt zu einer späteren Wölbung der Platte.

putz auf osb

Evgenia Terekhova/shutterstock.com

Damit einhergehend sind Aufplatzen und Absplittern des Putzes. Somit wäre die ganze Arbeit umsonst gewesen. Wenn sodann besagter Haftgrund getrocknet ist, kann das bereits erwähnte Armierungsgewebe auch hier aufgelegt werden. Dabei sollte man darauf achten, dass das Netz an den Kanten immer überlappt. Dieses Überlappen verhindert, dass an den Übergängen der Grobspanplatten Risse und „Fugen“ entstehen. Anschließend kann mit der weiteren Bearbeitung der Platten losgelegt werden. Doch worauf genau kommt es jetzt beim eigentlichen Verputzen der OSB-Platten an?

OSB-Platten verputzen: Mit Vorsicht und Genauigkeit zum Erfolg

Zunächst sollte vorsichtig eine dünne Schicht vom Putz bzw. Mörtel aufgetragen werden. Diese muss unbedingt flächendeckend und vorsichtig verstrichen werden. Erst wenn dieser Arbeitsschritt getan und die erste Schicht getrocknet ist, kann eine zweite, gerne auch dickere Schicht des Putzes aufgetragen werden. Ein gutes Hilfsmittel hierbei ist eine alte, glatte Holzlatte. Mit dieser kann man den Putz immer gerade abziehen, sodass keine überschüssige Masse irgendwo hängenbleibt. Selbstverständlich bleiben nach dem Abziehen immer mal irgendwo hohle Stellen auf der Fläche. Diese müsse anschließend mit Putz aufgefüllt und danach wieder abgezogen werden.

Geduld lohnt sich hierbei, schließlich soll das Endergebnis möglichst perfekt werden. Wenn die Fläche dann irgendwann im Blei liegt, müssen die verputzten Platten mit der Kante einer Kelle noch mehr glatt gezogen werden, damit keine unnötigen Hügel oder Blasen entstehen. Nun muss das Ganze antrocknen. Fallen hierbei noch Unebenheiten auf, dann gilt es diese so schnell wie möglich zu entfernen, denn passiert das erst später, entstehen Löcher oder Brüche.

Was sollte man beachten, wenn man OSB-Platten verputzt?

Fakt ist, dass es einige Dinge zu beachten gibt, wenn man OSB-Platten ordentlich verputzen will. Fakt ist jedoch auch, dass die Kosten, die man spart und die Vielseitigkeit des Materials viele Vorteile bietet. Mit etwas mehr Aufwand gewinnt man auf diese Weise doch einiges dazu und arbeitet definitiv wirtschaftlicher. OSB-Platten zu verputzen, lohnt sich auf alle Fälle.


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