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Offene Treppe mit Rigips verkleiden: Anleitung und Tipps

von Marc Hettenberger
offene treppe mit rigips

Eine neue Treppenverkleidung soll her? Gründe dafür gibt es viele: Entweder muss eine in die Jahre gekommene, kaputte Treppe aus Sicherheitsgründen neu verkleidet werden oder es soll ein neues Ambiente entstehen. Beides bringt neuen Schwung ins Haus und erschafft einen absolut neuen Look.

Grundsätzlich werden offene Treppen auch als Jägertreppen bezeichnet und besitzen einen sehr lockeren und luftigen Charakter. Diese wirken generell nicht ganz so drückend wie andere Treppenarten. Allerdings sind offene Treppen für einige Haustiere unangenehm oder gar für Kinder gefährlich. Außerdem fällt der Staub von oben nach unten. Wer also aus Sicherheitsgründen oder weil ein neues Aussehen entstehen soll, die Treppe mit Rigips verkleiden möchte, findet in diesem Artikel die besten Tipps und Tricks dazu.

Warum es sich lohnt, eine offene Treppe mit Rigips zu verkleiden

Wer mit Rigips arbeiten will, sollte zunächst einmal die allgemeinen Eigenschaften des Materials kennen:

  • einfache Verarbeitung
  • enthält einen Kern aus Gips und eine Ummantelung aus Kartonage
  • erhältlich in unterschiedlichen Größen und Gewichten
  • Stärkung und Stabilisierung durch den Gipskarton
  • hat allgemein ein geringes Gewicht
  • erfüllt höchste Ansprüche an Langlebigkeit und Gesundheit
  • hoher Wohnkomfort
  • frei von gesundheitsschädlichen Substanzen
  • geruchsneutral
  • überaus sauber
  • imprägnierte Platten nehmen Feuchtigkeit nur verzögert auf
  • Verwendung spezieller Rigips-Bauplatte auch im Bereich des Brandschutzes

Vor dem Verkleiden heißt es: Treppe vorbereiten!

Wenn es sich bei der offenen Treppe um eine alte Variante handelt, muss diese zuerst einmal auf Vordermann gebracht werden, indem diese entkernt wird. Denn grundsätzlich muss eine Treppe vor der Verkleidung sauber und eben sein. Alte Kleber- und Teppichreste oder Unebenheiten sollten entfernt werden. Übrigens: Auch nach alten Nägeln und Schrauben Ausschau halte und diese abnehmen. All das ist besonders wichtig, damit die neue Treppenverkleidung gut haftet und auf keinen Fall rutscht. Eine sorgfältige Arbeit ist hier gefragt!

offene treppe

alexandre zveiger/shutterstock.com

Optimaler Zuschnitt des Rigips

Oftmals hat jede Trittstufe einer Treppe verschiedene Maße, auch wenn dies nur wenige Millimeter sind. Heißt: Es müssen alle Stufen einzeln ausgemessen werden, bevor die Arbeit beginnen kann. Generell gelingt das am besten mit einer Treppenwinkelschablone. Dabei beginnt man von oben und notiert sich die genauen Maße jeder Trittstufe. Es gilt: Auch dann nachmessen, wenn der Eindruck besteht, dass jede Stufe gleich groß ist. Im Nachhinein ist es sehr schade, wenn bei der Montage nur ein paar Millimeter fehlen.

Wichtig zu wissen: Für die Dehnungsfugen einen Millimeter zusätzlich dazurechnen! Ist alles präzise ausgemessen, können die Zuschnitte angefertigt werden. Rigips kann in der Regel mit einem Cuttermesser geschnitten werden. Für dickere Platten gibt es spezielle Rigips-Sägen oder ein feiner Fuchsschwanz. Winkel schneidet man am einfachsten mit einer Stichsäge.

Offene Treppe mit Rigips verkleiden: Gewusst wie!

Nun wird die Treppenverkleidung angebracht. Hierfür benötigt man als Heim-Handwerker einen speziellen Rigips-Kleber für das manuelle Ansetzen von Rigips-Platten. Vor dem Anbringen, die Angaben des jeweiligen Herstellers beachten! Die Arbeit wird generell immer von unten nach oben verrichtet. Zunächst wird der Kleber in Längsstreifen auf der ersten Stufe verteilt. Je nachdem muss der Kleber eine Weile trocknen, bevor die Trittstufe angeklebt werden kann. Sitzt die erste Trittstufe, geht es weiter mit der ersten Setzstufe, dabei arbeitet man sich immer weiter nach unten vor. Wer mit der gesamten Treppe fertig ist, sollte den Kleber und das Material aushärten lassen. Die Treppe also erst einmal nicht nutzen!

Abschließende Arbeiten: Fast geschafft!

Zum Schluss werden dann noch als abschließende Arbeiten die Dehnungsfugen der Verkleidung mit Silikon versiegelt. Um die Stufen grundsätzlich besser zu schützen, werden zusätzliche Kantenprofile angebracht. Wer möchte hat auch die Möglichkeit, die Treppe mit Lack zu streichen. So ist das Material noch besser geschützt und erhält zudem einen schönen Glanz. Natürlich kann ebenso, je nach Geschmack, zur Farbe gegriffen werden.

treppe bearbeiten

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Die Verkleidung des Treppengeländers

Bei Renovierungsarbeiten spielt man gerne schon einmal mit dem Gedanken das Treppengeländer auszutauschen. Tatsächlich kann dies jedoch ziemlich aufwändig und teuer werden. Sinnvoller und auch optisch wertvoll ist es im Gegensatz dazu, das Geländer einfach zu verkleiden. Beispielsweise mit Rigips-Platten, die ganz einfach und unkompliziert an einen Hilfsrahmen angebracht werden. Wie genau das zu bewerkstelligen ist, hängt von der jeweiligen Beschaffenheit und Art der gesamten Treppe ab. Die Verkleidung mit Rigips bietet allerdings auch die Möglichkeit, Beleuchtungselemente einzubauen und somit für einen coolen Eyecatcher zu sorgen. Die entstehenden Wandflächen des Geländers können im Anschluss nach den eigenen Vorstellungen dekoriert und gestrichen werden.

Verkleidung einer offenen Treppe mit Rigips: Unser Fazit

Das Material Rigips ist einfach zu verarbeiten, sodass auch wirklich jeder Hobby-Handwerker damit zurecht kommt. Außerdem ist es kostengünstig in jedem Baustoffhandel erhältlich. Die Platten bieten bereits in der Standardausführung durch das im Gipskern enthaltene Kristallwasser einen gewissen Brandschutz, da sich das eingelagerte Wasser bei einem Feuerausbruch zu Dampf verwandelt und sich schützend über das Material legt. Da Rigips ein natürlicher Rohstoff ist, trägt dieser besonders zum Wohlbefinden und zu einem guten Raumklima bei. Rigips kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und diese auch wieder abgeben, wenn die Temperaturen steigen. So wird das Raumklima ganz natürlich reguliert. Wer sich für dieses Material entscheidet, ist auf der sicheren Seite, eine schöne Treppe mit einigen positiven Neben-Effekten, zu erschaffen.


Bildquelle Titelbild:

  • sergiophoto/shutterstock.com

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