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Maulwurfbekämpfung im Garten: Tipps und worauf man achten sollte

von Marc Hettenberger
maulwurf im garten

Der Maulwurf ist bei Gartenbesitzern nicht gern gesehen, obwohl er den Boden lockert und ihn von Ungeziefer befreit. Aber der kleine Buddelkönig produziert Erdhügel, die häufig die Optik des Gartens zerstören oder manchmal auch den hochwertigen Rollrasen. Die Säugetiere verbringen ihr Leben überwiegend unterirdisch und verlassen ihr Gangsystem nur selten, denn die Sinne des Maulwurfs sind an das Leben in der Dunkelheit angepasst.

Maulwürfe stehen unter Naturschutz. Das macht die Bekämpfung nicht einfacher, denn das kleine Tier darf nicht einfach getötet werden. Auch Lebendfallen, die es immer noch zu kaufen gibt, sind nicht erlaubt. Es gibt aber Mittel und Wege, ihm das Leben so schwer wie möglich zu machen und ihn auf diese Art zu einem Umzug zu bewegen. Helfen sollen dabei oft schon die einfachsten Hausmittelchen, die jeder in der Küche hat. In diesem Artikel fassen wir die Wichtigsten zusammen.

Maulwurfbekämpfung: Grundlegende Informationen

Eigentlich müsste die Freude groß sein: Ein Maulwurf im Garten lockert den Boden. Die Erdhügel bestehen aus Boden, der von allerbester Qualität sein. In seinem Revier befreit der Eindringlich den Boden von Ungeziefer. Sein Zuhause ist immer gleich aufgebaut. Er baut ein Gangsystem mit einer sogenannten Wohnkammer, die mit Gräsern und Blättern ausgepolstert ist. Der Maulwurf ist nachtaktiv und hält keinen Winterschlaf. Direkt unter der Erde befinden sich Lauf- und Jagdgänge, die nur 15 bis 20 Zentimeter unter der Erde liegen. Senkrecht baut der Maulwurf sogenannte Belüftungsgänge. Im Übrigen sind Weibchen genügsamer: Sie verwenden maximal 2000 Quadratmeter Fläche. Die Männchen belegen hingegen rund 6000 Quadratmeter mit unterirdischen Gängen und gelten als aktiver.

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Wühlmaus oder Maulwurf: So unterscheiden sich die ungebetenen Gäste

Ob aber wirklich ein Maulwurf sein Werk tätigt, ist nicht immer geklärt. Viele Hügel im Gartenparadies können auch von der Wühlmaus stammen, die das Loch eher am Rand gräbt. Ein Maulwurf buddelt größere Häufen an und gräbt das Loch in der Mitte. Außerdem hält der Maulwurf seinen Erdhügel sauber, das heißt, es finden sich keine Pflanzenreste darin. Die Wühlmaus ist etwas unordentlicher. Wer sich nicht sicher ist, kann den Hügel auch einfach bis zum Gang öffnen. Ist es eine Wühlmaus, gräbt sie über Nacht den Gang wieder zu. Maulwürfe lassen ihn offen.

Für den Laien ist der Unterschied oft schwer zu erkennen. Eigentlich ist es sogar eine Auszeichnung, dass sich der kleine Buddler im eigenen Garten wohlfühlt. Es heißt nämlich, der Boden ist gesund und es gibt für den Maulwurf – samt Anhang – ausreichend Nahrung. Gut gestärkt, produziert er pro Tag um die 20 kleinen Hügel im Garten. Allerdings kann er dabei auch Wurzeln beschädigen. Umgekehrt ist er ein Schädlingsfresser, der 20 bis 50 Gramm Nahrung am Tag verzehrt, also fast die Hälfte seines eigenen Körpergewichts.

Der Maulwurf steht unter Artenschutz: So hoch sind die Strafen

Der Maulwurf steht im Gegensatz zur Wühlmaus seit 1986 unter Artenschutz und darf nicht getötet oder bekämpft werden. Die Naturschutzbehörde erteilt in der Regel nur eine Ausnahme, wenn seine unterirdischen Gänge die Sicherheit gefährden, beispielsweise in der Nähe eines Deichs. Der Bußkatalog weist sehr hohe Strafen für das Töten von Maulwürfen aus. Auch die Zerstörung seiner Ruhestätten und seiner Gänge wird bestraft. In Rheinland-Pfalz kostetet das rund 5000 Euro, im Saarland 10000 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern 20000 Euro. Die meisten anderen Bundesländer bestrafen die Tötung eines Maulwurfs mit 50000 Euro Geldstrafe. Spitzenreiter ist aber das Bundesland Brandenburg. Hier müssen 65000 Bußgeld bezahlt werden.

Auch in Österreich ist der kleine Wühler durch das Tierschutzgesetz geschützt, während in der Schweiz keine Strafe verhängt wird.

So vertreiben Gartenbesitzer den Maulwurf am besten

Lebendfallen sind in Deutschland und Österreich ebenfalls verboten, auch wenn es immer noch Kunststoffeimer gibt, die in die Erde eingegraben werden, um das kleine Tier zu fangen. Solche Geräte und Fallen sind verboten. Maulwürfe sind empfindliche Tiere. Er sieht schlecht. Dafür hat er aber ein ausgezeichnetes Gehör. Dieses Gehör kann man nutzen, um ihn mit Lärm zu vertreiben. Dafür muss man nicht mit zwei Töpfen durch den Garten rennen, die man aufeinander schlägt. Es gibt Geräte, die für Menschen kaum hörbare Töne von sich geben. Diese Geräte müssen flächendeckend in die Erde gesteckt werden. Nachteil ist, dass sich Maulwürfe an solche Töne gewöhnen können und sie dann ignorieren.

maulwurfshügel

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Auch Schallwellen kommen bei dem Tier nicht gut an. Ein gutes Mittel sind normale Flaschen, die schräg neben dem Loch eingegraben werden. Durch Wind werden Töne erzeugt, die der Maulwurf als Klangspiel wahrnimmt. Im Handel gibt es etliche Klangspiele zu kaufen, die sich auf die Vertreibung der kleinen Plagegeister spezialisiert haben. Man kann sie aber auch selbst basteln, zum Beispiel alte Löffel aufhängen, die gegen eine Metallstange schlagen. Im Fachhandel gibt es auch Ultraschallgeräte zu kaufen, deren Wirkung allerdings umstritten ist.

Gerüche stören den kleinen Buddler

Der Maulwurf hat gut ausgeprägte Sinnesorgane. Sie ersetzen die Augen, denn er sieht eher schlecht. Blind ist er aber nicht. Weil seine Sinnesorgane stark sind, stören ihn Geräusche, Gerüche und Erschütterungen. Dieses Wissen kann man nutze, um den Gartenbewohner zu vertreiben. Da er unter Artenschutz steht, darf man ihn weder töten noch quälen. Es gibt mehrere Hausmittel, die als Geruch in Frage kommen. Um Maulwürfe zu vertreiben, sollen zum Beispiel Hundehaare geeignet sein, aber auch Essigessenz, Seifenwasser und saure Milch. Auch klein gemachte Lebensbaumzweige, Brennnesseln und Wermut mögen die Tiere nicht.

Andere schwören darauf, dass der Kot von Hunden, Katzen und Meerschweinchen die kleinen Erdbewohner vertreiben würde. Der Geruch von Alkohol soll helfen. Hier genügt es, leere Flaschen kopfüber in die Gänge zu stecken. Voraussetzung ist, es war Alkohol in der Flasche und die Flasche wurde nicht gereinigt. Der konzentrierte Alkoholgeruch breitet sich schnell im Gangsystem aus. Wer keine Flaschen in den Rasen stecken will, kann die Tücher in Spiritus tränken. Die Lappen müssen dabei nicht groß sein, es genügen bereits kleinere Stofffetzen, die sich gut in die Gänge schieben lassen. Diese werden anschließend in die Gänge gelegt. Ein kleiner Lappen reicht für eine Fläche von bis zu fünf Metern aus.

Der Maulwurf mag kein Knoblauch

Unbeliebt ist beim Maulwurf auch der Duft von Knoblauch. Deshalb ist dieses Hausmittel gut geeignet, um dem Tier das Leben im eigenen Garten schwer zu machen. Der scharf-aromatische Geruch vertreibt die kleinen Buddler. Dafür werden zerdrückte Knollen in den Erdhügel gelegt. Bei allen Düften sollte darauf geachtet werden, dass sich der Geruch im gesamten Tunnelsystems ausbreitet, den das Tier gebaut hat. Deshalb sind immer mehrere Quellen notwendig. Je einmal wöchentlich sollten Alkohol, Knoblauch und Co. ausgetauscht werden, damit der Geruch stark bleibt. Je nach Witterung muss die Geruchsquelle auch häufiger ausgetauscht werden.

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Die Maßnahmen sollten erst beendet werden, wenn keine neuen Erdhügel im Gras zu sehen sind. Im Fachhandel gibt es auch Geruchsstoffe, die die Tiere vertreiben, zum Beispiel einen Maulwurf-Schreck. Ein weiteres gutes Mittel soll Salzwasser sein. Dieses kippt man in die Gänge des Maulwurfs. Das Salzwasser soll Schnecken, Würmer und andere Insekten vertreiben, also die Nahrung. Wenn der Maulwurf keine Nahrung mehr findet, zieht er um.

Maulwurfbekämpfung im Garten mit der richtigen Rasenpflege

Im Sommer muss der Rasen regelmäßig gemäht werden. Schon dieses regelmäßige Mähen mit einem Benzin-Rasenmäher kann Maulwürfe fernhalten. Dasselbe gilt für Rasenroboter, die täglich oder mehrmals in der Woche den Rasen kurzhalten. Die Hersteller verweisen zum Teil konkret daraufhin, dass sie die Erfahrung gemacht haben, dass Mähroboter Maulwürfe vertreiben können. Die Schwingungen und Erschütterungen über Stunden hinweg nervt die lästigen Wühler offensichtlich zu sehr. Da der Maulwurf Erschütterungen nicht mag, könnte auch eine Horde mit kleinen Kindern helfen, die regelmäßig im Garten spielt.

Sehr effektiv soll es auch sein, die kleinen Erdhügel sofort wieder mit Wasser einzuschlämmen. Wer konsequent mit dem Gartenschlauch durch den Garten pilgert, zerstört die Arbeit der Tiere. Dadurch fühlen sie sich bedroht und wandern in andere Gärten ab. Wichtig ist jedenfalls, dass man die Tiere nicht vergiftet oder auf andere Art und Weise tötet. Der Maulwurf steht seit über 30 Jahren unter Artenschutz.

Wie erkenne ich einen Maulwurf?

Der Maulwurf ist klein, hat einen kräftigen Körper und überdimensionale Vorderfüße. Seine Augen sind kaum erkennbar und wirken zusammengekniffen. Man sagt, dass er nicht blind ist, aber nur hell und dunkel voneinander unterscheiden kann. Das Fell ist fein. Insgesamt ist der Maulwurf höchstens 12 bis etwa 15 Zentimeter groß und hat einen Schwaz, der bis zu fünf Zentimeter lang ist. Er wiegt höchstens 120 Gramm, kann aber unterirdisch bis zu 20-mal so viel Gewicht transportieren. Mit seinen großen Vorderfüßen schaufelt er die unterirdischen Gänge. Er bewegt sich dabei drehend vorwärts, schiebt sich aber rückwärts an aus seinen Gängen. Dadurch entstehen die bei Gartenbesitzer sehr unbeliebten Hügel.

Die Sinnesorgane sind gut ausgeprägt. Dazu gehören auch die Tasthaare, die jede Erschütterung wahrnehmen. Der Maulwurf zählt zu den Säugetieren und hat 44 Zähne.

Nahrung und natürliche Feinde

Ein Maulwurf ernährt sich hauptsächlich von Regenwürmern, die ebenfalls unter der Erde leben. Er lagert sie in seinen unterirdischen Vorratskammern und überwintert mit ihnen. Außerdem ernährt er sich von Larven, bevorzugt von Maikäfern, Wiesenschnacken und Dickmaulrüssler. Diese findet er in seinen Jagdgängen, die direkt unter der Erdoberfläche liegen. Der Maulwurf hat aber auch viele Feinde. Wiesel, Gaureiher, Schleiereulen und Mäusebussards fressen Maulwürfe. Auch der Steinmarder, der Iltis und der Fuchs gelten als Feinde. In seinem Gangsystem ist der Maulwurf allerdings vor seinen Feinden gut geschützt. Auch Haustiere sind Feinde: Hunde und Katzen töten die kleinen Erdbewohner, fressen sie aber nicht.


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