Der Marillenbaum erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit in Deutschland. Er sieht bei richtiger Pflege mit seiner hellrosa Blütenpracht nicht nur schön aus, sondern trägt im Sommer auch leckere Früchte. Hier findet man alles, was man über den Marillenbaum und seine Pflege wissen muss.
Marillenbaum: Der perfekte Standort
Man vermutet, dass die Marille aus Armenien stammt. Demnach bevorzugt die Pflanze einen warmen Standort mit vielen Sonnenstunden. Optimal ist also ein Plätzchen unter einem Vordach oder vor einer Hauswand in Richtung Sonne. Es sollten außerdem folgende Bedingungen erfüllt werden:
- Die Pflanze vor Wind und Regen schützen
- Zugwinde möglichst vermeiden
- Genügend Platz einplanen (circa 8 m²)
Beschaffenheit des Bodens
Da die Marille keine Staunässe erträgt, ist neben dem perfekten Standort auch auf gute Bodenbedingungen zu achten. Entscheidet man sich für das Pflanzen eines Marillenbaums, sollte der Boden vorab auf die unten stehenden Kriterien geprüft werden.
- Gut wasserhaltig
- Tiefgründig
- Locker und sandig
- Gut durchlässig
Erfüllt der Boden diese Bedingungen nicht, kann ein wenig nachgeholfen werden. Ein dichter Lehmboden zum Beispiel kann durch lockernde Substanzen passend gemacht werden während ein nährstoffarmer Sandboden durch Humus und reifen Kompost ergänzt werden kann.

Mara Fribus/shutterstock.com
Einen Marillenbaum pflanzen
Ein Marillenbaum sollte vorzugsweise im März eingepflanzt werden. Hierzu wird zunächst ein passendes Loch ausgehoben. Dieses muss groß und tief genug sein, um den Wurzelballen aufnehmen zu können, ohne die Wurzeln dabei abzuknicken. Die Erde wird vor dem Einsetzen des Baumes gut aufgelockert. Gegebenenfalls kann zusätzlich eine Drainage gelegt werden, sodass keine Staunässe entstehen kann. So geht man beim Einsetzen der Pflanze vor:
- Den Wurzelballen vorsichtig und leicht auseinander ziehen
- Bruch- und Knickstellen vermeiden oder direkt entfernen
- Die Triebe um etwa ein Drittel kürzen
- Den Wurzelballen in ein Gefäß mit Wasser stellen und vollsaugen lassen, danach einpflanzen
- Nachdem die Pflanze eingesetzt wurde, die Erde gut andrücken
- Im Anschluss gut gießen
- Zum Schutz die Pflanzstelle mit Mulch und schwarzer Folie abdecken
Richtiges gießen des Marillenbaums
Zwar bevorzugt die Marille eine trockene Wärme, darf jedoch ebenso wenig austrocknen. Eine zu geringe Wasserzufuhr bewirkt, dass die Blätter vertrocknen und das Wachstum der Früchte gehemmt wird. Eine zu hohe Wässerung hingegen bedingt, dass die Wurzeln zu faulen beginnen. Vor jedem Gießen sollte demnach der Boden abgetastet werden. Der Wurzelballen muss nur begrenzt feucht gehalten werden. Die oberste Erdschicht sollte zunächst immer erst antrocknen. Während heißen Sommertagen ist zusätzliches Gießen einzuplanen.
Da das Wasser aus der Leitung oft kalkhaltig und sehr hart ist, was der Marillenbaum nur schwer verträgt, empfiehlt es sich mit gesammelten Regenwasser zu gießen.
Worauf sollte man beim Düngen achten?
Nachdem der Baum gepflanzt wurde, sollte man ihn regelmäßig mit neuen Nährstoffen versorgen. Es genügt jedoch, wenn einmal im Jahr (idealerweise im Frühjahr) gedüngt wird. Die Pflanze bevorzugt Dünger natürlichen Ursprungs. Pro Quadratmeter sind circa drei Liter Kompost einzuplanen. Dieser wird rund um den Wurzelbereich verteilt.
Die richtige Schnittpflege
Ist ausreichend Platz vorhanden, muss der Marillenbaum theoretisch nicht geschnitten werden. Da der Baum allerdings schnell in die breite wächst, was oftmals als störend empfunden wird, kann die Marille durch Beschnitt in die gewünschte Bahn gelenkt werden. Es ist von Vorteil vorerst die abgeernteten Triebe zu schneiden. Damit sich neues Fruchtholz bilden kann, werden die Seitentriebe auf zwei bis drei Augen gekürzt. Die „Augen“ sind kleine und runde Verdickungen an den Zweigen. Außerdem sind kranke, welke oder gebrochene Triebe zu entfernen.
Die Marille sollte im Frühjahr geschnitten werden, bevor die jungen Triebe aussetzen. Bei den Schnittstellen ist auf glatte Ränder zu achten, sodass sie gut trocknen können und der Baum die Möglichkeit hat die Schnittstellen von innen zu schließen.

photowind/shutterstock.com
Marillenbaum: Bekannte Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlingsbefall sind oft die Folge von falscher Pflege oder einem ungünstig gewählten Standort. Ein zu feuchter Boden begünstigt zum Beispiel das Aufkommen von Schädlingen. Dies sind die am häufigsten auftretenden Krankheiten der Marille.
Schrotschuss-Krankheit
Diese Krankheit kann an runden Blattflecken erkannt werden, die sich im weiteren Verlauf zu Löchern ausbilden. Als Gegenmittel wird der Einsatz von Fungiziden empfohlen. Unbedenklich für die Umwelt sind zum Beispiel Mittel mit Tonerde, Kupfer oder Netzschwefel.
Kräuselkrankheit
Von der Kräuselkrankheit sind oft die jungen Blätter betroffen. Die Pilzerkrankung bewirkt, dass die Blätter sich verfärben und Blasen bilden. Hier ist Vorsicht geboten, denn die Kräuselkrankheit führt zu einem Absterben der Blätter und der Früchte. Aus diesem Grund sollte schnell gegen sie vorgegangen werden. Zur Bekämpfung werden kupferhaltige Spritzmittel eingesetzt. Es wird angeraten die Pflanze schon im Winter damit zu versorgen, bevor die ersten Knospen entstehen. Ist der Befall schon fortgeschritten, sollten die betroffenen Stellen komplett entfernt werden.
Bakterienbrand
Der Bakterienbrand kann daran erkannt werden, dass sich am Blätterrand braune Verfärbungen bilden und die Blätter daraufhin absterben. Der Marillenbaum scheidet zum Schutz vermehrt Harz aus. Außerdem vertiefte Stellen in der Rinde und die Früchte weisen schwarze Punkte auf. Ist der Baum mit Bakterienbrand befallen, ist eine Bekämpfung leider nicht möglich. Der Pilz stirbt zum Ende des Sommers von allein ab. Als vorbeugende Maßnahme können jedoch Stammweißen oder kupferhaltige Spritzmittel eingesetzt werden.
Den Marillenbaum winterfest machen
Wir haben gelernt, dass die Marille ein sehr mildes bis warmes Klima gewohnt ist. Wie können wir die Pflanze also im Winter schützen? Während der kalten Monate sollte die Marille mithilfe von Vlies vor Frost gesichert werden. Zudem sollte vermieden werden, dass der Baum kalter und dauerhafter Zugluft ausgesetzt ist. Daher ist die richtige Standortwahl eine wichtige Entscheidung vor dem Einpflanzen einer Marille. Der Baum muss von Zeit zu Zeit gegossen werden. Darüber hinaus kann der Baum über den Winter weitestgehend in Ruhe gelassen werden.
Fazit zum Marillenbaum
Der Marillenbaum ist bei richtiger Pflege, die sehr einfach gehalten ist, eine Zierde für jeden Garten. Als Belohnung erhält man zur Sommerzeit köstlich schmeckende Früchte, die allgemein als Aprikosen bekannt sind. Vor Anschaffung eines Marillenbaums sollte man sich die Wetterempfindlichkeit der Pflanze bewusst machen. Frost und Regen können nicht gut vertragen werden. Daher sollte man sich im Vorfeld überlegen, ob die richtigen Standortbedingungen geschaffen werden können. Der Marillenbaum zählt mittlerweile zu den beliebtesten Bäumen in unseren heimischen Gärten. Traumhafte Blüten und leckere Früchte sorgen für ein Erlebnis für jeden Pflanzenfan.
Bildquelle Titelbild:
- Bubushonok/shutterstock.com