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Lüftungsanlagen: Bauformen, Funktionsweise und Vorteile

von Marc Hettenberger

In modernen Gebäuden sind Lüftungsanlagen inzwischen oft ein fester Bestandteil und das hat gute Gründe. Schließlich übernehmen sie den Luftaustausch in Räumlichkeiten beinahe komplett, was ein manuelles Lüften nicht mehr erforderlich macht. Welche Vorteile solche Lüftungsanlagen sonst noch bieten, ob es Nachteile gibt und für welche Gebäude sie in Frage kommen, damit befasst sich dieser Artikel genauer.

Lüftungsanlagen: So funktionieren sie

Anders als eine mobile Klimaanlage wird eine professionelle Lüftungsanlage fest im Gebäude verbaut. Deshalb sollte man die notwendigen Installationen bereits bei der Bauplanung berücksichtigen. Lüftungsanlagen bestehen für gewöhnlich aus einem oder mehreren Lüftungsgeräten. Durch das Zusammenspiel mehrerer Geräte kann ein komplettes Gebäude effizient belüftet werden. Hierzu saugt ein Lüftungsgerät Frischluft von außen an, um diese anschließend gefiltert in die Innenräume weiterzuleiten. Von hier wird verbrauchte und sauerstoffarme Luft abgesaugt und nach draußen geleitet.

Beide Luftströme durchlaufen einen so genannten Wärmetauscher. Er entzieht der alten Raumluft Wärme und gibt diese an die Frischluft ab. Hierbei lassen sich zwei unterschiedliche Baumformen von Lüftungsanlagen unterscheiden. Bei zentralen Systemen gibt es nur ein Gerät, welches die gesamte Luft ansaugt und danach in alle Räume des Gebäudes weiterleitet. Entscheidet man sich hingegen für eine dezentrale Anlage, wird diese direkt in der Außenwand installiert und belüftet anschließend nur einen Raum.

Die Vorteile und Nachteile von Lüftungsanlagen

Ob sich der Einbau einer Lüftungsanlage in einem Gebäude lohnt, zeigt sich beim Blick auf die Vorteile dieser Systeme. Entscheidet man sich für ein System, welches über eine Wärmerückgewinnung verfügt, macht sich das bei den Heizkosten bemerkbar. Durch die Nutzung der Abluftwärme können Heizkosten im Winter deutlich reduziert werden. Ein weiterer Vorteil ist die gleichbleibend hohe Luftqualität in den Räumen, ohne dass man dafür selbst tätig werden müsste. Auch nach längerer Abwesenheit wie beispielsweise nach einer Urlaubsreise erwartet einen Zuhause frische Luft. Ohne eine Lüftungsanlage ist die Raumluft schon nach kurzer Zeit abgestanden und man müsste durch Lüften für ein angenehmes Raumklima sorgen.

Gerade bei Neubauten ist die Integration einer Lüftungsanlage eigentlich unverzichtbar, denn hier gibt es keine Luftschlitze im Mauerwerk, welche für einen Luftaustausch sorgen könnten. Mit Anlagen der Lüftungstechnik verbessert man nicht nur die Raumluft und damit das Wohnklima. Ebenso tragen diese modernen Anlagen zur Schimmelvermeidung bei. Schlecht belüftete Räumlichkeiten bergen hinsichtlich der Schimmelbildung eine große Gefahr, denn hier kann Feuchtigkeit nicht entweichen und lagert sich an den Wänden ab. Mittelfristig entsteht an genau diesen Stellen Schimmel.

Mit einem effizienten Belüftungskonzept, welches eine Lüftungsanlage vollkommen selbstständig umsetzt, kann man diese Gefahr schon im Vorfeld abwenden. Ein Nachteil von Lüftungsanlagen ist die hohe Anfangsinvestition. Gerade bei einem Neubau kommen durch die Anschaffung einer Lüftungsanlage weitere Kosten auf Hausbauer zu. Sie zahlen sich jedoch schnell durch den deutlich höheren Wohnkomfort und Energieeinsparung beim Heizen aus.


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