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Leuchtstoffröhre ohne Starter auf LED umrüsten: Anleitung und Tipps

von Marc Hettenberger
Leuchtstoffröhre auf LED umrüsten

Die modernen LED-Röhren sind wesentlich effizienter als die bisher üblichen Neonröhren. Deshalb tauschen viele die Leuchtmittel aus, um Energie zu sparen. Der Umbau ist einfach, bei den älteren Röhren sind aber einige Besonderheiten zu beachten. Denn sie funktionieren mit einem Vorschaltgerät und einem Starter für die Ionisierung des Leuchtgases, und beide Komponenten sind bei den LED-Röhren nicht mehr notwendig.

Leuchtstoffröhre ohne Starter auf LED umrüsten: Neue Technik für mehr Effizienz

Die Technik der LED-Röhre ist etwas anders konstruiert. Auf einer Trägerplatine sind diverse LEDs in Reihe aufgelötet, die Photonen aussenden. Wir nehmen sie als Licht wahr, und die benötigte Niederspannung wird durch ein Netzteil und einen LED-Treiber erzeugt. Entsprechend der Leistung der Leuchte sind mehr oder weniger LEDs vorhanden. Wird die Röhre ans Stromnetz angeschlossen, geht der Strom unmittelbar durch die Leuchtkörper, die sofort für Helligkeit sorgen. Weil sie Gleichstrom benötigen, befindet sich in der Röhre ein Transformator, der die üblichen 220 V der Wechselspannung heruntertransformiert auf 12 V Gleichspannung.

Beim Tausch der Röhrentechnik werden also das Vorschaltgerät zur Spannungsstabilisierung und der mit ihm verbundene Starter nicht länger benötigt. Beide Komponenten befinden sich nicht innerhalb der Neonröhre selbst, sondern in der Fassung und sind deshalb leicht zugänglich. Mittlerweile kann man fast alle Leuchtstoffröhren durch die LEDs ersetzen. Im Laufe der Zeit sind jedoch drei Systeme entstanden, die jeweils mit einem unterschiedlichen Vorschaltgerät ausgestattet sind. Das elektronische Vorschaltgerät braucht keinen Starter, und diese Leuchtstoffröhren werden ohne Vorarbeiten gegen die LED-Technik getauscht. Bei den anderen Typen, dem konventionellen Vorschaltgerät (KGV) und dem verlustarmen Vorschaltgerät (VVG), ist der Umbau etwas komplizierter.

Leuchtstoffröhre ohne Starter

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Vorteile von LED

Auch die herkömmlichen Leuchtröhren hatten bereits eine verbesserte Stromnutzung. Mit einer 60-Watt-Birne und den 15 Watt fürs Vorschaltgerät bekommt das Zimmer bereits eine gute Ausleuchtung. Bei einer direkten Ausleuchtung sind die LED-Röhren jedoch wesentlich sparsamer im Verbrauch. Ein LED-Leuchtmittel mit 22 Watt entspricht in seiner Lichtleistung den oben genannten insgesamt 75 Watt der Neonröhre. Damit ergibt sich eine Energieeinsparung von immerhin 70 Prozent. Außerdem sind die Leuchtstoffröhren unter anderem mit Quecksilberdampf gefüllt. Quecksilber ist äußerst schädlich für die Umwelt und die Gesundheit. Bei Herstellung und Entsorgung kommt es zu einer Menge von schädlichen Stoffen, die für die Umwelt eine erhebliche Belastung darstellen.

Die LEDs jedoch sind auch unter Umweltaspekten klar im Vorteil. Bei der Produktion wie auch bei der Entsorgung sind keine umweltschädlichen Stoffe involviert.

Rein äußerlich sind die beiden Typen sehr ähnlich. Für alle gängigen Leuchtstoffröhren gibt es inzwischen den passenden Ersatz mit der LED-Technik bei identischem Sockel und in gleicher Länge. In den bekannten Röhren ist ein Edelgas enthalten, das beim Einschalten gezündet wird. Eine Drossel oder die Elektronik in einem Vorschaltgerät mit Starter erzeugen die hohe Zündspannung. Im Glaskörper entzündet sich das Gas, und der an der Innenwand des Glases vorhandene Leuchtstoff sorgt für die Beleuchtung.

Das konventionelle Vorschaltgerät

Die Drosselspule ist hier mit der Leuchtstoffröhre in Reihe geschaltet. In Kombination mit dem Starter (aus Bimetall oder als elektronischer Schnellstarter) entsteht im KGV eine Selbstinduktion. Bricht das Magnetfeld zusammen, entsteht eine Zündspannung mit etwa 1 000 Volt, die das Leuchtgas der Röhre ionisiert. Der Austausch gegen die LED-Röhre ist auch für den Laien machbar. Wichtig ist aber, dass der vorhandene Starter von einem Dummy-Starter ersetzt wird. Dieser Ersatzstarter ist tatsächlich nur eine Brücke, die bewirkt, dass der Stromfluss erhalten bleibt.

Das verlustarme Vorschaltgerät (VVG)

Das VVG arbeitet prinzipiell genau so wie das KVG. Bei dieser Variante ist die Drosselspule allerdings hochwertiger konstruiert, weshalb die Eigenverluste geringer ausfallen. Die Geräte sind deshalb effizienter und reduzieren die Stromkosten. Beim VVG kann man ebenfalls die vorhandene Leuchtstoffröhre durch eine LED-Röhre ersetzen. Aber auch bei diesem System ist der schon beschriebene Dummy-Starter notwendig, denn ohne dieses Bauteil wäre der Stromfluss unterbrochen und die LEDs kommen nicht zum Leuchten.

Mehr eine Aufgabe für den Elektro-Fachmann ist das Entfernen des Vorschaltgeräts. Denn immerhin zieht auch dieses Bauteil Strom, obwohl es für LED-Lampen gar nicht mehr benötigt wird. Deshalb ist es besser auszubauen und zu überbrücken, dann hängt die LED-Röhre direkt am Stromnetz. Wer weiß, wie es geht, kann es selber versuchen. Der Fachbetrieb kennt sich mit Sicherheit aus und nimmt die Reparatur den Normen entsprechend vor.

led lampe wechseln

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Welches Gerät ist eingebaut?

Damit der Heimwerker die passende LED-Röhre für seine Umrüstung einkaufen kann, muss er zunächst wissen, mit welcher Art Schaltgerät seine Leuchte ausgestattet ist. Auch dieser Schritt ist einfach, denn nun sucht er in der Neonröhre nach einem kleinen zylinderförmigen Bauteil. Die Hersteller haben sich unterschiedliche Konstruktionen für die Platzierung im Gehäuse einfallen lassen. Mal ragt es etwas aus der Fassung heraus, oft aber befindet sich der Starter unterhalb des Leuchtmittels. Dann muss zunächst die Röhre entfernt werden, und das Gerät wird sichtbar. Bei manchen Fassungen ist es jedoch auch seitlich angebracht.

Wo auch immer der Elektriker fündig wird, wenn ein Induktionsgeber vorhanden ist, kann eine passende LED-Röhre angeschafft werden. Denn dann besitzt die Neonröhre entweder ein KGV oder ein neueres VVG.

Lässt sich kein Starter finden, hat die Leuchte ein EVG, dann ist eine entsprechend ausgestattete LED-Leuchte anzuschaffen. Ein weiteres Kriterium für die Unterscheidung der Systeme ist das Verhalten der Leuchtstoffröhre beim Einschalten. Ist ein KVG eingebaut, flackert die Leuchtröhre zuerst für wenige Sekunden, bevor sie normal leuchtet. Bei einem EVG ist hingegen sofort die normale Lichtleistung vorhanden. Aber diese Unterscheidung ist leider nicht immer möglich. Denn mittlerweile gibt es auch sogenannte Schnellstarter, die den Einschaltvorgang beschleunigen. Dann entfällt das Flackern, und die zuerst genannte Variante der Identifizierung, nämlich das Nachschauen im Gehäuse, ist auf jeden Fall verlässlicher.

Leuchtstoffröhre ohne Starter auf LED umrüsten: Schritt-für-Schritt Anleitung

  • Die Leuchtstoffröhre vom Netz trennen – das bedeutet: Licht ausschalten, besser noch die Sicherung rausnehmen.
  • Die Leuchtstoffröhre aus der Fassung herausdrehen und entnehmen.
  • Den Starter entfernen.
  • Den Dummy-Starter einsetzen.
  • Die LED-Röhre in das Gehäuse stecken und leicht drehen, bis sie einrastet.
  • Strom einschalten und eine Kontrolle durchführen.

In den allermeisten Fällen lassen sich die konventionellen Leuchtstoffröhren mit geringem Aufwand durch LED-Röhren ersetzen. Wer die Unterschiede zwischen den Vorschaltgeräten kennt, weiß bereits, worauf es im Wesentlichen ankommt. Oft wechselt man einfach die Röhrentypen gegeneinander aus und ersetzt den vorhandenen Starter durch einen Dummy-Starter. Mit diesen wenigen Maßnahmen ist die Umrüstung auf die moderne LED-Technik bereits abgeschlossen.

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