Gerade in Deutschland erfreuen sich zahlreiche stolze Gartenbesitzer an unterschiedlichsten Blumen und Pflanzen, die in ihren Gärten wachsen. Viele wenden unfassbar viel von ihrer Freizeit dafür auf, um den eigenen Garten so ansehnlich wie möglich aussehen zu lassen. Tatsächlich gehört Gartenarbeit zu den beliebtesten Hobbys der Deutschen. Vor allem in der wärmeren Jahreshälfte.
Zahlreichen Freizeitgärtnern wird die Freude an ihrem geliebten Hobby allerdings regelmäßig von einer ganz bestimmten Pflanzensorte genommen – und zwar von Unkraut. So gerne viele Hobbygärtner ihrer Aktivität auch nachgehen, so ungern wird in der Regel das Jäten von Unkraut durchgeführt. Eine der Unkraut-Pflanzen, die gerade hierzulande besonders häufig vorkommt, ist der kriechende Hahnenfuß (auch „Butterblume“ oder „Ranunculus repens“ genannt). Weitere wissenswerte Details zu dieser Pflanze, sowie Tipps zur Bekämpfung dieses Unkrauts können aus diesem Artikel entnommen werden.
Kriechender Hahnenfuß: Der perfekte Lebensraum
Der kriechende Hahnenfuß ist Teil der Pflanzengattung „Hahnenfuß (Ranunculus)“, welche wiederum zur Familie der sogenannten „Hahnenfußgewächse“ gehört. Zur Gattung Hahnenfuß zählen insgesamt mehr als 400 unterschiedliche Gewächse. Die Butterblume zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie in mehreren unterschiedlichen Lebensräumen wächst. Dazu zählen unter anderem feuchte Wiesen und Ufersäume, sowie Bruch- und Auwälder. Genau wie im Rasen siedelt sich der kriechende Hahnenfuß auch auf Brachflächen als klassische Pionierpflanze zeitig an. Darüber hinaus wächst die Butterblume auch vermehrt in zahlreichen Wäldern.
In bestimmten Kreisen wird der kriechende Hahnenfuß auch „Sieben-Jahrs-Magd“ genannt, da es nach einer erfolgreichen Ansiedelung dieser Pflanze viele Jahre benötigt, bis sie wieder vollständigen entfernt werden kann, sodass an dieser Stelle keine unerwünschten Butterblumen mehr wachsen.
Wo lässt sich die Pflanze finden?
Der kriechende Hahnenfuß gehört zu der Sorte Pflanzen, die in ganz Eurasien zu Hause sind. Die einzigen Orte in Eurasien, an denen dieses Gewächs nicht anzutreffen ist, sind einige Gegenden in Indien, sowie das südöstliche China. In wesentlich üppigeren Mengen lässt sich die Butterblume unter anderem in Australien, Neuseeland, und den beiden amerikanischen Kontinenten finden.
Gute Wachstumsstandorte für den kriechenden Hahnenfuß
Butterblumen wachsen sowohl in der direkten Sonne, als auch im Halbschatten sehr gut. Werden sie während ihrer Wachstumsphase jedoch mit noch weniger Licht versorgt, hat das auch am Ende eine geringere Blüte zur Folge. Der kriechende Hahnenfuß meidet jedoch tiefe Schatten, und ist außerdem auch noch äußerst frosthart.
Wachstum der Pflanze
Bei dem Ranunculus repens handelt es sich um eine immergrüne Staude, die in der Regel auf mindestens 10 Zentimeter, und auf maximal 60 Zentimeter Höhe heranwächst. Da die Wurzeln bis zu einem halben Meter tief in den Boden eingedrungen sein können, lassen sich diese nur mit der Hilfe einer Grabegabel beseitigen. Die Butterblume ist ein durch und durch giftiges Gewächs, wobei man dennoch erwähnen muss, dass die Menge an Ranunculin bei einer solchen Pflanze nur ein Bruchteil ist verglichen mit der Menge, über die ein „Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris)“ verfügt. Die Pflanze gibt einen Ranunculin-haltigen Saft ab, der bei Körperkontakt für äußerst unangenehme Hautreizungen verantwortlich sein kann.
Kriechender Hahnenfuß: So gelingt die Vermehrung
Der Ranunculus repens vermehrt sich selbst auf eine „kriechende“ Art und Weise. Das ist auch der Grund, warum die Pflanze im Deutschen unter anderem auch den Namen „Kriechender Hahnenfuß“ trägt. Die Stängel der Pflanze bewurzeln sich dabei immer wieder aufs Neue in den Blattachsen – ähnlich wie bei handelsüblichen Erdbeeren. Somit bildet sich an jedem Knoten eine neue Pflanze, die zunächst nur wie eine kleine Rosette aussieht. Doch schon bald beginnt sie mit dem Schieben von Ausläufern, sodass sich Bestände dieser Pflanze fast schon teppichartig ausdehnen. Damit die Samen von Butterblumen allerdings die kalten Bedingungen des Winters heil überstehen, sind sie auf eine entsprechende Kältephase angewiesen, um die sogenannte „Keimhemmung“ zu überwinden.
Nutzen der Pflanze
Wie zuvor schon erläutert, handelt es sich bei dem kriechenden Hahnenfuß für die meisten Menschen um einfaches Unkraut, welches es zu beseitigen gilt. Darum findet das Gewächs auch in kaum einem Garten irgendeine Art von Verwendung. Es gibt allerdings mit dem „Gefülltblühenden Hahnenfuß (Pleniflorus)“ eine sehr ähnliche Pflanzensorte, die in zahlreichen Gärten für einen tatsächlichen Mehrwert sorgt. Meistens wird diese Art wegen ihrer hübschen gold-gelblichen Pompon-Blüten angepflanzt, die von ihrem Aussehen her sehr kleinen Ranunkeln ähneln.
Besonders wohl fühlt sich der Hahnenfuß vor allem in frischen und feuchten Böden, wie sie zum Beispiel an den Rändern von Gewässern vorkommen. Der Pleniflorus verfügt über dreieckig geformte Blätter, die bis zu neun Zentimeter lang werden können. Der Blütenstand der Pflanze setzt sich aus Einzelblüten zusammen, die jeweils bis zu zwei Zentimeter breit sind. Außerdem befinden sich an diesen Einzelblüten noch zahlreiche blassgelbe Kelchblätter und Kronblätter.
Ranunculus repens: Anpflanzen & die richtige Pflege
Da der kriechende Hahnenfuß selbst für die meisten Gärtner als Unkraut gilt, legt praktisch niemand wirklich einen gesteigerten Wert darauf, dieses Gewächs im eigenen Garten anzupflanzen und zu pflegen. Bei der verwandten Sorte „Pleniflorus“ sieht das ganze schon anders aus, da sie (im Gegensatz zur Butterblume) auch über einen tatsächlichen Mehrwert verfügt. Damit der Peniflorus möglichst gut und unkompliziert wachsen kann, benötigt er einen Boden, der ausreichend feucht ist. Sobald die gefüllten Blütenköpfe der Pflanze umfallen, muss diese zurückgeschnitten werden. Wie bereits erläutert, erzeugt der Peniflorus jedoch einen Saft, der bei Körperkontakt Hautreizungen hervorrufen kann, weshalb bei dem Umgang mit diesem Gewächs in jedem Fall Handschuhe getragen werden sollten.
Der kriechende Hahnenfuß als Heilpflanze
Auch wenn der Ranunculus repens ein Unkraut ist, und demzufolge keinen wirklichen Nutzen für Gärtner mitbringt, werden zuvor gewonnene Extrakte aus dieser Pflanze häufig im Bereich der Homöopathie bei emotionalen Gemütsbildern eingesetzt.
Mehrwert als Tierfutter
Nur weil der Großteil der Menschen keinen Mehrwert aus dem kriechenden Hahnenfuß ziehen kann, bedeutet das noch lange nicht, dass die Pflanze auch für Tiere vollkommen nutzlos ist. Tatsächlich dient die Butterblume für zahlreiche Insekten (unter anderem Hummeln und Wildbienen) als wertvoller Nektarspender. Des Weiteren wird das Laub der Butterblume von Raupen als wertvolle Nahrungsquelle genutzt.
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