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Kosten bei der Hausrenovierung: Was Sie wissen müssen

von Marc Hettenberger

Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zu besitzen ist für viele ein absoluter Wunschtraum – doch nach dem Kauf einer Immobilie und in regelmäßigen Abständen danach können Instandsetzungsmaßnahmen und Renovierungsarbeiten anfallen.

Sei es, um Mängel an der Bausubstanz zu beheben, defekte Einrichtung zu reparieren, den Wohnkomfort zu erhöhen oder die Energieeffizienz zu verbessern – eine Renovierung kann sich aus vielen Gründen lohnen. Das eigene Haus zu renovieren, geht jedoch mit nicht unerheblichen Kosten einher. Erfahren Sie hier, welche Ausgaben bei der Hausrenovierung auf Sie zukommen und wie Sie diese am besten stemmen können.

Arbeiten am Haus: Renovieren, sanieren und modernisieren

Geht es um Arbeiten am Haus, fallen oft Begriffe wie Renovierung, Sanierung und Modernisierung. Obwohl diese häufig synonym gebraucht werden, beziehen sie sich auf unterschiedliche Arbeiten und ziehen auch jeweils verschiedene Kosten nach sich.

Renovierung: Maßnahmen und Kosten

Bei einer Renovierung geht es in erster Linie darum, das Erscheinungsbild eines Hauses zu verbessern und beispielsweise Abnutzungs- und Gebrauchsspuren mithilfe von Schönheitsreparaturen und weiteren Arbeiten zu beseitigen. Die Bausubstanz bleibt bei einer Renovierung weitestgehend unberührt. Typische Maßnahmen einer Renovierung umfassen das Streichen oder Tapezieren von Wänden, die Erneuerung von Bodenbelägen wie Parkett oder Fliesen und das Ausbessern kleinerer Schäden. Die Höhe der Renovierungskosten ist abhängig vom Umfang der Maßnahmen, der Qualität des gewählten Materials und gegebenenfalls zusätzlicher Services.

Beim Streichen von Wänden müssen Sie beispielsweise neben den Kosten für die Wandfarbe gegebenenfalls auch mit Kosten für die Anschaffung von Malerkrepp, Abdeckfolie, Pinseln, Farbwalzen, Farbwannen und weiteren Materialien rechnen. Möchten Sie nicht selbst Hand anlegen, sondern engagieren Sie einen professionellen Maler, fällt auch dessen Honorar unter die Renovierungskosten. So kommt es, dass sich Renovierungskosten nur schwer schätzen lassen. Im Schnitt können Sie je nach Vorhaben mit ungefähr 500 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Am besten listen Sie vorher alle Kostenpunkte detailliert auf und recherchieren, wie viel Sie für Material, Handwerker und Arbeitszeit bei verschiedenen Anbietern bezahlen müssen.

Sanierungsmaßnahmen und Kosten

Eine Sanierung dient im Gegensatz zur Renovierung in der Regel dazu, gravierende Mängel an einer Immobilie und ihrer Bausubstanz zu beseitigen und die Sicherheit des Hauses wiederherzustellen. So kann eine Sanierung beispielsweise nach einem Wasserschaden, einem Brand oder der Beschädigung des Dachs nach einem Sturm notwendig werden. Auch eine Erneuerung des Dachs, eine Dachdämmung, eine Fassadendämmung, eine Dämmung der Kellerdecke oder der Austausch von Fenstern oder der Heizungsanlage fallen unter typische Sanierungsmaßnahmen.

Insbesondere bei Altbauten wird häufig eine Sanierung notwendig. Hier sollten Hauskäufer und -besitzer vor allem darauf achten, gesetzliche Bestimmungen wie die des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) umzusetzen. Wenn Sie beispielsweise 10 % Ihrer Fassade sanieren, sind Sie in den meisten Fällen auch verpflichtet, eine Fassadendämmung durchzuführen. Unter gewissen Umständen ist zudem der Einbau einer Heizungsanlage Pflicht, die zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben wird.

Die Sanierungskosten können je nach Vorhaben somit schnell in die Höhe schießen. Für eine Fassadendämmung müssen Sie je nach Verfahren und Material mit Kosten zwischen 30 und 300 Euro pro Quadratmeter rechnen, für eine Dämmung der Kellerdecke fallen meist zwischen 20 und 200 Euro pro Quadratmeter an. Der Austausch von Fenstern kann mit Sanierungskosten zwischen 600 und 1.200 Euro pro Fenster zu Buche schlagen. In Altbauten fällt zudem häufig eine Komplettsanierung an. Bei einer Komplettsanierung werden sämtliche Einbauten und technische Systeme im Haus entfernt und die Bausubstanz sowie Fenster, Dach und Co. komplett saniert. Dabei können Sanierungskosten zwischen durchschnittlich 500 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter entstehen.

Modernisierung: Maßnahmen und Kosten

Eine Modernisierung hat zum Ziel, eine Immobilie mit neuester Technik auszustatten und dadurch beispielsweise die Energieeffizienz zu verbessern. Hierunter fallen Maßnahmen wie die Installation einer Photovoltaikanlage, der Einbau einer modernen Heizung wie einer Wärmepumpe oder die Einrichtung einer Wallbox zum Laden eines Elektroautos. Modernisierungsmaßnahmen steigern den Wert einer Immobilie und tragen dazu bei, dass diese zukunftsfähig bleibt. Eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus kostet je nach Leistung und Größe etwa zwischen 6.000 und 12.000 Euro. Die Anschaffung einer neuen Heizung kann im Schnitt zwischen 8.000 und 30.000 Euro verschlingen und für eine eigene Wallbox müssen Sie mit 500 bis 1.500 Euro zuzüglich Kosten für die Installation und den Anschluss rechnen.

Renovierungskosten stemmen: Möglichkeiten zur Finanzierung.

Je nach Vorhaben kann die Renovierung oder Sanierung einer Immobilie sehr viel Geld kosten. Machen Sie sich daher im Vorhinein einen genauen Plan und kalkulieren Sie, wie hoch die Renovierungskosten in etwa ausfallen werden und ob Sie diese stemmen können. Haben Sie nicht genügend Eigenkapital zur Verfügung, können Sie für größere Renovierungs- oder Sanierungsmaßnahmen auch einen Kredit aufnehmen. Viele Banken bieten zum Beispiel spezielle Renovierungskredite an. Sind diese zweckgebunden, dürfen Sie die Kreditsumme nur für die Renovierungsarbeiten verwenden, profitieren aber gleichzeitig von günstigeren Zinsen. Informieren Sie sich darüber hinaus auch über Förderungen und Zuschüsse.

Insbesondere bei Sanierungsmaßnahmen und Investitionen in die Verbesserung der Energiebilanz einer Immobilie, können Sie womöglich eine Förderung erhalten. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet neben Förderungen zudem günstige Kredite rund ums Bauen, Renovieren und Sanieren an. Das Tückische bei einer Renovierung ist, dass dich die Kosten nicht immer vorhersehen lassen. Häufig kommt es bei Bauprojekten vor, dass es zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten kommt, Arbeiten länger dauern als vorgesehen, Geräte und Materialien aufgrund von Lieferschwierigkeiten erst später ankommen und Handwerker länger brauchen als ursprünglich geplant.

So kann es passieren, dass Sie im Zuge einer einfachen Renovierung feststellen, dass Schäden an der Bausubstanz vorliegen und auch die Sanierung von Decken, Wänden oder dem Dach notwendig ist und Sie mehr Geld investieren müssen. Haben Sie bereits einen Kredit aufgenommen und reicht die Summe nun nicht mehr aus, stehen Sie vor einem Problem. In diesem Fall gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, um einen Kredit bei gleicher Rate aufzustocken. So können Sie flexibler auf einen unvorhersehbaren Anstieg der Renovierungskosten reagieren und sich den Traumzustand von Ihrer Immobilie dennoch erfüllen.


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