Die Korkenzieherweide (Salix matsudana Tortuosa) erfreut sich großer Beliebtheit. Immerhin strahlt sie mit einem außergewöhnlichen Aussehen, welches Sie so leicht nicht bei anderen Pflanzen finden. Denn die Triebe verschnörkeln sich hier wie kleine Korkenzieher und verleihen der Weide Locken. Gerade im Winter wird die avantgardistische Pracht der Korkenzieherweide ersichtlich. Dann sieht man nämlich nur die Triebe, welche formschön in die Höhe ragen.
Doch wer sich eine Korkenzieherweide aufs Grundstück holt, sollte sich auch auf etwas gefasst machen. Denn die Weide wächst rasant und verfügt über ein aggressives Wurzelwerk. Während das Schneiden hier nicht hilft, kann es in anderer Hinsicht immer wieder Sinn ergeben. Wir klären Sie auf!
Muss man die Korkenzieherweide schneiden?
An erster Stelle muss gesagt werden: Nein, die Korkenzieherweide muss prinzipiell nicht geschnitten werden. Zumindest nicht am Anfang. Sie können der Korkenzieherweide jedoch jederzeit den ein oder anderen Ast abschneiden, welchen Sie auch dekorativ in einer Vase aufstellen können. Doch, dass Sie die Korkenzieherweide nicht schneiden müssen, heißt nicht, dass Sie es nicht irgendwann sollten. Denn gerade im Alter neigt die Weide schnell zum Vergreisen. Hierunter leidet in erster Linie die Form, welche nun verloren geht. Gleichzeitig kann es sogar vorkommen, dass die Äste im Laufe der Zeit brechen. In diesem Sinne ist es also dennoch ratsam, früher oder später auf den Rückschnitt zu vertrauen.
Hier können Sie einfach überkreuzende sowie kranke Triebe abschneiden und somit auf Dauer die Schönheit der Weide erhalten.
Deswegen sollten Sie die Korkenzieherweide schneiden
Es gibt verschiedene Gründe, weswegen Sie die Weide schneiden sollten. Ein einfacher Grund ist beispielsweise, um die Optik zu erhalten. Denn wird die Weide regelmäßig zurückgeschnitten, behält sie auch auf Dauer ihre Form. Sie verhindern also, dass die Pflanze vergreist und somit in rund 15 Jahren weit in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dafür reicht es bereits, dass Sie die Weide zumindest alle paar Jahre ein wenig schneiden. Ein anderer Punkt ist natürlich die Größe. Denn die Korkenzieherweide wird zwar nur maximal zehn Meter hoch, jedoch erreicht sie diese in kürzester Zeit.
So wächst sie jährlich bis zu einem Meter, während sich auch das aggressive Wurzelwerk ausbreitet. Gerade bei der Ziehung der Korkenzieherweide im Kübel, möchten Sie ein unkontrolliertes Wachstum natürlich vermeiden. Gleichzeitig können Sie die Weide durch den gezielten Rückschnitt auch wieder schön ausleuchten lassen.
Jetzt wird es Zeit für den Zuschnitt
Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um die Korkenzieherweide zu schneiden? Grundsätzlich sollten Sie dies alle drei bis fünf Jahre tun, sodass keine Zeit zur langsam fortschreitenden Vergreisung besteht. Auch kranke und brüchige Äste sollten regelmäßig entfernt werden. So steuern Sie der Alterung Ihrer Weide nämlich effektiv entgegen. Anders sieht es außerdem im Kübel aus, wobei Sie die Korkenzieherweide sogar jährlich radikal zurückschneiden sollten. Dies ist wichtig, um das Wachstum in Grenzen zu halten. Und auch beim Umtopfen ist es wichtig, dass Sie die Äste bereits geschnitten haben.
Die richtige Saison um die Korkenzieherweide zu schneiden
Es ist zu beachten, dass Sie die Korkenzieherweide nicht ganzjährig schneiden sollten. Beim Rückschnitt sollten Sie die Schnittführung nämlich genau beachten können. Es ist also wichtig, dass Sie die Weide bestenfalls Anfang des Frühjahres oder auch im Winter schneiden. Ideal ist daher November bis März. In dieser Zeit ist die Korkenzieherweide nämlich laubfrei und Sie können die Äste genauestens begutachten. Beachten Sie jedoch, dass starke Rückschnitte im März nicht mehr erlaubt sind. Außerdem sollten Sie die Weide vor dem Schnitt auch durchleuchten lassen, was ebenso nur in der kalten Jahreszeit möglich ist.
Nehmen Sie sich daher einen frostfreien Tag vor, an welchem Sie die Weide gezielt pflegen. Dem hingegen können Sie einzelne Stecklinge auch während der Vegetationsperiode der Weide schneiden. Dies dient zur Vermehrung. Übrigens: Auch ein radikaler Rückschnitt der Korkenzieherweide wirkt nicht dem ausbreitenden Wurzelwerk entgegen. Sollte dieses also das Mauerwerk beschädigen, ist ein Abriss der Weide womöglich nicht vermeidbar.
Korkenzieherweide schneiden: So gelingt es ganz einfach
Möchten Sie die Korkenzieherweide schneiden oder ist es Ihr Ziel, der Vergreisung entgegenzuwirken, wählen Sie einen frostfreien Tag aus. Nun ist es wichtig, dass die Korkenzieherweide vor dem Rückschnitt einmal ausgelichtet wird. Dafür schneiden Sie kranke und abgestorbene Triebe einfach bodennah ab. Auch überkreuzende Äste können Sie einfach schneiden, während Sie die ältesten Äste der Korkenzieherweide bereits ab dem dritten oder vierten Jahr entfernen können. Die ältesten Äste erkennen Sie dabei an der dunkleren Rinde. Dies dient zum Auslichten. Denn wird die Krone der Korkenzieherweide regelmäßig ausgelichtet, trägt dies ebenso zur Verjüngung bei.
Die gute Nachricht: Die Korkenzieherweide ist in jeder Hinsicht anspruchslos. Das gilt nicht nur für die Pflege, sondern ebenso für den Rückschnitt. Denn auch ohne viel Erfahrung im Bereich der Ziergehölze können Sie die Korkenzieherweide problemlos zurückschneiden. Schneiden Sie einfach alle Zweige auf die gewünschte Länge zurück. Dafür schneiden Sie stets direkt an einer Verzweigung oder an einem Blattknoten. Beachten Sie jedoch, dass Sie immer wieder zurücktreten. So können Sie den derzeitigen Zustand der Weide begutachten. Entfernen Sie ebenso kranke, schwache und abgestorbene Äste.
Radikal zurückschneiden sinnvoll?
Im Laufe der Zeit wird die Korkenzieherweide natürlich in Mitleidenschaft gezogen. Deswegen können Sie sie nach 15 Jahren auch einmal radikal zurückschneiden. Dafür können Sie tatsächlich alle Triebe direkt am Stammende oder rund zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden. Das Wachstum der Weide ist so stark, dass sie bald wieder problemlos austreibt.
Weide im Kübel: Radikaler Rückschnitt notwendig
Halten Sie die Korkenzieherweide in einem Kübel, können Sie sie sogar einmal jährlich radikal zurückschneiden. Dies ist wichtig, um sie danach problemlos umtopfen zu können. Dafür lichten Sie die Weide erst aus und schneiden daraufhin alle Zweige radikal ab. Hier müssen Sie keine Befürchtungen hegen. Denn wenn auch nur ein Auge übrigbleibt, wird die Weide problemlos austreiben. Im Anschluss können Sie die Korkenzieherweide einfach in einen größeren Kübel umtopfen.
Korkenzieherweide umschneiden: So wird sie zum Stämmchen
Vielleicht soll die Korkenzieherweide Ihre gemütliche Ecke im Garten prägen und Sie möchten somit einen Sitzplatz unter ihr anbringen? Dann sollten Sie sie womöglich zu einer Art Hochstämmchen schneiden. In diesem Fall können Sie problemlos eine Sitzbank und dergleichen unter ihr aufstellen. Dafür lassen Sie die Weide rund drei Jahre wachsen. Dann entfernen Sie alle Triebe und Äste bis auf die gewünschte Höhe und kappen die Kronenspitzen. Dadurch sollten der Trieb buschig in die Höhe reichen.
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