Beim Vinylboden handelt es sich heute um einen der beliebtesten Bodenbeläge, geht es um Hausbau oder Wohnungseinrichtung. Gerne gewählt werden Klick- oder Klebe-Vinyl, die sich auf den ersten Blick nur in der Verlegungsmethode unterscheiden. Ein sogenannter Vinyl-Designbelag ist dank der großen Dekorauswahl nicht nur in gestalterischer Hinsicht vielseitig einsetzbar. Im Gegensatz zu klassischen Hartbodenbelägen ist der elastisch Vinylboden weniger anfällig für Kratzer, ist fußwarm und reduziert den Raumschall und lässt sich in der Regel sehr einfach reinigen. Je nach Produktaufbau und Verlegungsmethode ergeben sich jedoch Unterschiede in der Beanspruchung.
Vinylboden klicken oder kleben? Hierauf kommt es an
Wer sich für einen Vinylboden entscheidet, sollte sich vor dem Kauf überlegen, welche Bedingungen in der gegebenen Räumlichkeit vorherrschen. Hunden- oder Katzenpfoten, tobende Kinder, starke Begehung, hohe Luftfeuchtigkeit oder Temperaturschwankungen spielen bei der Wahl von Klick- sowie Klebe-Vinyl ebenso eine Rolle wie Pflege, Ästhetik und Wohnkomfort. Grundsätzlich ist ein Vinyl-Designbelag deutlich leiser als Parkett oder Laminat, bietet ein angenehmes Laufgefühl, da der Boden beim Gehen leicht nachgibt, und kann meist mit warmwasserbasierten Fußbodenheizungen kombiniert werden. Wegen der geringen Aufbauhöhe müssen Türen bei der Verlegung in der Regel nicht abgeschliffen werden. Klebevinyl ist meist etwas dünner als ein Klick-Vinyl.
Aber Achtung: bei Vinyl handelt es sich um einen thermoplastischen Stoff. Das heißt, dass sowohl Klick- als auch Klebe-Vinyl vor der Verlegung an die im Raum herrschende Temperatur angepasst werden müssen, um etwaigen Verformungen vorzubeugen. Hierzu werden die Böden in der Regel einfach ein bis zwei Tage im Raum gelagert. Für Bereiche mit hohen Temperaturschwankungen sowie Räume mit bodentiefer Verglasung sollten Sie ein Rigid-Klick-Vinyl wählen. Dank der hohen Dimensionsstabilität hält dieser Designboden auch etwas höheren Temperaturen stand. Rigid- und HDF-Vinyl mit Klicksystem können außerdem leichtere Unebenheiten überbrücken.
Klick- und Klebevinyl verlegen
Grundsätzlich kann man festhalten: ein Klick-Vinyl ist deutlich einfacher zu verlegen als ein Vinylboden zum Kleben. Daher wählen Hobby-Heimwerker vermehrt einen Vinylboden mit Klick-System. Ohne viel Aufwand und Werkzeug können die Vinyl-Planken oder -Fliesen einfach ineinander geklickt werden. Vor der Verlegung von Klick-Vinyl-Laminat sollten Sie jedoch auf jeden Fall eine Trittschalldämmung verlegen, denn da der Boden „schwimmend“ verlegt wird, kann die Lücke zwischen Vinyl und Untergrund als Schallkörper fungieren und der Schall wird in die unteren Etagen übertragen.
Ein Klebevinyl-Boden muss hingegen vollflächig mit dem Untergrund verklebt werden. In der Regel wird hierzu ein Klebebett aus Dispersionsklebstoff auf dem Untergrund ausgestrichen, in dem die Vinyl-Dielen oder -Fliesen platziert werden. Da die Verlegung von Klebevinyl etwas Geschick und exaktes Arbeiten erfordert, sollte dieser Vinyl-Fußboden am besten vom Fachmann verlegt werden. Hinzukommt, dass der Untergrund wegen der sehr geringen Aufbauhöhe gründlich vorbereitet werden muss, damit sich etwaige Unebenheiten später nicht durchdrücken. Zwar muss der Untergrund auch für die Verlegung von Klick-Vinyl möglichst sauber, tragfest, eben und sauber sein, mehrschichtige Varianten wie HDF-Vinyl oder Rigid-Klick-Vinyl können zum Teil aber sogar auf Fliesen verlegt werden.
Vinylboden im Badezimmer: welcher ist der Richtige?
Möchten Sie einen Vinylboden im Badezimmer verlegen, sollten Sie nicht blindlings irgendein Produkt wählen. Grundsätzlich ist Vinyl wasserfest. Problematisch wird es, wenn Wasser zwischen die Fugen gelangen sollte. Da ein Klebevinyl fest mit dem Untergrund verbunden ist, eignet sich dieser Designboden insbesondere bei einer entsprechenden Versiegelung sehr gut für das Badezimmer. HDF-Vinyl sollten Sie nicht in Feuchträumen verlegen, da die Holzfaserplatte im Inneren bei Feuchtigkeit aufquellen könnte. Vollvinyl, Rigid-Vinyl und SPC-Vinyl lassen sich in der Regel ohne Probleme im Badezimmer verlegen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie auf Hinweise wie „Feuchtraumeignung“ oder „Quellschutz“ achten.
Klick- oder Klebe-Vinyl in intensiv genutzten Räumen verlegen
Für die Verlegung in stark begangenen Räumen wie im gewerblichen Bereich wird normalerweise ein Vinylboden zum Verkleben empfohlen. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: da Klebevinyl fest mit dem Untergrund verbunden ist, können einzelne Planken oder Dielen nicht verrutschen. Aber auch Klick-Vinyl hält hohen Anforderungen stand. Grundsätzlich überzeugen Vinylbodenbeläge durch eine hohe Robustheit. Hersteller bieten Klick- und Klebe-Vinyl der Nutzungsklassen 21 bis 23 für die private Nutzung, Vinylböden der Klassen 31 bis 34 für den Gewerbe- und Objektbereich und sogar Böden der Klassen 41 und höher für industrielle Zwecke. Für das Schlafzimmer reicht in der Regel ein Klebe- oder Klick-Vinyl-Laminat der Klasse 21. Für Flure und Arbeitszimmer bietet sich ein Klick-Vinyl der Nutzungsklasse 23 an.