Das Klettenlabkraut (lateinischer Name Galium aparine) gehört zur Familie der Rubiaceae (Rötegewächse). Diese einjährige Pflanze sieht einer Diestel ähnlich. Weitere bekannte Namen der Pflanze: Klebkraut, Kleberkraut. Sie ist in der japanischen Küche seit langem wegen ihrer schmackhaften Wurzel beliebt. Außerdem hat sie zahlreiche medizinische Vorteile zu bieten.
Wissenswertes: Die hakenförmigen Stacheln des Klettenlabkrautes haben angeblich den Erfinder des Klettverschlusses inspiriert! Denn die Stängel, Blätter und Früchte des einjährigen Krauts sind mit vielen Stacheln bedeckt. Das Klettenlabkraut kann eine Wuchshöhe zwischen 40 und 160 Zentimeter erreichen. Die Pflanze gilt als Spreizklimmer, sie klettert an anderen Pflanzen hoch und kann sich dort verankern. Obendrein kann die Pflanze am Fell von Tieren, an den Haaren von Menschen und an der Kleidung haften bleiben.
Die Verwendung von Klettenlebkraut
Das Kleberkraut bevorzugt sonnige, halbschattige Standorte auf feuchten, nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden. Das Kraut blüht im Juli bis September. Die Erntezeit der essbaren Teile wie Blätter, Wurzel, Samen (Frucht) und Stängel liegt zwischen Mai und Oktober. Sie werden in der Küche als Zutaten für Kräutertopfen und als Gemüse für Teigtaschen und Pfannengerichte verwendet. Die Samen kommen zudem als Kaffeeersatz zur Anwendung. Das Kraut gilt als antibakteriell, antimykotisch, antiphlogistisch, blutreinigend, verdauungsfördernd, galletreibend, schweißtreibend, harntreibend und magenstärkend. Einige Studien zeigen zudem, dass es auch bei der Behandlung von Akne helfen kann!
Es gibt verschiedene wissenschaftliche Theorien und Forschungen. Die Wirksamkeit beim Menschen ist noch nicht vollständig nachgewiesen. Aufgrund seiner harntreibenden Wirkung haben es viele Menschen zur Behandlung von Erkältungen und Durchfallproblemen verwendet. Bei Erkrankungen ist es allerdings besser, wenn Sie sich an Ihren Arzt wenden, er wird Ihnen sagen, ob sich das Klettenlabkraut für eine Behandlung eignet.
Herkunft und Standort
Das Kraut stammt ursprünglich aus den Regionen Eurasiens. Mittlerweile ist es auch in Europa sowie Nord- und Westasien und sogar in Australien beheimatet. In Mitteleuropa ist es in der Nähe von Äckern, in Auwäldern sowie an Waldrändern anzutreffen. Auf landwirtschaftlichen Flächen konkurrieren die Kräuter beispielsweise um die Nährstoffe von Getreidekulturen. Denn das Klettenlabkraut bevorzugt Standorte mit einem hohen Nährstoffanteil. Das Klebekraut besitzt die Fähigkeit zur Selbstbestäubung und gilt daher als Hermaphrodit. Dies hilft ungemein bei seiner Verbreitung, da seine Vermehrung dadurch ziemlich beschleunigt wird.
Obwohl es sich selbst vermehren kann, sorgen manchmal auch Diptera oder Coleoptera dafür, dass sich Pollen zwischen den Pflanzen verbreiten. Anzumerken gilt es zudem, dass es mehr als 600 Arten von Labkräutern gibt. Zu den bekannten Verwandten gehören der Waldmeister sowie das Wiesen-Labkraut.
Klettenlabkraut: Blüten, Blätter und Früchte
Das 40 bis 160 Zentimeter hohe Klettenlabkraut hat quadratische Stängel mit vier scharfen Ecken. Diese Stängel scheinen aufrecht zu stehen, liegen aber oft über anderen Pflanzen im Unterholz und arbeiten sich mit ihren Widerhaken nach oben. In der Blütezeit zwischen Juli und September bildet das Klettenlabkraut bis zu fünf, weiße zwittrigen Blüten aus. Sie haben weiße Kronen, einen kleinen Blütenkelch und stehen in Dolden in den Achseln der Blattquirle. Diese Blüten besitzen unter anderem die Fähigkeit, Wildtiere anzulocken.
In der Zeit der Fruchtreife kommen aus den Fruchtknoten braune bis rötliche 3 bis 6 mm breite Spaltfrüchte hervor. Sie teilen sich in zwei Teilfrüchte, die beide einen runden Samen enthalten. Die Fruchtstiele sind gerade und stehend. Die spitzigen Blätter des Krautes sind mit kleinen Düsenhaaren besetzt. Bei den quirlförmigen aufrechten Blättern handelt es sich eigentlich um zwei gegenüberliegende Blätter mit jeweils zwei Nebenblättern, die auf die gleiche Länge wie Hauptblätter gewachsen sind. Auf diese Weise sind nun Quirle aus etwa sechs gleich großen Blättern an der Pflanze zu sehen. Die Knoten der Quirle treten direkt vom Stängelzentrum heraus.
Klettenlabkraut sammeln: Was gibt es zu beachten?
Um das Kleberkraut als Heilkraut verwenden zu können, müssen Sie die Blätter vor der Blüte sammeln und danach trocknen. Nach dem Trocknen können die Kräuter nach Rücksprache mit dem Hausarzt als Aufguss für einige innere Probleme wie Durchfall sowie als Cremen für einige äußere Probleme wie Blasen verwendet werden. Sammeln Sie die Kräuter nur an Waldrändern und von biologischen, landwirtschaftlichen Flächen und nicht in der Nähe von Straßen. Gemahlene Samen dienen zum Beispiel auch als Kaffeeersatz. Da es sich um eine Pflanze handelt, die verschiedene allergische Situationen verursacht, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um zu sehen, ob es zu Nebenwirkungen kommen kann.
Die jungen Triebe des Krautes werden vor allem im Winter zu Suppen, Eintöpfen und Omelettes hinzugefügt. Sie können das Kraut auch pur essen, nachdem Sie es eine Minute lang in kochendem Wasser eingeweicht haben, damit es nicht klebt. Oder Sie bereiten sich aus ein paar schönen, frischen, grünen Trieben einen Tee zu. Das robuste Klettenlabkraut ist reich an Kieselsäure und Saponinen (Bitterstoffen). Dadurch ist es gut vor Insektenfraß und Pilzbefall geschützt.
Vermehrung und Verbreitung
Obwohl es sich nicht um eine Pflanze handelt, die sich durch ihre Schönheit auszeichnet oder als Zierpflanze von großem Nutzen ist, wird sie von manchen Gartenbesitzern gezüchtet. Die Monate März bis April sind die besten Monate für die Aussaat, denn bei dem Kraut handelt es sich um einen „Kaltkeimer“. In der Folge ist aber auch eine Aussaat im Herbst möglich. Die Samen werden direkt ins Freiland oder in einen breiten Topf eingearbeitet. Sie keinem in ein bis zehn Zentimeter Tiefe. Es sollte ein Pflanzenabstand von mindestens 25 Zentimeter eingehalten werden, um die Pflanzen vor einer Nährstoffkonkurrenz zu schützen.
Das Klettenlabkraut ist schattentolerant und wird daher beinahe auf allen Böden gedeihen. Es kann in mehreren Jahren in Folge auf dem gleichen Standort angepflanzt werden. Allerdings ist der Spreizklimmer nicht winterhart und stirbt daher nach der Fruchtreife ab.
Der Gartenboden für das Kleberkraut sollte aber reich an organischen Nährstoffen sein, dann ist keine zusätzliche Nährstoffversorgung nötig. Bei Topfkulturen oder nährstoffarmen Böden ist ein stickstoffbetonter Dünger empfehlenswert. Anzumerken gilt es zudem, dass das feuchtigkeitsliebende Kleberkraut regelmäßig mit Wasser versorgt werden muss. Es sollte immer leicht feucht gehalten werden. Staunässe ist zu vermeiden, eine gute Drainage, verhindert, dass sich zu viel Wasser ansammelt. Wie bereits angemerkt, hält das Klettenlabkraut Frost oder niedrigen Temperaturen im Winter nicht stand. Allerdings ist die Pflanze kaum für Krankheiten und Schädlingen anfällig. In freier Natur sorgt die Fähigkeit zur Selbstbestäubung für eine schnelle Verbreitung und beschleunigte Vermehrung der Wildpflanze.
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