Durch einen schnellen und dichten Wuchs gehören Kirschlorbeeren zu den beliebtesten Heckenpflanzen. Die immergrünen, relativ großen, lederartigen Blätter ermöglichen das ganze Jahr über einen perfekten Sichtschutz. Fast alle Sorten sind sehr wuchsfreudig und werden in Parkanlagen oder Gärten schnell sehr hoch. Ein Jahreszuwuchs von 20 bis 40 cm ist keine Seltenheit. Damit er sich gut verzweigen kann und möglichst dicht wird, sollte er regelmäßig gestutzt werden.
Kirschlorbeer schneiden: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Je nach Wuchsfreudigkeit werden Kirschlorbeeren im optimalen Fall ein- bis zweimal im Jahr zurückgeschnitten. Der beste Zeitpunkt für den großen Formschnitt ist am Ende des Winters etwa Mitte oder Ende Februar. Allerdings sollte man vermeiden bei Frost, nassem Wetter oder zu starker Sonne zu schneiden. Alle diese Faktoren begünstigen eine Schädigung der gekappten Schnittkanten. Aufgrund der Vogelnistzeit ist von März bis Oktober ein Radikalschnitt von Hecken verboten. Ein zweites Mal kann die Lorbeerkirsche dann bei Bedarf nach der Blüte Ende Juni gestutzt werden. Vor allem bei in Form geschnittenen Einzelpflanzen ist dieser Erhaltungsschnitt notwendig.
Der erste Wachstumsschub ist dann schon wieder abgeschlossen und nistende Vögel in der Regel ausgeflogen. Trotzdem sollte man vor dem Schneiden überprüfen, ob in der Pflanze noch Vögel wohnen.
Wann und wie sollten junge Pflanzen geschnitten werden?
Für junge Kirschlorbeerhecken gilt: Um eine gesunde, gut verzweigte Hecke, die nicht wild und ungebremst in die Höhe und Breite schießt zu bekommen, sollte man von Anfang an zweimal jährlich schneiden. Der Rückschnitt wird so bemessen, dass die Pflanzen jeweils pro Jahr etwa 10 cm an Höhe dazugewinnen. Durch den Schnitt wird für eine bessere Verteilung der Nährstoffe gesorgt. Meist dominieren aufgrund von mehr Licht die oberen Spitzen. Damit auch untere Heckenbereiche nicht vernachlässigt werden, sollte der schrittweise Aufbau bis zum Erreichen der gewünschten Endhöhe erfolgen.
Denn sind die Pflanzen erst mal groß und schlank, ist es schwieriger, eine dichte Verzweigung zu bekommen. Der Vorteil: Man baut gleich von Anfang an eine dichte, kräftige Hecke auf. Der Nachteil: Es dauert etwas länger, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.
Wann sollte man schneiden, um die Früchtebildung zu verhindern?
Ganz bewusst oder bei sehr stark wachsenden Exemplaren kann auch ein weiteres Mal im Herbst geschnitten werden. Dadurch entfällt dann im nächsten Frühjahr die Blütenbildung, da die Knospen für das Folgejahr bereits direkt nach der Blüte angelegt werden. Ohne Blüte bilden sich jedoch auch die kleinen, giftigen Kirschlorbeer-Früchte nicht. Wer Kinder hat, kann diesen Schnitt also explizit aus diesem Grund durchführen.
Kirschlorbeer schneiden: Welche Gerätschaften eignen sich?
Kirschlorbeer hat relativ große Blätter. Daher ist, auch wenn es etwas länger dauert, eine Hand-Heckenschere zu empfehlen. Elektrische Scheren würden das Laub zu sehr verletzen und schadhafte Blätter, die anfällig für Pilze oder Krankheitserreger sind, hinterlassen. Die Blätter verfärben sich außerdem an den Schnittkanten unschön braun. Die geschädigten Bereiche werden bei immergrünen Pflanzen nur sehr langsam durch neues Laub ersetzt.
Wie sollte Kirschlorbeer geschnitten werden?
Mit einem Schneiden per Hand kann man Ast für Ast vorgehen. Die zu kürzenden Triebe werden knapp über dem Blattansatz gekappt. Nach innen wachsende und zu lange Äste sollten entfernt werden. Bei sehr dichten Exemplaren können Äste direkt am Stamm entfernt werden, um mehr Licht ins Heckeninnere gelangen zu lassen. Ein Rückschnitt auch bis ins alte Holz macht dabei keine Probleme, sondern verbessert sogar den Neuaustrieb. Da Kirschlorbeeren, wie erwähnt giftig sind, sollte beim Formschnitt und dem anschließenden Aufsammeln des Schnittguts Handschuhe getragen werden.
Wie bekommt man eine gerade und gesunde Kirschlorbeerhecke?
Soll eine lange Hecke beispielsweise entlang eines Gehwegs gleichmäßig geschnitten werden, hilft es zu Beginn, Schnüre zu spannen, die als Orientierung dienen. Es empfiehlt sich, an den Seiten zu beginnen und Stück für Stück voran zu arbeiten. Nach oben hin sollte sich die Hecke leicht verjüngen, damit mehr Licht auch an untere Blätter kommt. Diese schrittweise Erziehung in Trapezform ist aufgrund des dichten Laubkleides von Kirschlorbeerpflanzen sehr wichtig. In Kombination mit einem jährlichen Auslichtungsschnitt haben auch die Zweige im Inneren keinen Mangel an Licht.
Welche Sorten müssen mehr, welche weniger geschnitten werden?
Eine kompakte und nicht so schnell wachsende Sorte ist der Portugiesische Kirschlorbeer. Daher ist er auch für kleinere Gärten geeignet. Er hat schmalere Blätter als andere Sorten und seine intensiv duftenden Blüten machen ihn zu einer perfekten schmalen Heckenpflanze, die nur sehr wenig geschnitten werden muss. Entscheidet man sich für sehr schnellwüchsige Sorten wie Caucasica, Novita oder Rotundifolia sollte ausreichend Platz vorhanden sein. Diese Varianten können bereits in einem größeren Abstand gepflanzt werden, da sie so schnell wachsen, dass Ihre Hecke trotzdem sehr bald hoch und dicht sein wird. Hier muss regelmäßig ein kräftiger Formschnitt gemacht werden, damit der Wuchs nicht zu wild wird.
Wie sollte man schneiden bei Schäden oder Krankheiten?
Lorbeerkirschen können von der Schrotschusskrankheit oder von Mehltau betroffen sein. Auch Frostschäden können der immergrünen Hecke zusetzen. Hat die Pflanze nur einzelne kranke Pflanzenteile, sollten diese komplett entfernt werden. Ist sie stärker von Schädlingen befallen, kann man den Strauch großzügig ausschneiden und das Schnittgut sofort entsorgen. Im Extremfall hilft es, den Kirschlorbeer bodennah abzuschneiden.
Wohin kommt Kirschlorbeer-Schnittgut?
Die lederartigen Blätter verrotten nur sehr langsam. Der nach einem gründlichen Formschnitt reichlich angefallene Blätterabfall sollte daher nicht auf den Kompost gegeben werden, sondern besser über die Biotonne entsorgt werden. Sind von einem Pilz befallene Pflanzenteile herausgeschnitten worden, werden diese am besten über den Hausmüll entsorgt, um eine Verbreitung von Dauersporen der Pilzerreger zu vermeiden.
Kirschlorbeer schneiden: Unser Fazit
Bei entsprechendem Schnitt hat man mit einer Kirschlorbeerhecke eine dichte immergrüne Wand im Garten. Sie lässt sich wunderbar mit anderen Pflanzen kombinieren oder macht, entsprechend in Form geschnitten, auch als Solitärpflanze eine gute Figur. Sie lässt sich leicht pflegen und durch unkompliziertes Schneiden in gutem Zustand halten. Ist die Kirschlorbeere durch regelmäßigen Schnitt von Anfang an gut verzweigt, filtert die dichte Hecke Lärm und Feinstaub.
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