Bereits seit tausenden von Jahren setzt die Menschheit schon auf die Wirkung von verschiedensten Pflanzen, um gesundheitlichen Beschwerden entgegenzuwirken. Auch in der heutigen modernen Zeit sind „natürliche“ Wirkstoffe aus Pflanzen bei den meisten Menschen um ein vielfaches beliebter als chemische Medikamente. Das ist auch einer der Hauptgründe dafür, warum viele Leute bei sich Zuhause diverse Pflanzen anbauen. Auf diese Weise begrünt man nicht nur seinen eigenen Wohnraum, sondern „erzeugt“ auf eine gewisse Art und Weise auch seine Medikamente selbst.
Zu den Pflanzen, die zu solch einem Zweck besonders häufig daheim angebaut werden, gehört unter anderem der „Kalmus“ (bzw. die „Kalmus-Pflanze“). In diesem Artikel wird nicht nur der medizinische Nutzen des Kalmus näher erläutert, sondern auch der Anbau, die Pflege und weitere Verwendungsmöglichkeiten der Pflanze.
Kalmus (Acorus calamus): Grundlegende Informationen
Ursprünglich kommt die Kalmus-Pflanze aus Asien, und hat ihren Weg nach Mitteleuropa im 16. Jahrhundert gefunden. Die Pflanze hört auch noch auf die Namen „Acorus calamus“, „Ackermann“, „Zitwer“, „deutscher Ingwer“ und „Magenwurz“. Es gibt kaum eine andere Pflanze, die mehr volkstümliche Namen trägt. Man findet die Kalmus-Pflanze in der Regel in vielen Privatgärten, wo sie als Heilkraut angebaut wird. Mittlerweile wird die Pflanze jedoch von vielen Gärtnern auch als Begleitgewächs für Teiche und Sumpfbeete eingesetzt. Im Vergleich zu vielen anderen wasserliebenden Stauden gestaltet sich der Anbau des Kalmus als relativ einfach, sodass meistens auch ohne große Expertise beim Thema Gärtnern die Pflege dieser Pflanze recht gut funktioniert.
Wo wächst die Pflanze überall?
Wie bereits erläutert, hat die Pflanze ihren Ursprung aus dem asiatischen Raum, und lässt sich dort in der Regel in Sumpfgebieten und an Uferrändern finden. Die Acorus calamus ist dazu in der Lage, auf seinem Höhepunkt eine bis zu 100 Zentimeter große Staude zu bilden. Damit der Kalmus in mitteleuropäischen Gärten allerdings auch nur ähnliche Ausmaße erreichen kann, sollte er von möglichst ähnlichen Bedingungen umgeben sein, wie sie an asiatischen Flussufern oder Sümpfen gegeben sind. Hierzulande haben sich dafür vor allem Ränder von kleinen Bachläufen und Teichen bewährt.
Generell sollte bei dem richtigen Wachstumsstandort hauptsächlich darauf geachtet werden, dass der gewählte Ort hell ist, und über wenig schattige Bereiche verfügt. Außerdem sollten Kalmus-Pflanzen optimalerweise einen Mindestabstand von etwa 60 Zentimetern zueinander haben. Ältere Exemplare können allerdings starkem Sonnenlicht durchaus standhalten, sofern sie währenddessen stets einer ausreichend hohen Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Andererseits können dafür jüngere Exemplare in der direkten Mittagssonne schnell einiges an Schaden nehmen.
Von daher ist es wichtig, dass der Kalmus (sofern er nicht schon recht alt ist) lediglich Vor- und Nachmittags direktem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Des Weiteren ist noch erwähnenswert, dass der Acorus calamus eine sehr starke Ausdehnung hat. Das bedeutet, dass er im Vergleich zu zahlreichen anderen Pflanzen häufig ein sehr schnelles Wachstum hat. Von daher ist es ratsam, für den Anbau der Pflanze einen Ort auszuwählen, der auch nach einer deutlichen Vergrößerung des Kalmus leicht zu erreichen sein wird.
Wie wird der Kalmus angebaut?
Der Anbau des Kalmus sollte optimalerweise im Frühjahr stattfinden. Auf keinen Fall sollte der Anbau vorher in der Winterzeit vorgenommen werden, da sich junge Pflanzen dieser Art noch nicht wirklich gegen Minustemperaturen und Frost schützen können. Sollte die Möglichkeit dazu bestehen, dann ist es ratsam, den Kalmus an das Ufer eines Gartenteiches (oder ähnlichen Standorten) zu pflanzen. Was die Wassertiefe angeht, so lässt sich der Acorus calamus problemlos in einer Tiefe von bis zu 15 Zentimetern einpflanzen. Zudem kann es sich bei Teichpflanzen lohnen, einen Topf zu verwenden, da auf diese Weise eine starke Ausbreitung verhindert wird.
Mit der Teichfolie sollten die Gewächse allerdings nicht in Kontakt kommen, um sie nicht zu beschädigen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wasserbewohner (wie z.B. Kois), die gerne mal die Wurzeln der Kalmus-Pflanzen im Wasser freilegen. Um dies schon im Vorfeld zu verhindern, sollte grober Kies um den Bereich der Wurzeln herum ausgelegt werden. Zudem ist noch erwähnenswert, dass sich der Kalmus ohne Schwierigkeiten mit anderen Teichgewächsen kombinieren lässt, wie zum Beispiel mit Seggen und Sumpfdotterblumen.
In einem Beet läuft der Anbau der Pflanze wie folgt ab:
- Ein Pflanzenloch muss ausgehoben werden, welches einen doppelt so großen Umfang hat, wie die Wurzeln der kommenden Pflanze.
- Die Erde, welche sich um das Loch herum befindet, muss ausreichend aufgelockert werden.
- Danach muss das Substrat mit genug Sand, Torf oder Lehm aufbereitet werden.
- Als nächstes heißt es, ausreichend Kompost in dem Pflanzenloch auszubringen.
- Nun gilt es, die Pflanze selbst bis zum oberen Wurzelhals einzusetzen.
- Im Anschluss müssen nur noch die übriggebliebenen Hohlräume mit Erde aufgefüllt und festgedrückt werden.
Die richtige Pflege ist entscheidend: Düngen & Gießen
Glücklicherweise gehört der Kalmus zu den Pflanzenarten, die man fast gar nicht feucht genug halten kann. Während zahlreiche andere Pflanzen schnell mal überwässert werden können, kann dies beim Acorus calamus so gut wie gar nicht passieren. Dadurch, dass sich die Pflanze in der Nähe von Sümpfen und Teichen sehr wohlfühlt, können die Stängel der Staude problemlos zentimeterhoch unter Wasser stehen. Dabei besteht auch keine Gefahr, dass bei dem Kalmus irgendwann Wurzelfäule entsteht. Bei der Befeuchtung ist es enorm wichtig, dass das dichte Wurzelgeflecht der Kalmus-Pflanze zu keinem Zeitpunkt austrocknet.
Sollte die Pflanze in einem normalen Boden gepflanzt worden sein, dann ist es gerade an heißen Sommertagen sehr ratsam, die Feuchtigkeit vom Substrat regelmäßig zu überprüfen. Selbst wenn die Pflanze nur über einen kurzen Zeitraum zu trocken wird, kann sie spürbaren Schaden nehmen.
Generell müssen sämtliche Kalmusgewächse im Zeitraum von März bis September mit genug Nährstoffen versorgt werden. In einem Gartenteich wird dies durch die Algen und Mineralstoffe gewährleistet, welche im Wasser gelöst werden. Währenddessen sollte der Acorus calamus auch noch mit einem besonderen Dünger versorgt werden, welcher der Wasserpflanze weitere hilfreiche Stoffe beisteuert. An zwei Zeitpunkten (im Frühjahr und im Spätsommer) sollten die Beete gemulcht und der Kompost eingearbeitet werden. Kommt bei Kübelpflanzen Flüssigdünger zum Einsatz, dann sollte dieser der Pflanze alle 3 bis 4 Wochen neu hinzugegeben werden. Allerdings ist es nicht notwendig, den Kalmus während der Wintermonate zu düngen.
Sollten sich mal einige Blätter verfärben oder schlaff herunterhängen, dann ist dies häufig ein Zeichen für eine mangelhafte Nährstoff-Versorgung. Sobald dies beobachtet wird, ist es von größter Wichtigkeit, die Pflanze so schnell wie möglich wieder zu düngen. So etwas kann vor allem Kalmus-Pflanzen in einem neu angelegten Teich passieren, da solch ein Teich meist noch nicht die (für den Kalmus) wertvollen Mikroorganismen im Wasser bilden kann. Für derartige Szenarien gibt es spezielle Produkte aus dem Fachhandel, die in dieser Anfangszeit des Teiches die notwendige Nährstoff-Versorgung der Pflanze gewährleisten können.
Verwendung des Kalmus
Das ursprünglich aus Asien stammende Gewächs wird in seiner Heimat nicht nur als natürliche Dekoration, sondern auch als Heilkraut verwendet. Der Acorus calamus soll bei Magenbeschwerden helfen, und zudem eine appetitanregende, entzündungshemmende Wirkung mitbringen. Im Fokus stehen dabei meist die ätherischen Öle des Kalmus, die in Tees und Tinkturen verarbeitet werden. Im chinesischen Raum spielt schon seit über 3000 Jahren die heilende Kraft der Pflanze eine große Rolle. Allerdings sollte der Konsum stets mit ausreichender Vorsicht stattfinden, da einige Inhaltsstoffe der Pflanze für eine halluzinogene Wirkung sorgen können.
Das ist auch der Grund, warum der Kalmus allgemein als „leicht giftig“ eingestuft wird. Wer also die Kalmus-Pflanze in Speisen einarbeiten möchte, der sollte sich im Vorfeld mit der richtigen Anwendung und Dosierung auseinandersetzen. In Teichen hingegen nimmt der Kalmus die Funktion eines Filters ein, da er einiges an Schadstoffen aus dem Wasser des Teichs herausfiltert.
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