Der Buchsbaumzünsler ist ein kleiner Falter, dessen Raupen ihren Riesenappetit durch Buchsbaumblätter stillen. Der Falter legt seine Eier in Buchsbäumen ab. Die heranwachsenden Raupen haben die bevorzugte Futterquelle direkt vor sich. Am Ende ist der befallene Buchsbaum nicht mehr wiederzuerkennen. Um Buchsbäume vor Kahlschlag durch Buchsbaumzünsler zu schützen, werden Hausmittel wie Kaffeesatz empfohlen. Doch es gibt bei deren Verwendung einiges zu beachten.
Mit Kaffeesatz gegen Buchsbaumzünsler vorgehen
In vielen Haushalten ist Kaffeesatz vorhanden. Doch es hilft nichts, diesen rund um den Buchsbaum zu streuen. Das hält Buchsbaumzünsler-Larven nicht ab. Der Kaffeesatz muss zuerst durchgetrocknet werden. Dann wird er in den Boden rund um den Buchsbaum eingearbeitet. Das muss wiederholt geschehen. Durch die Inhaltsstoffe im Kaffeesatz, die über das Gießwasser vom Buchsbaum aufgenommen werden, verändert sich der Geschmack der Buchsbaum-Blätter. Die Buchsbaumzünsler-Raupen mögen sie anschließend nicht mehr.
Ob diese Maßnahme ausreichend effektiv ist, sodass sie den Befall reduziert oder verhindert, ist nicht sicher gesagt. Da es jedoch darum gehen soll, dem Buchsbaumzünsler ohne Chemie beizukommen, ist es den Versuch wert. Mit dem getrockneten Kaffeesatz können Sie nicht nur den Geschmacksvorlieben des Buchsbaumzünslers entgegentreten. Sie verändern mit dem eingearbeiteten Kaffeesatz auch den pH-Wert des Bodens. Das verträgt nun aber der Buchsbaum nicht.
Wie kann man die Bodenversauerung effektiv verhindern?
Wenn in regelmäßigen Abständen Kaffeesatz in die Erde um die Buchsbäume eingearbeitet wird, werden deren Blüten für die Raupen des Zünslers ungenießbar. Doch die jungen Blatt-Triebe und die voll entwickelten Blätter schmecken den Schädlingen oft trotzdem noch. Damit die Schädlinge ihren Appetit auf Buchsbäume verlieren, sollte zusätzlich Algenkalk in den Boden eingearbeitet werden. Im Anschluss bleibt jedoch noch das Problem, dass Kaffeesatz den Boden zunehmend versauert.
Dieser Effekt muss ausgeschaltet werden. Sonst geht der Buchsbaum so oder so ein. Zum einen wird durch die Trocknung des Kaffeesatzes verhindert, dass dieser zu schimmeln beginnt. Zum zweiten ist der getrocknete Kaffeesatz im Verhältnis 1:1 mit Steinmehl zu mischen. Die darin enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente befördern das Wachstum gesunder Triebe am Buchsbaum. Zusätzlich sorgt das Steinmehl dafür, dass das Erdreich um den Buchsbaum basisch wird.
Steinmehl kann also der Versauerung des Bodens durch den Kaffeesatz vorbeugen. Nachdem die Mischung beider Substanzen in den Boden eingearbeitet wurde, wird das Erdreich rund um den Buchsbaum gegossen. Alternativ könnte man die Mischung auch direkt in die Gießkanne geben. Damit darf man den Buchsbaum aber nur einmal je Woche wässern. Wichtig ist, dass man sofort nach dem Erkennen des Zünsler-Befalls damit beginnt. Denn wenn der Befall mit Buchsbaumzünsler schon weit fortgeschritten ist, kann man mit Kaffeesatz und Steinmehl kaum noch etwas ausrichten.
Wie wirksam ist Kaffeesatz als Dünger gegen Buchsbaumzünsler?
Mit Steinmehl vermischter Kaffeesatz sollte als vorbeugende Maßnahme zum Düngen vom Buchsbäumen genutzt werden. Damit kann ein Befall mit Buchsbaumzünsler-Raupen abgemildert oder ganz verhindert werden. Die Kaffeesatz-Steinmehl-Mischung wirkt auch gegen andere Fressfeinde. Wenn Kaffeesatz als Dünger eingesetzt wird, ist sein Gehalt an Kalium, Stickstoff und Phosphor relevant. Er verhindert einen Nährstoffmangel.
Gibt es nützliche Alternativen zum Kaffeesatz?
Kaffeesatz hat den Vorteil, bei Kaffeetrinkern in größeren Mengen anzufallen und nichts extra zu kosten. Zudem ist es ein organisches Material, das verrottet. Doch wenn der Buchsbaum-Bestand bereits stärker mit dem Buchsbaumzünsler befallen ist, sind effektivere Maßnahmen nötig. Wer auch jetzt keine chemischen Waffen einsetzen möchte, kann es mit Teebaumöl oder Neem-Öl versuchen. Beides sind natürliche ätherische Öle, die erfolgreich als Insektizide und Abwehrhelfer im Einsatz sind.
Um Teebaumöl als Insektizid zu verwenden, werden einige Tropfen Teebaumöl auf einen halben Liter Gießwasser gegeben. Diese Mixtur wird in eine Sprühflasche gefüllt und auf die befallenen Stellen am Buchsbaum aufgesprüht. Der Buchsbaumzünsler wird durch den Geruch vergrault. Ihm vergeht der Appetit. Zudem kann das Teebaumöl dafür sorgen, dass die Schädlinge ersticken, weil ihre Atemwege verstopft werden. Zu beachten ist, dass dieses natürliche Insektizid auch Nützlinge eliminieren könnte. Das eben Gesagte gilt im Grunde auch uneingeschränkt für die Verwendung von Neem-Öl.
Ergänzend kann der Buchsbaum von unten her mit einer Schmierseife-Wasser-Mischung besprüht werden. Dafür werden 50 Gramm Schmierseife bzw. 200 Gramm geraspelte Kernseife in vier Litern Wasser gelöst. Ein zusätzlicher Esslöffel Backpulver macht die Lösung noch effektiver. Die Zünsler-Raupen meiden die besprühten Stellen. Möchten einige Schädlinge trotzdem ihrer Fresslust frönen, sterben sie durch verstopfte Atemwege und einen veränderten Säure-Basen-Haushalt.
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