Wenn durch knapp 9 Gramm Kaffeepulver circa 30 ml heißes Wasser mit einem Druck von 9 bar gepresst wird, dann entsteht in einer kleinen Tasse ein Kaffeegenuss für Kenner. Ein guter Espresso wird in einer kleinen vorgewärmten Tasse serviert und an seiner Oberfläche befindet sich die typische haselnussbraune Crema.
Erfunden wurde der Espresso in Mailand und bis heute wird der kleine Wachmacher in jeder Bar Italiens und an zahlreichen Kaffeeständen serviert. Wenn ein Espresso gesüßt wird, dann werden zwei Löffel Zucker in die Tasse gegeben, die jedoch nicht untergerührt, sondern erst mit dem letzten Schluck vom Boden gelöst werden. Der kleine Kaffee kann mit Milch oder feinen Spirituosen ergänzt werden. Am beliebtesten ist der Espresso pur, so wie er den Siebträger verlässt.
Kleiner Kaffee mit hohen Ansprüchen
Kaffeegenießer, die schon einmal einen echten italienischen Espresso getrunken haben, werden sich nicht mehr mit weniger zufriedengeben. Es ist jedoch besonders nördlich der Alpen schwer eine vergleichbare Qualität zu finden. Besonders bei den Zubereitungsarten zu Hause zeigen sich die Unterschiede deutlich. Espressokannen oder Kaffeevollautomaten bereiten kleine Kaffees zu, von dem echten ausdrucksstarken Geschmack und der feinen Crema fehlt jede Spur. Ein vollmundiger Espresso benötigt die richtigen Bohnen mit der passenden Röstung, den geeigneten Mahlgrad, eine sorgfältig abgemessene Pulvermenge und genügend Druck, um das heiße Wasser durch den Siebträger zu pressen.
Weiterhin sollte die Tasse dickwandig und vorgewärmt sein und das Kaffeepulver mit dem perfekten Anpressdruck in den Siebträger gedrückt werden. Das Kaffeepulver sollte im gesamten Siebträger die gleiche Festigkeit haben, damit das Wasser gleichmäßig durch das Espressopulver läuft und dieses gleichmäßig extrahiert. Einen Espresso zuzubereiten ist eine Kunst, die durch ihr Zubehör brilliert und durch die harmonische Komposition der einzelnen Elemente zum Hochgenuss wird.
Espressokaffee
Die Entscheidung, welche Kaffeesorte zu einem Espresso wird, fällt in der Rösterei. Arabica Bohnen haben eine feine Säurebalance. Je nach Anbaugebiet eine leichte Süße, fruchtige Aromen oder eine Kakaonote haben. Die Kaffeesorte Robusta gilt als geschmacksintensiver und hat im Vergleich zur Arabica Bohnen einen höheren Koffeingehalt. Lange Zeit galt, dass ein Espressomehl aus 100 % Robusta eine bessere Crema erzeugt. Es gibt mittlerweile Arabica-Anbaugebiete, deren Bohnen ebenfalls einen rundum guten Espresso ergeben. In die Siebträgermaschinen in Südeuropas kommen häufig Blends, also Mischungen aus verschiedenen Kaffeesorten.
Die Röstung eines typischen Espressokaffees ist dunkel und der Röstgrad ist hoch. Geschmacklich liegt die Betonung auf den bitteren Geschmackskomponenten, die fruchtigen und fein säuerlichen Komponenten treten in den Hintergrund. Der pure Geschmack zeigt sich nach der Zubereitungsart. Der Mahlgrad des Espressopulvers sollte möglichst fein sein, damit das Wasser in kurzer Zeit die Vielfalt an Aromen extrahieren kann. Perfekt ist, wenn das Wasser langsam in die Tasse fließt. Tröpfelt der Kaffee, ist das Pulver zu fein.
Bildquelle Titelbild:
- Chadchai Krisadapong/shutterstock.com