Beim Teilverkauf einer Immobilie bleibt man weiterhin Eigentümer und Nutzer des eigenen Hauses oder der eigenen Wohnung. Hinzu kommt, dass man darüber hinaus auch von einer mehr oder weniger großzügigen Geldauszahlung profitiert. Wann lohnt sich der Teilverkauf einer Immobilie – oder lohnt er sich überhaupt?
Immobilien als Altersvorsorge
In Deutschland besitzen 30 % aller über 65-Jährigen eine Immobilie. Allerdings lässt sich dasselbe nicht behaupten, wenn von Barvermögen die Rede ist. Gerade im Alter wird für viele Menschen das Geld knapp. Doch das Eigenheim aufgeben und in eine günstigere Wohnung umziehen, kommt für viele nicht infrage. Man möchte die Immobilie an die Kinder vererben oder fühlt sich einfach zu wohl in den eigenen vier Wänden. In einer solchen Situation ziehen viele Menschen den Teilverkauf ihrer Immobilie in Betracht. Denn wenn nur ein Teil des Hauses oder der Wohnung veräußert wird, kann man weiterhin als Eigentümer in der Immobilie wohnen.
Wie läuft der Teilverkauf einer Immobilie ab?
In der Regel liegt der Höchstsatz eines Immobilien-Teilverkaufs bei 50 %. Typischerweise werden 20 % veräußert. Ein Gutachter bestimmt den Wert der Immobilie. Anschließend beschließt der Eigentümer die Höhe der benötigten Summe und errechnet daraus, wie groß der zu verkaufende Anteil sein soll. Zwischen Eigentümer und Käufer wird ein Vertrag abgeschlossen, der den Teilverkauf bestätigt. Im Grundbuch wird ein Nießbrauchrecht zugunsten des Eigentümers eingetragen. Als Eigentümer kann man nun weiter in seiner Immobilie wohnen bleiben oder diese vermieten.
Gleichzeitig zahlt man ein sogenanntes Nutzungsentgelt, wobei es sich hierbei um eine Art Miete handelt. Es kommt auch vor, dass der verkaufte Teil der Immobilie wieder zurückgekauft wird. Allerdings muss man damit rechnen, dass die Kosten aufgrund steigender Immobilienpreise den ursprünglichen Kaufpreis überschreiten werden.
Welche Vorteile bietet der Immobilien-Teilverkauf?
Der Teilverkauf eines Hauses bietet einige beträchtliche Vorteile. Es handelt sich um einen einfachen und direkten Weg, an Geld zu kommen. Da man im Allgemeinen mit einer Wertsteigerung der Immobilie rechnen kann, lässt sich diese auch in Zukunft zu einem guten Preis verkaufen. Für ältere Menschen spielt vor allem der Faktor eine Rolle, dass sie beim Teilverkauf nicht ausziehen müssen.
Gibt es auch Nachteile?
Der größte Nachteil eines Immobilien-Teilverkaufs besteht darin, dass man dem neuen Miteigentümer als Eigentümer eine monatliche Gebühr zahlen muss. Die Entgeltsumme kann dabei ganze 3 % des Auszahlungsbetrages betragen, was nicht unbeträchtlich ist. Somit kann man nicht frei über das Geld verfügen. Wenn man die Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt ganz verkaufen möchte, zahlt man zudem zusätzliche Gebühren. Es fällt nämlich ein sogenanntes Durchführungsentgelt an. Dieses liegt in der Regel bei 2,25 bis 5,5 % des Verkaufserlöses. Der Miteigentümer beteiligt sich zudem nicht am Durchführungsentgelt. Dieses wird allein durch den Eigentümer getragen.
Für wen eignet sich der Immobilien-Teilverkauf?
Ob sich der Teilverkauf einer Immobilie lohnt, hängt immer von der jeweiligen Situation ab. Diese Form des Hausverkaufs hat ihre Vor- und Nachteile, ist aber vor allem für ältere Menschen eine gute Wahl. Je älter der Eigentümer, desto kürzer ist die verbleibende Zeit in der Immobilie. Da ist es eine große Entlastung, wenn man den Lebensabend ohne finanzielle Sorgen verbringen kann.
Die meisten Angebote für einen Teilverkauf richten sich daher an ältere Menschen. Es kann aber auch sein, dass man einen Kredit zu weitaus günstigeren Konditionen annehmen kann. In diesem Fall lohnt sich ein Teilverkauf natürlich nicht. Es ist wichtig, mehrere Gutachter zurate zu ziehen, um den besten Verkaufspreis zu erzielen. Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Teil seiner Immobilie zu verkaufen, sollte sich vorher anwaltlich beraten lassen. Auf diese Weise lassen sich Fallstricke meiden.
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