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Holzspalter entlüften: Welche Möglichkeiten gibt es?

von Marc Hettenberger
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Die meisten Menschen mit handwerklicher Begabung führen viele Tätigkeiten rund ums Eigenheim meist selbst aus. Je nach Tätigkeitsbereich werden dafür verschiedene Werkzeuge und Utensilien benötigt. Dabei ist es wichtig, stets darauf zu achten, dass sich die Werkzeuge in einem guten Zustand befinden und entsprechend gepflegt werden, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

Wer einen Kamin besitzt oder anderweitig mit Holz heizt, besitz normalerweise auch einen Holzspalter. Mit diesem Gerät lassen sich Holzscheite schnell und einfach spalten – das elektrische Hilfsmittel muss jedoch regelmäßig gepflegt werden, damit es seine Langlebigkeit erhält. Im folgenden Beitrag wird hervorgehoben, wie wichtig es ist, den Holzspalter richtig zu entlüften und das Gerät allgemein entsprechend zu pflegen.

Holzspalter entlüften: Luft im Hydrauliksystem

Luft befindet sich planmäßig ausschließlich an einer Stelle im Hydrauliksystem, und zwar oberhalb des Füllstandes im Hydrauliktank – somit über dem Öl. Die Luft ist unproblematisch und verfügt über ein Sauerstoffgehalt von etwa 21 %. Problematisch wird das Ganze erst dann, wenn sich das Hydrauliköl mit der Luft mischt. Eine ungewollte Mischung von Öl und Luft kann entstehen, wenn eine Leitung zu weit oben angebracht wurde und das Öl von oben herab in den Luftbehälter strömt. Das unerwünschte Öl-Luft-Gemisch kann undichte Stellen verursachen und zu schwerwiegenden Beschädigungen des Geräts samt Pumpen, Schläuchen, Dichtungen und Zylinder führen.

Undichte Stellen im Holzspalter

Undichte Stellen in einem Anschluss, Ventil oder Zylinder lassen die Luft weiter in das System gelangen. Dies passiert, wenn einzelne Teile des Hydrauliksystems beschädigt sind – beispielsweise an den Dichtungen der Hydraulikzylinder.

Funktion des Holzspaltventils

Die meisten Holzspaltermodelle besitzen ein Differenzialventil – es wird dazu genutzt, damit der Zylinder schneller herausfahren kann. Ist dieses Ventil an der Anlage nicht verbaut, so fährt der Holzspalterzylinder viel langsamer aus, was wiederum zu einer deutlichen Verlangsamung in der Spaltleistung führt. Auf diese Weise fährt der Zylinder im Eilgang aus. Fährt dieser wieder zurück, kommt es dazu automatisch, ohne dass der Schalter dafür bedient werden muss. Während der Zylinder zurückfährt, lässt sich mithilfe von diesem Mechanismus ein weiteres Stück Holz auflegen.

Das Holzspaltventil kennt grundsätzlich drei Stellungen: Das Ventil befindet sich in der ersten Position, wenn der Schalter nach unten gezogen wird. Nun fährt der Zylinder aus. Nachdem der Schalter losgelassen wird, befindet sich das Holzspaltventil in der zweiten Stellung. Schlussendlich bleibt der Zylinder in seiner Position stehen und das Holzspalten ist vorbei. Drückt man den Schalter nach oben, so wird der Zylinder automatisch entriegelt, nachdem er vollkommen eingefahren ist. Dies ist die letzte Stellung und zeigt gleichzeitig auch das Ende des Spaltvorgangs an.

Was, wenn der Holzspalter nicht mehr schnell genug läuft?

Es ist möglich, dass der Holzspalter nach einer gewissen Zeit nicht mehr schnell genug läuft, wie er es bislang getan hat. Dabei handelt es sich in der Regel um kleinere Probleme, die sich relativ schnell beheben lassen. Die am häufigsten vorkommenden Ursachen für den Geschwindigkeitsverlust der Spaltanlage sind folgende:

  • nicht ausreichend Öl vorhanden
  • Verstopfung im Ölfilter
  • Verschmutzung im Spalter
  • Verbiegung einzelner Teile der Holzpalters (durch häufige Verwendung).

Sollte die Geschwindigkeit nachlassen, so sollte man vormals den Ölstand und den Filter überprüfen. Anschließend sollte man die Verkleidung abnehmen und den Spalter gründlich reinigen. Des Weiteren ist es ratsam, alle Schrauben zu prüfen. Schließlich können auch lockere Schrauben dazu führen, dass das Gerät seinen Dienst verweigert.

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Welches Öl eignet sich?

Da Holzspalter mit einer Hydraulik arbeiten, benötigen sie ein entsprechendes Hydrauliköl. Dieses muss eine hohe Alterungsbeständigkeit, ein hohes Benetzungs- und Haftvermögen sowie gute Schmiereigenschaften aufweisen. Der Pourpoint soll niedrig, der Flammpunkt hingegen hoch sein. Darüber hinaus sind auch weitere Eigenschaften von großer Bedeutung. Das steht mit den Verunreinigungen durch Holzspäne und dem Einsatz im Freien in Verbindung. Dementsprechend benötigt das Holzspalter-Hydrauliköl

  • die Säure- und Harzfreiheit,
  • eine optimale Verträglichkeit mit Dichtungen,
  • hohe Scherstabilität,
  • eine temperaturunabhängige kinematische und dynamische Viskosität,
  • eine minimale Schaumbildung sowie
  • niedere Kompressibilität.

Holzspalter entlüften und den Druck entsprechend einstellen

Den Druck einer Holzspaltanlage zu verändern ist nur beschränkt möglich. Nicht nur der Druck, sondern auch die Geschwindigkeit des Gerätes können nicht direkt am Gerät eingestellt werden. Eine mögliche Lösung ist der Motorwechsel. Dieser Vorgang ist jedoch eine schwierige Angelegenheit, da die Schläuche, die Ventile und weitere Teile des Spalters ausschließlich für einen bestimmten Druck ausgelegt sind und bei einer künstlichen Druckerhöhung zerbersten könnten. Zur Folge entsteht eine Explosion, die schwere Verletzungen verursachen kann.

Die zweite Lösung besteht in der Montage eines Differenzialventils. Moderne Holzspalter besitzen meist bereits bei der Herstellung ein solches Ventil. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, so lassen sich Geschwindigkeit und Druck durch die Ventilanbringung ein wenig erhöhen. Das Zulegen eines Differenzialventils kostet den Nutzer etwa 100 Euro. Somit ist es ratsam, sich direkt einen innovativen Holzspalter zuzulegen, falls man das Gerät häufig verwenden möchte.


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