Es ist eine gängige Praxis, die in die Jahre gekommene Heizungsanlage gegen ein modernes Modell des gleichen Typs auszutauschen. Ein Verfahren, das Mitursache dafür ist, dass im Jahr 2021 über 60 % der Schweizer Haushalte weiterhin mit fossilen Brennstoffen geheizt und warmes Wasser aufbereitet haben. Bei der Betrachtung der gesamten CO₂-Emission in der Schweiz entstehen allein 24 % der Abgase im Gebäudebereich durch einen hohen Anteil von Öl- und Gasheizungen.
Die instabilen Preise für fossile Brennstoffe und der Klimawandel sorgen für ein Umdenken und in diesem Zuge beginnt die Suche nach alternativen Heizungsanlagen. Einen umfassenden Überblick über Modelle und deren Funktionsweise bietet ein guter Blogartikel des Unternehmens Gebr. Knabenhans, der sich speziell mit Heizungsanlagen für Gebäude in der Schweiz befasst. Neben dem Gedanken fürs Klima ist die Kostenfrage bei einer Umrüstung der Heizung ein wichtiges Kriterium. Neben den Anschaffungskosten sind besonders die Folgekosten und damit die Frage, wann sich die Anschaffung rentiert, von großer Bedeutung.
Kostenbilanz über die Zeit
Gas- und Ölheizungen sind in der Schweiz günstig in der Anschaffung. Beide Modelle können bereits für unter CHF 30‘000 erworben werden. Im Vergleich dazu beginnen die Preise für eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung bei über CHF 30‘000 und steigen je nach Heizungstyp und Leistungsanforderung auf bis zu CHF 50‘000 an. Die höchsten Anschaffungskosten fallen bei einer Sole-Wasser-Wärmepumpe an. Der höchste Kostenfaktor ist das Einbringen einer Sonde in tiefe Erdschichten. Bei einer Kostenbetrachtung nach 20 Jahren zeigt sich ein anderes Bild. Die steigenden Kosten für Öl und Gas machen die Heizungen mit fossilen Brennstoffen zu den kostenintensiven Heizungsmöglichkeiten.
Bei einer langen Laufzeit sticht vordergründig die kostengünstige Luft-Luft-Wärmepumpe heraus, dicht gefolgt von der Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Angaben sind grobe Richtwerte. Die tatsächlichen Kosten und die Ersparnis hängen von der Leistung der Heizung und dem individuellen Verbrauch ab. Ein Fachpartner kann die individuellen Kosten sehr detailliert aufzeigen und über die zu erwartenden Einsparungen informieren.
Gesetzlicher Rahmen für Elektroheizungen
In den Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich, kurz MuKEn, sind die Regelungen für Heizungsanlagen in der Schweiz niedergelegt. Seit dem Jahr 2009 dürfen Elektroheizungen nicht mehr in Gebäuden eingebaut werden, die weniger als 10 % erneuerbare Energien nutzen. Für die Nutzung von fossilen Wärmequellen wurden Grenzwerte festgelegt, die schwer erreichbar sind. Eine zukunftsorientierte Lösung liegt daher in Wärmepumpen und der gleichzeitigen Nutzung von Solarenergie. Der Vorteil einer Wärmepumpe ist der hohe Grad der Automatisierung, den Holz-Heizungen nicht ganz erreichen.
Förderprogramme nutzen
Zukunftsweisende Heiztechnologien können von unterschiedlichen Förderprogrammen profitieren. In vielen Kantonen gibt es spezielle Programme, die gezielt die Installation von umweltfreundlichen Heizungssystemen unterstützen. Überdies gibt es weitere Förderinstitutionen, die einen Zuschuss zur neuen Heizung zahlen und die Anschaffungskosten etwas mildern. Das Gebäudeprogramm bietet ein Paket an Fördermaßnahmen, zu dem auch umweltfreundliche Heizungen gehören.
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