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Heizkörper entsorgen: Worauf sollte man achten?

von Marc Hettenberger
Heizkörper richtig entsorgen

Bei der Vielzahl an Dingen, die im eigenen Haus oder der Wohnung ab und zu repariert oder renoviert werden müssen, stellt auch die Heizungsanlage keine Ausnahme dar. Nach einer solchen Modernisierung kommt jedoch schnell die Frage auf, was nun mit den Resten der alten Anlage passieren soll, bzw. auf welche Weise sie entsorgt werden soll.

Heizkörper richtig entsorgen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Selbst wenn nur ein alter Heizkörper gegen einen neuen ausgetauscht wurde, oder ein altes Exemplar bei den Hinterlassenschaften von anderen Menschen gefunden wurde kommt stets die Frage auf: Was soll mit dem alten Heizkörper passieren? Wo gehört er hin? Holt ihn vielleicht sogar jemand ab? Eine Menge der älteren, gebrauchten Heizkörper besteht aus Metall, weshalb sie vom Abfallrecht her als Altmetall bezeichnet werden. Aus diesem Grund gehören alte Heizkörper zum gewöhnlichen Schrott und lassen sich daher auch als solcher entsorgen. Im Vorfeld sollte jedoch überprüft werden, ob der Heizkörper auch vollständig entleert ist.

In den Metallstücken befindet sich in der Regel Wasser, welches im Inneren für die Erzeugung von Wärme gesorgt hat. Dieses Wasser sollte vor der Beseitigung des Heizkörpers abgegossen werden. Die Müllentsorgung kann in solchen Fällen entweder selbst durchgeführt werden, oder extern von einem Entsorgungsunternehmen übernommen werden.

Wann Heizkörper entsorgt oder ersetzt werden sollten

Für zahlreiche Menschen gewinnt nachhaltiges Wohnen immer mehr an Priorität. Dadurch kann es zu energetischen Sanierungsmaßnahmen kommen, wie zum Beispiel dem Austausch gebrauchter Fenster, oder wenn das Dach energetisch gedämmt werden soll. Auch wenn es um das Thema der Energieeffizienz geht, spielen Heizanlagen eine wichtige Rolle. Wärmequellen werden dabei durch neue ersetzt. Darüber hinaus findet auch eine Isolierung der Heizungsrohre statt. Dennoch gilt trotz allem: Nicht in jedem dieser Fälle muss auch der Heizkörper selbst entsorgt werden.

Unterschiedliche Heizkörper-Arten

Bei der Entsorgung von gebrauchten Heizkörpern muss man auf einige Vorschriften und unterschiedliche Maßnahmen achten. Handelsübliche Plattenheizkörper oder Rippenheizkörper können dadurch, dass sie aus Metall bestehen einfach als Altmetall entsorgt werden. Allerdings gibt es auch noch ältere Varianten, deren Entsorgung etwas anders vonstattengeht. Dazu zählen unter anderem gebrauchte Heizkörper aus Porzellan, welche besonders häufig in Wohnungen und Häusern der ehemaligen DDR zu finden waren.

Hergestellt wurden sie aus Keramik und müssen heutzutage zu Wertstoffhöfen gebracht werden. Dort werden sie jedoch entweder Teil des klassischen Hausmülls, oder werden zum Teil auch als einfacher Bauschutt entsorgt. Die Regeln bei der Entsorgung solcher Heizkörper werden von der Gemeinde oder dem Bundesland vorgegeben. Doch auch Heizkörper von modernerer Bauweise (zum Beispiel Röhrenheizkörper) sind zum Großteil aus Metall gefertigt und fallen daher ebenso unter die Kategorie des Altmetalls – genau wie es bei Rippen- oder Plattenheizkörpern der Fall ist.

alte heizung

Oleksandrum/shutterstock.com

Im Falle von alten Nachtspeicheröfen ist jedoch Vorsicht geboten! Die Hüllen dieser Geräte bestehen zwar häufig aus Metall, allerdings sind im Inneren oft noch einige Mengen von Chrom, Asbest, KFM oder PCB zu finden. Hierbei handelt es sich um extrem gesundheitsschädliche Substanzen, die sogar als Sondermüll gelten.

Vor der Entsorgung: Möglichen weiteren Betrieb prüfen

Ältere Heizkörper können nicht wirklich auf eine ökonomische Art und Weise betrieben werden. Der Wärmebedarf des Wohnraumes ging bereits aufgrund der vorgenommenen energetischen Modernisierungsmaßnahmen deutlich runter. Durch die verbesserte Isolation von Türen, Dächern und Fenstern muss der Heizkessel um einiges weniger Heizleistung erbringen. Das Problem dabei ist, dass die notwendige Leistung des Heizkessels erhöht werden muss, damit überhaupt eine angenehme Raumtemperatur gewährleistet werden kann. Darüber hinaus ist es bei alten Heizkörpern der Fall, dass sie um ein vielfaches mehr Heizwasser fassen und dementsprechend eine große Menge Energie notwendig ist, um den Heizkörper aufzuheizen.

Entsorgung alter Nachtspeicherheizungen

Bis zum Jahre 1984 war es bei strombetriebenen Heizkörpern noch üblich, Asbest zu verbauen. Zudem können in einem Nachtspeicherofen, welcher zu einem Zeitpunkt vor dem Juli 1989 gebaut wurde, künstliche Mineralfasern (KMF) aufgefunden werden. Wie auch Asbest können diese Mineralfasern enorm schädlich für die Gesundheit sein. Zu den auffindbaren Substanzen in Nachtspeicherheizungen gehört auch polychloriertes Biphenyle (PCB), welches heutzutage vor allem durch seine krebserregende Wirkung bekannt ist. Des Weiteren können heutzutage auch Speichersteine mit einem sehr hohen Chrom-Anteil in Nachtspeicherheizungen aufgefunden werden.

All diese möglichen Gefahren sind die Gründe dafür, warum Heizkörper dieser Art laut Abfallrecht als Sondermüll eingestuft werden. Darum lässt sich eine solche Heizung auch nicht auf eigene Fast entsorgen. Dafür sind ausschließlich spezielle Firmen zuständig, die eine entsprechende Genehmigung nach TRGS 519 (Technische Regeln für Gefahrstoffe) dafür vorweisen können. Solche Firmen dürfen dann Heizkörper und Öfen auseinander nehmen und beseitigen.

Damit die Umwelt und die Menschen vor Ort dadurch nicht gefährdet werden, verzichten die Mitarbeiter vieler solcher Firmen darauf, die alten Gerätschaften vor Ort zu zerlegen. Die zu entsorgenden Heizkörper werden luftdicht und reißfest eingepackt, bevor sie abtransportiert werden. Die Kosten – welche sich auf bis zu 250 Euro pro entsorgtes Gerät belaufen – werden dabei alleine vom (ehemaligen) Besitzer getragen.


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