Dass etliche Pflanzen eine heilende Wirkung auf Körper, Geist und Seele haben, ist schon lange bekannt. Früher besaßen vor allem Klöster, Ärzte und Apotheker Gärten mit ausgewählten Heilkräutern. Inzwischen kann nahezu jeder einen sogenannten Apothekergarten anlegen, der einen grünen Daumen besitzt und etwas Platz. Wir verraten, wie das geht und welche Pflanzen sich besonders gut dafür eignen.
Wie viel Platz benötigt der Apothekergarten?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Während der eine nur ein oder zwei Kästen mit den wichtigsten Heilpflanzen auf dem Balkon oder gar dem Fensterbrett haben möchte, legt der andere lieber einen echten Kräutergarten mit riesigen Ausmaßen und einer großen Artenvielfalt an. Erlaubt ist, was gefällt und gut tut – denn wenn die Pflege und Kultur der Pflanzen den Besitzer eher stresst, als Freude zu machen, wird er das neue Hobby schnell wieder aufgeben. Wer gar nicht gern gärtnert, muss zudem nicht auf die Heilwirkung der Pflanzen verzichten: Denn Pflanzen aus der Natur gibt es auch in der Apotheke, ob als Salbe, Tee oder getrocknet.
Welche Pflanzen eignen sich besonders?
Für Anfänger sind pflegeleichte Heilkräuter und -blumen ideal, denn sie sorgen für schnelle Erfolgserlebnisse und benötigen weder viel Pflege noch viel Aufwand. Optimal für Beetumrandungen, Balkonkästen oder kleine Gärten sind zum Beispiel Ringelblumen, die in Salben und Aufgüssen eine hautberuhigende Wirkung haben, oder Baldrian, dem in Tees eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird. Toll sind zudem mehrjährige, winterharte Pflanzen: Einmal ausgesät oder eingepflanzt, kommen sie jedes Jahr wieder. Zu dieser Kategorie zählen zum Beispiel die Hagebutte oder Lavendel. Beide faszinieren neben ihrer heilenden Wirkung durch wunderschöne Blüten und einen buschigen, attraktiven Wuchs.
Wie verwendet man die Heilpflanzen aus dem eigenen Apothekergarten?
Am einfachsten ist wohl die Zubereitung als Tee: Hierfür werden die Blätter der entsprechenden Pflanze frisch oder getrocknet mit heißem Wasser übergossen. Wer sich wegen der Dosierung unsicher ist, sollte in einem Kräuterbuch nachschlagen oder einen Apotheker oder eine Apothekerin seines Vertrauens fragen. Ein wenig aufwendiger ist die Herstellung von Salben und Cremes, hierfür werden zudem oft weitere Zutaten benötigt. Doch im Internet und in Büchern finden sich zahlreiche Rezepte: Sie auszuprobieren, ist spannend und lehrreich zugleich.
Ein großer Vorteil selbstgemachter Kosmetik und Salben gegen Rückenschmerzen, Entzündungen und ähnliches ist es, dass man genau weiß, was darin enthalten ist. Das ist vor allem für Personen mit empfindlicher Haut ideal, denn diese reagieren oft stark auf Parfüm, Alkohol oder chemische Bestandteile herkömmlicher Kosmetikartikel. Aus Pflanzen mit einer schmerzlindernden Wirkung wie Johanniskraut oder Nelken können zudem Öle oder Tinkturen hergestellt werden, die vor allem bei Zahnschmerzen schnell Linderung versprechen.
Weitere Vorteile des eigenen Apothekergartens
Der offensichtlichste Vorteil ist wohl, dass man stets einen kleinen Vorrat an den wichtigsten Heilpflanzen besitzt, wenn man diese selbst anbaut. Doch es gibt noch mehr Vorteile: Bei der Gartenpflege betätigt man sich körperlich an der frischen Luft – sehr positiv für Fitness und Gesundheit. Zudem lernt man stets neues, wenn man sich mit Heilpflanzen und ihren Wirkungen beschäftigt, denn es gibt eine riesige Bandbreite an geeigneten Kräutern, Blumen und Stauden.
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