Home Garten & Außenanlagen Hecke vermehren: So gelingt es mit Stecklingen, Absenkern & Co.

Hecke vermehren: So gelingt es mit Stecklingen, Absenkern & Co.

von Marc Hettenberger
Hecken vermehren

Eine gleichmäßig und dicht wachsende Hecke ziert nicht nur das Grundstück, sondern dient auch als Sichtschutz und sichere Heimat von Kleintieren und Vögeln. Je nach Art der Pflanzen, blühen die Pflanzen wunderschön, entwickeln Beerenfrüchte oder zeigen das ganze Jahr über einen grünen Blattwuchs. Gedeihen sie gesund und kräftig, steht einer Vermehrung nichts im Wege. Wie das geht, zeigen wir hier.

Hecken über Stecklinge vermehren

ine effektive Art, blühende Hecken zu vermehren, gelingt über Stecklinge. Bei Stecklinge handelt es sich um junge und kräftige Triebe, die Blätter tragen und oftmals etwas verholzt sind. Die richtige Zeit zum Schneiden, ist während der Vegetationszeit im Frühjahr und Sommer. Vor allem im Frühjahr, wenn die Hecke zurückgeschnitten wird, ist eine Vermehrung sinnvoll. Dann fallen ausreichend Schnittreste an, die sich als Stecklinge eignen und es müssen keine extra vom der Hecke entnommen werden. Beim Schneiden darfen nur ein sehr scharfes und sauberes Messer oder Gartenschere verwendet werden. Unscharfe oder unsaubere Werkzeuge führen zu einem ungenauen Schnitt und können dazu Keime in die Pflanze bringen. Die Folge sind Krankheiten, Pilze und Fäulnis.

Die Stecklinge schneiden:

  • Triebe mit circa 20 cm Länge und ohne Verholzung auswählen und mit einem scharfen Schnitt entfernen.
  • Damit sich die Stecklinge später gut verzweigen, sind die Triebspitzen und Blätter im unteren Bereich zu entfernen.
  • Die fertigen Stecklinge werden in tiefe Pflanzgefäße mit einem Substrat aus Gartenerde und reifem Kompost gesetzt. Sobald diese kräftige Wurzeln gebildet haben, können sie an den eigentlichen Standort. Erkennbar ist die Wurzelbildung an den neuen Seitentrieben.
  • Möglich ist auch die Auspflanzung der Setzlinge direkt ins Freiland. Zum Start des Wachstums sollte die Erde mit etwas Kompost angereichert werden. Sitzen die Triebe richtig, schauen sie circa fünf Zentimeter über der Erdoberfläche heraus.
  • Damit die Stecklinge kräftige Wurzeln bilden können, benötigen sie reichlich Wasser begießen. Wichtig ist, dass das Wasser gut abläuft und keine Staunässe entsteht.

Nach einigen Monaten sind aus den Stecklingen kräftige Jungtriebe geworden. Sie können an den zukünftigen Standort ausgepflanzt werden.

Hecken über Steckhölzer vermehren

Entgegen der jungen Stecklinge tragen Steckhölzer keine Blätter mehr und sind vollständig verholzt. Sie werden zur Vermehrung während der winterlichen Ruhezeit vom Strauch geschnitten. Die beste Zeit ist von Mitte bis Ende November und Anfang Januar:

  • Steckhölzer von kräftigen und gesunden Trieben vom oberen Viertel eines Strauches abschneiden. Der richtige Schnitt ist schräg und glatt.
  • Die richtigen Hölzer sind mindestens 20 Zentimeter lang und besitzen mehrere Blattknoten. Aus ihnen wachsen oberhalb der Erde Triebe und unterhalb Wurzeln.
  • Ist der Pflanzboden gefroren, findet das Einstecken erst im Frühjahr statt. Die Aufbewahrung erfolgt in Gefäßen, die mit Sand gefüllt sind. Die Steckhölzer werden senkrecht hineingesetzt.
  • Anschließend überwintern sie an einem kühlen, dunklen Ort und ohne Frost ( Keller, Speicher, Garage).
  • Im Frühjahr, wenn die Erde frostfrei ist, werden die Steckhölzer tief in den Boden oder in Gefäße gesteckt. Wichtig dabei ist, dass sich die schräg abgeschnittene Seite unter der Erde befindet.

Gelingt die Vermehrung der Hecke, bilden sich unter der Erde bald kräftige Wurzeln. Oberhalb sprießen junge Triebe, die sich verzweigen. Handelt es sich um kälteempfindliche Heckenpflanzen, sollten die Steckhölzer mit einer Schutzfolie abgedeckt werden. Sobald der Frost nachlässt und die Triebe circa zehn Zentimeter groß sind, kann die Folie entfernt werden.

grüne hecke

Steve Cordory/shutterstock.com

Vermehrung über Absenker

Diese Methode ist sehr einfach. Sie erfolgt in den Monaten Juni, Juli und August:

  • Zum Absenken werden junge, weiche Triebe und ohne Verholzung zum Boden gebogen. Dort werden sie mit einem Haken befestigt. Um die Bewurzelung zu unterstützen können die Triebe an der Unterseite etwas angeritzt werden.
  • Anschließend die Befestigungsstelle mit Erde bedecken und gut festdrücken. Die Triebenden müssen sich oberhalb des Pflanzbodens befinden. Zur Stützung sind sie an einem Haltestab zu befestigen. Blätter, die sich am Befestigungsbereich befinden, werden zuentfernt.

Nach wenigen Monaten Wachstum bilden die Triebe an der Befestigungsstelle Wurzeln aus. Sobald diese stark genug sind, kann der Trieb von der Mutterpflanze getrennt und an dem zukünftigen Standort einpflanzt werden.

Die Anwendung von Samen

Besitzen die Hecken Früchte, lassen sich aus deren Samen neue Pflanzen ziehen. Allerdings ist bis zu einer guten Heckengröße etwas Zeit und Geduld notwendig.

  • Im Herbst die Früchte der Sträucher einsammeln. Entweder die Samen herausnehmen oder die Beeren ganz verwenden.
  • Die Samen in ein Gefäß mit Erde stecken, mit Wasser angießen und an einen geschützten Ort ins Freie stellen. Die Samen treiben im nächsten Frühjahr aus.

Konnte die Pflanze eine gesunde Größe von mindestens zehn Zentimetern erreichen, kann sie an den endgültigen Standort gesetzt werden. Beim Auspflanzen von neuen Heckengewächsen ist auf ausreichend Abstand von mindestens 20 cm zu den Nachbarpflanzen zu achten. Nachdem die Hecke angewachsen ist und eine kräftige Form bekommen hat, darf sie zurückgeschnitten werden. Das regelmäßige Schneiden sorgt für eine kräftige Verzweigung und einen dichten Wuchs.

Bildquelle Titelbild:

  • Elena Zajchikova/shutterstock.com

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