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Green Office: Das Büro umweltfreundlich einrichten

von Marc Hettenberger

Immer mehr Unternehmer versuchen ihre Büroräume nachhaltig zu gestalten. Der Begriff „Green Office“, seine Faktoren und seine positiven Einflüsse auf den Leitsatz des Unternehmens stehen dabei im Vordergrund der Debatte. Warum eine nachhaltigere Büro-Atmosphäre sinnvoll sein kann und welche Schritte bei der Umgestaltung zu beachten sind, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Warum ist die Einrichtung eines Green Office sinnvoll?

Der englische Begriff „Green Office“ definiert Nachhaltigkeit im Büro auf einer ökologischen, ökonomischen und sozialen Ebene. Die Kosten für eine Investition des modernen Büros gelten als generell höher als die Einrichtungskosten eines herkömmlichen Büros. Die Investitionskosten dienen jedoch zugleich dem Ziel, dem Unternehmen einen besseren Ruf zu verschaffen und so mehr Einnahmen zu erwirtschaften.

Des Weiteren wirkt sich ein nachhaltiges Unternehmensimage auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus. Laut einer Studie der LBBW erhöht sich bei Betrieben mit einer nachhaltigen Ausrichtung die Chancen bei der Rekrutierung junger Mitarbeiten. Die LBBW-Studie zeigt zudem, dass sich Nachhaltigkeit auf klassische Wirtschaftskennzahlen positiv auswirkt: Unternehmen der Konsum- und Handelsbranche, die nachhaltig handeln, steigern ihre EBIT- Marge. Im Durchschnitt übertrifft es Konkurrenten mit weniger nachhaltigem Betrieb um sechs Prozentpunkte.

Umweltbewusste Technik: Geräte und ihr Umgang

Möchte man seine Büroräume in den Unternehmenshallen oder sogar im Home Office „Green“ gestalten, gibt es verschiedene Herangehensweise und Schritte zu unternehmen. Im ersten Schritt empfiehlt es sich die Arbeitsgeräte genau zu untersuchen. Im Arbeitsalltag sammeln sich viele verschiedene Geräte an. Oft werden manche davon nur selten bis gar nicht benutz. Wird beispielsweise ein Ersatzdrucker oder PC nur selten benutzt, sollte dieser vom Stromkasten getrennt werden. Zudem empfiehlt es sich den Mitarbeitern zu vermitteln, dass sie ihre Laptops und Computer auf den Energiesparmodus stellen sollen. Wichtig ist es hierbei, dass der Modus bei Laptops während des Ladevorgangs ausgeschalten wird. Andernfalls dauert das Laden länger und verbraucht mehr Energie.

Neben dem Ausstecken der Geräte, sollten auch USB-Geräte ohne Verwendung abgesteckt werden. Es ist zu bedenken, dass PCs auch nach dem Herunterfahren die angeschlossenen USB-Geräte weiter laden. Weitere Ansätze zu einer Umstellung in ein „Green Office“ wären die Anschaffungen von Geräten mit gutem Energiesparsiegel. Diese kosten ebenso in der Regel mehr als Geräte mit der Energieklasse F oder G, zahlen sich jedoch letztendlich hinsichtlich der Stromkosten aus. Die Anschaffung energiesparender Technik ist zudem nicht nur für Geräte im stetigen Gebrauch wichtig. Ein Toner für nachhaltiges Drucken verbraucht beispielsweise weniger Energie im laufenden Ruhezustand als ein alter Drucker, der immer hoch- und runtergefahren wird.

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Nachhaltige Arbeitsmittel: Recycling

Nachdem der Stromverbrauch reduziert und die Effizienz der Technik genau analysiert wurde, empfiehlt es sich auch die nicht-elektronischen Arbeitsmittel zu prüfen. Am besten wäre es, wenn jegliche Materialien Regional hergestellt wurden. Zudem sollten alle Materialien recyclebar sein. Sind diese Ansätze gegeben, kann es zudem hilfreich sein die Mitarbeiter im bewussten Umgang mit ihren Materialien zu schulen.

Eine Möglichkeit wäre es, nur nötige Dokumente auszudrucken und zu versenden. Ist ein Brief auch in E-Mail-Form möglich, kann Druckfarbe und Papier eingespart werden. Auch in den Toiletten kann Papier umfangreich eingespart werden. Die Lösung hier ist die Verwendung von Händetrocknern anstelle von Papierhandtüchern. Dabei sollte jedoch für den „Green Status“ beachtet werden, dass kein Heißluft-, sondern Kaltlufttrockner installiert wird.

An kalten Tagen richtig heizen und lüften

Ein weiterer Nachhaltigkeitsaspekt liegt bei der richtigen Verwendung von Heizungen, Ventilatoren und Klimaanlagen. Wie das gegebene Gerät richtig verwendet wird, steht meistens in der mitgelieferten Gebrauchsanweisung oder Online. Nachhaltigkeit kann jedoch auch bedeuten, dass im Sommer besser auf Klimaanlagen völlig verzichtet wird und stattdessen auf Ventilatoren zurückgegriffen wird. Je nach Ort und Lage des Unternehmens kann eine Klimaanlage jedoch für die Mitarbeiterzufriedenheit notwendig sein. Im Winter empfiehlt es sich die Heizung nie voll aufzudrehen. Ist es nur einen oder zwei Grad kühler im Büro, können schon bis zu zehn Prozent der Heizkosten eingespart werden. Auch das Stoßlüften kann, statt lange das Fenster offenzuhalten und die Heizanlage auszuschalten, energiesparend sein.

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Weitere Faktoren, die ein Green Office ausmachen

Für die umweltfreundliche Umgestaltung eines Homeoffices, eines Büros oder einer Bürohalle gibt es noch zwei weitere Hauptaspekte zu beachten:

  • Green Building:

Hinsichtlich des Bürogebäudes ist es bei einem „Green Office“ vorteilhaft, wenn das Gebäudemanagement auf nachhaltigen Standards basiert. So kann es für das Unternehmen beispielsweise vorteilhaft sein, wenn die Energieversorgung, der Wasserverbrauch und das Baumaterial des Gebäudes ökologisch nachhaltig gestaltet sind.

  • Green Interior:

Ein weiterer Bezug zur Gebäude-Nachhaltigkeit stellt der Punkt „Green Interior“ dar. Dieser bezieht sich auf die Innenausstattung und auf das Mobiliar der Büroräume. Sind diese aus ressourcenschonenden und langlebigen Materialien, und problem- und schadstofffrei, kann dies ein Vorteil für den Nachhaltigkeitsstatus des Unternehmens sein.

„Green“ zahlt sich aus: Das Green Office Zertifikat

Um potenzielle Kunden und die besten Jungarbeiter auf dem Arbeitsmarkt nach der Erarbeitung eines „Green Offices“ zu adressieren, gibt es das sogenannte „Green Office Zertifikat“. Der WWF vergibt seit vielen Jahren Zertifikate an Unternehmen, die Büros nach bestimmten Kriterien gestatten. Auch hier liegt das Hauptaugenmerk auf Recycling, Abfallreduzierung und Energieeffizienz. Wurde das Zertifikat verliehen, kontrolliert der WWF regelmäßig die Aktualität des verdienten nachhaltigen Unternehmensimages.


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