Gegen zahlreiche Leiden ist ein Kraut gewachsen. Auf kaum eine Pflanze trifft diese Aussage das so zu, wie auf Gotu Kola, auch Indischer Wassernabel oder Tigergras (lat. Centella asiatica) genannt.
Historie des Gotu Kola
Wie der Name, Indischer Wassernabel schon andeutet, wird Gotu Kola in Indien und auch in China schon seit Hunderten von Jahren zur Stärkung von Seele und Körper eingesetzt. Eine indische Legende besagt, dass Elefanten aufgrund des regelmäßigen Verzehrs von Gotu Kola ein so hervorragendes Gedächtnis hätten. Die Pflanze ist auch unter dem Namen Tigergras zu finden. Diese Bezeichnung geht auf die mündlich überlieferte Geschichte zurück, verwundete Tiger würden sich in Gotu Kola wälzen, um ihre Heilung zu beschleunigen. In Europa steigt die Beliebtheit des Indischen Wassernabels seit kurzer Zeit stark. Das gesunde Superfood ist sprichwörtlich nun in aller Munde.
Superfood: Gesundheitspower aus der Natur
Der Begriff Superfood ist während der letzten Jahre aufgekommen. Er wird für Lebensmittel verwendet, deren Inhaltsstoffe der menschlichen Gesundheit besonders zuträglich sein sollen.
Gotu Kola: Aussehen und Blüte
Der Indische Wassernabel wird ca. 10 bis allerhöchstens 20 cm hoch, kann jedoch über mehrere Meter in die Breite kriechen. Seine Blätter sind tiefgrün und und haben eine kugelige Form, die am Blattrand eine Einkerbung aufweist. Sie können bis zu 15 cm in die Höhe wachsen. Die Bezeichnung „Wassernabel“ ist auf die Vertiefung in der Blattmitte zurückzuführen. Dort, am Stängelansatz, befindet sich eine Art Nabel. Im feuchtwarmen, tropischen Klima blüht Gotu Kola während des Jahres immer wieder. Abseits der Tropen und Subtropen bringt die Pflanze während der Sommermonate eher unauffällige weiße oder rosafarbene Blüten hervor. Daraus entwickeln sich im weiteren Verlauf kleine Früchte mit bis zu zwei Samen im Inneren.
Vorkommen der Indischen Wasserpflanze
Gotu Kola mag es feuchtwarm und ist heutzutage weltweit in tropischen Zonen vertreten. Aber auch in Japan und auf Inseln im Südpazifik ist er zu finden. Besonders häufig kommt die Pflanze in Asien vor, aber auch im Osten Afrikas und selbst in Norwegen gedeiht der Indische Wassernabel mittlerweile. Dort sowie auch im Kaukasus wird Gotu Kola als sogenannter Neophyt bezeichnet. Neophyten werden Pflanzen genannt, die sich fernab ihrer eigentlichen Heimat in fremden Gegenden erfolgreich in freier Natur angesiedelt haben. Aufgrund ihrer positiven Wirkung auf die menschliche Gesundheit wird das Tigergras mittlerweile weltweit geschätzt und verwendet.
Anzucht und Vermehrung von Gotu Kola
Sehr geduldige und erfahrene Hobbygärtner können versuchen, Gotu Kola aus Samen zu ziehen. Der Indische Wassernabel gehört zu den sogenannten Lichtkeimern. Diese Pflanzen benötigen zum erfolgreichen Keimen Helligkeit. Sie müssen zwar mit Erde bedeckt werden, aber nur so dünn, dass Lichtzufuhr noch gewährleistet ist. Der Indische Wassernabel benötigt zum Keimen zudem ausreichend Feuchtigkeit und warme Temperaturen, die nicht unter 20°C liegen sollten. Um unter feuchtwarmen Bedingungen die Bildung von Schimmel zu verhindern, muss auf die gründliche und regelmäßige Zufuhr von Frischluft geachtet werden. Die Keimdauer beträgt mehrere Wochen bis hin zu einigen Monaten.
Da das Tigergras von Natur aus viele Ausläufer bildet, die bei Kontakt mit Erde bewurzeln, ist die Vermehrung durch Stecklinge wesentlich schneller und einfacher.
Heimische Kultur des Indischen Wassernabels
Auch in Mitteleuropa ist es möglich, Gotu Kola zu kultivieren. Die Pflanze mag es halbschattig bis schattig. Sonnige Standort können jedoch auch toleriert werden. Die ursprüngliche Heimat des Indischen Wassernabels sowie sein Name, deuten bereits darauf hin, dass der Gotu Kola einen gleichmäßig feuchten Boden braucht. Ein Platz am heimischen Gartenteich oder an einem kleinen Bach ist ideal für die Pflanze. Auch auf der Terrasse oder dem Balkon gedeiht der Indische Wassernabel. Wie im Garten ist auch hier eine schattige bis halbschattige Lage wichtig, um ein Verbrennen der Blätter zu vermeiden. Gerade bei der Kultur im Topf muss zudem darauf geachtet werden, dass die Erde nie austrocknet.
Gota Kola hält zwar für kurze Zeit wenige Grad unter Null aus, ist aber generell nicht winterhart. Überwintern muss er deshalb im Haus. Pflanzen, die den Frühling und Sommer über im Garten wuchsen, können vorsichtig ausgegraben und in Töpfe gesetzt werden. Balkon- und Terrassenpflanzen werden eingeräumt. Als Ort für die Überwinterung eignet sich ein sehr heller und nicht zu warmer Raum. Die generelle Raumtemperatur sollte bei höchstens 15°C liegen. Eine höhere Luftfeuchtigkeit kommt der tropischen Heimat auch im Winterquartier am nächsten.
Schädlingsbefall und Pflanzenkrankheiten
Auch abseits der feuchtwarmen Heimat ist der Indische Wassernabel eine durchaus robuste Pflanze, die bei passendem Standort und guter Pflege nicht zu Krankheiten neigt. Ein Befall mit Läusen kann vorkommen, diesem ist jedoch mit einer selbst angesetzten Lösung aus Wasser und Seife in der Regel problemlos beizukommen.
Gotu Kola als Superfood
Die Pflanze enthält neben Vitaminen, Mineralstoffen und ätherischen Ölen auch Saponine, Flavonoide und organische Säuren. Der Indische Wassernabel wird innerlich und äußerlich gegen eine Vielzahl von Beschwerden verwendet. Er kann gegen Entzündungen, Pilze und Bakterien eingesetzt werden und fördert die Heilung von Wunden. Auch im Fall von Akne, leichten Verbrennungen oder Narben kann ein Umschlag mit Gotu Kola hilfreich sein. Die Naturheilkunde verwendet den Indischen Wassernabel außerdem bei Geschwüren, Schuppenflechte und Cellulite. Äußerlich wird das Tigergras in Form von Umschlägen, Tinkturen oder kosmetischen / medizinischen Salben angewendet. Es kann auch als Badezusatz zum Einsatz kommen.
Der Indische Wassernabel beruhigt das Nervensystem, reguliert leichte Angstgefühle, steigert Lernfähigkeit und Konzentration und kann sich positiv auf Reizdarm und Reizmagen auswirken. Auch bei milden Depressionen und nachlassender Gedächtnisleistung wird Gotu Kola gerne verwendet. Zur innerlichen Anwendung steht die Pflanze in Tabletten-, Kapsel- oder Pulverform und als Tee zu Verfügung. Obwohl das Tigergras einen dezent bitteren Geschmack hat, kann es auch frisch geerntet die heimische Küche gesund aufpeppen. Zusammen mit Zucker und Wasser, lassen sich die im Mixer zerkleinerten Blätter zu einem erfrischenden Drink verarbeiten. Auch als Salatbeilage oder in Suppenform lässt sich Gotu Kola verwenden.
Es gibt bislang keine bekannten Nebenwirkungen. Allerdings sollte auch Gotu Kola nicht unter der Prämisse „Viel hilft hilft“ dosiert werden. Überdosierungen sind nämlich möglich, sie können sich u. a. in Form von Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit äußern. Zur Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit gibt es noch keine Daten. Schwangeren und stillenden Müttern wird deshalb vorsichtshalber von der Einnahme abgeraten. Auch Menschen mit Leberproblemen oder anstehenden Operationen sollten auf den Einsatz von Gotu Kola verzichten.
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