Home Garten & Außenanlagen Garten ohne Aufwand: Wie legt man eine pflegeleichte Grünoase an?

Garten ohne Aufwand: Wie legt man eine pflegeleichte Grünoase an?

von Marc Hettenberger

Vom Zuschneiden bis hin zum Jäten ist im Garten das ganze Jahr über etwas zu tun. Die viele Arbeit wird am Ende durch blühende sowie ertragreiche Bäume und Pflanzen belohnt. Doch gerade für Eigentümer ohne grünen Daumen ist der Arbeitsaufwand in vielen Fällen zu hoch. Glücklicherweise gibt es einen Kompromiss. Wer seinen Garten pflegeleicht gestaltet, kann ohne viel Aufwand die positiven Seiten der Grünoase genießen.

Die Mischung macht’s: Welche Gartenanlagen in Kombination mit naturnahen Bereichen pflegeleichte Grünoasen schaffen

Ganz ohne etwas Pflege kommen Gärten niemals aus. Nicht nur die Pflanzen machen Arbeit, sondern auch die Hecken und Gartenwege. Dasselbe gilt für die Beeteinfassungen, den Terrassenbereich und die Gartenmöbel. Allerdings lässt sich der Arbeitsaufwand im Sinne der Gartenarbeit und Terrassenpflege reduzieren. Zum Beispiel durch die Wahl der richtigen Materialien, die Entscheidung für pflegeleichte Gewächse und eine sinnvolle Gartenstrukturierung.

Dabei kann man einzelne Teile des Außenbereichs auch gerne verwildern lassen. Dieses naturnahe Konzept macht den Garten sogar gesünder und umweltfreundlicher. Denn hohes Gras, liegengebliebenes Laub, totes Holz und selten zurückgeschnittene Gewächse bieten Tieren Rückzugsorte und Nahrung, sodass die Biodiversität im Garten steigt und der Boden nährstoffreicher wird. Zur Vorbereitung auf die neue Saison zu viel umzugraben, aufzuräumen und auszujäten tut Grünoasen insgesamt nicht gut und hat nur weiteren Arbeitsaufwand zur Folge.

Düngen bleibt einem mit naturnahen Ansätzen beispielsweise erspart. Je naturnäher der Garten nämlich ist, desto eher kümmert sich die Natur selbst um die optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen. Dementsprechend sollten Menschen ohne grünen Daumen naturnahe Bereiche mit pflegeleichten Beeten, Zäunen, Wegen und Terrassenanlagen kombinieren.

Terrassenanlage: Wie pflegeleichte Terrassen aussehen

Wenn bei der Terrasse pflegeleichte Eigenschaften im Fokus stehen, sind Böden aus Naturholz ausgeschlossen. Mit der Zeit schaden die Wettereinwirkungen Naturholzdielen, wenn man auf Reinigungsmaßnahmen und Holzpflege verzichtet. Weniger Aufwand ist mit Modellen aus WPC verbunden, die aus Holzspänen und Plastik bestehen. Das Verbundmaterial splittert nicht, ist wetterresistent und zeichnet sich durch hohe Farbbeständigkeit aus. Alternativ dazu kommen Natur- oder Kunststeinpflaster im Terrassenbereich in Frage. Sie sind widerstandsfähig und lassen sich dank der glatten Oberfläche mit geringem Aufwand sauber halten.

Wie beim Boden muss auch bei der Überdachung an das richtige Material gedacht werden. Dank seiner Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit ist Aluminium dabei ein geeignetes Material. Da auch Gartenmöbel wie Liegen, Bänke, Tische oder ganze Lounges auf die Terrasse gehören, bevorzugt man hier ebenfalls Outdoor-Möbelstücke aus pflegeleichtem Material. Eine beliebte Variante sind Rattan-Gartenmöbel, die wetterfest sind und sich leicht reinigen lassen.

Gartenart: Sind Rasen- oder Kiesgärten pflegeleichter?

Die Frage nach der pflegeleichtesten Gartenart ist schwer zu beantworten. In Kiesgärten ersetzen Kies-, Pflasterflächen und Beete die Wiese, die gemäß weitverbreiteter Meinung Arbeitsaufwand wie Mähen verursacht. Allerdings ist ein reiner Kiesgarten für viele Menschen kein richtiger Garten. Es müssen nicht gleich weitläufige Rasenflächen sein: Kiesgartenabschnitte lassen sich je nach Gartengröße mit wilden Naturwiesen abwechseln, die keinerlei Aufwand bereiten und sich selbst überlassen sind.

Idealerweise liegen die Kiesbeete jeweils in der Sonne, damit die Steine nach Regen schnell trocknen und kein Moos ansetzen. Um Unkraut zu reduzieren, verwendet man am besten Splitt und setzt im Hinblick auf Beet-Einfassungen auf Stein. Dadurch bewahren die Beete ihre Form und müssen nach geraumer Zeit nicht per Hand nachgebessert werden.

Gewächse: Welche Pflanzen in einen pflegeleichten Garten passen

Sträucher, Blumen, Bäume und andere Pflanzen sind das Herzstück eines jeden Gartens. Wer nicht viel Unkraut jäten, zurückschneiden, neu anpflanzen und gießen will, muss sich für genügsame Gewächse entscheiden. Flächendeckende Bodendecker wie Dickmännchen oder Storchschnabel sind ein guter Schutz vor Unkraut, weil sie den Boden schließen. Dazu lassen sich mehrjährige Stauden kombinieren, weil so nicht jedes Jahr etwas neu angepflanzt werden muss.

Besonders lange leben Staudenarten wie die Pfingstrose und der Pracht-Storchschnabel. Was die Blumenbeete betrifft, entscheidet man sich in einem pflegeleichten Garten idealerweise für Gruppen von jeweils drei Arten. Besonders genügsam sind Kräuterbeete, die Pflanzen wie Thymian beheimaten. Zu den pflegeleichtesten Gewächsen für Gartenbeete zählen zudem

  • die Zaubernuss (Hamamelis), die man nicht stutzen, aber gießen muss.
  • der Fächer-Ahorn, der ohne Schnitt auskommt, aber feuchten Boden benötigt.
  • die Rose am Strauch, die verblühte Blüten abwirft und schädlings- sowie pilzresistent ist.
  • die fette Henne, die nur selten gegossen werden muss und als immergrüne Pflanze gilt.
  • Lavendel, der kaum gegossen werden muss und mit seinem ätherischen Duft Schädlinge vertreibt.
  • Rosmarin, der kurze Trockenperioden gut verträgt und daher selten gegossen werden muss.
  • Wieseniris, das sehr anspruchslos ist und nur im Herbst zurückgeschnitten werden muss.

Abschluss-Tipp zum pflegeleichten Garten

Auch die Begrenzung des Gartens sollte nicht zu viel Pflegeaufwand bedeuten. Vom klassischen Gartenzaun aus Holz gilt es Abstand zu nehmen. Denn im Frühjahr blättert der Lack davon ab, sodass ein Neuanstrich erforderlich wird. Eine robuste und zugleich wetterfeste Gartenabgrenzung stellen Steinmauern und Gabionenwände dar. Auch Zäune aus pulverbeschichtetem Aluminium und feuerverzinktem Stahl sind korrosionsbeständig und kommen ohne Pflege aus.


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