Garagen sind in vielen Varianten erhältlich und werden in der Regel auf ebenen Flächen ohne Steigung oder Gefälle gebaut. Der abschließbare Unterstellplatz für Auto, Motorrad und Co. kann unter bestimmten Voraussetzungen auf einem Hügel errichtet werden. Garagen, die für diesen Zweck geeignet sind, werden als Hanggaragen bezeichnet. Die Artikel sind in Fertigbauvarianten erhältlich und bedürfen einer optimalen Planung.
Der Baugrund und das Fundament müssen fest sein, damit die Garage nicht abrutscht. Des Weiteren muss auch die Zufahrt sicher befahren werden können. Die Beschaffenheit des Bodens ist ein wichtiger Faktor bei der Planung einer Hanggarage. Worauf zukünftige Garagenbesitzerinnen und Garagenbesitzer beim Bau einer Garage in Hanglage achten sollten, das wird nachfolgend näher erläutert.
Garage auf einem Hügel und Haus zusammen planen
Wer ein Grundstück in Hanglage erworben hat und ein Haus darauf bauen möchte, der sollte die Hanggarage in die Bauplanung einbeziehen. Es ist wichtig, einen geeigneten Platz für den Fahrzeugunterstand zu finden. Jeder Hang ist bezüglich Steigung sowie Untergrund anders. Die neue Garage sollte eine möglichst ebenmäßige Ein- und Ausfahrt besitzen. Dank moderner Bautechniken ist es möglich, eine Ein- und Ausfahrt so zu gestalten, dass Steigungen sowie Gefälle ausgeglichen werden können. Der Bau einer Hanggarage und das Ausgleichen einer Steigung bzw. eines Gefälles ist mit einem höheren Aufwand sowie mit Mehrkosten verbunden.
Hanggarage als Fertiggarage
Unterstellplätze für Fahrzeuge können als Fertiggaragen erworben werden. Eigentümerinnen und Eigentümer von Grundstücken in Hanglage haben die Möglichkeit, Fertiggaragen aus Beton, Holz oder Stahl zu kaufen. Während Varianten aus Holz und Stahl selbst aufgebaut werden können, müssen Betongaragen fertig angeliefert werden. Die Materialien haben verschiedene Vor- und Nachteile. Betongaragen sind sehr stabil und können gut isoliert werden. Beton benötigt ein geeignetes Fundament und kann nur auf einem sehr festen, extrem stabilen Untergrund stehen. Es werden beispielsweise Bodenplatten als Fundamente für Betongaragen eingesetzt. Der Fahrzeugunterstand aus Beton muss bei der Anlieferung vorsichtig abgesetzt werden. Es dürfen keine Setzrisse entstehen.
Holzgaragen sind in preisgünstigen Varianten erhältlich und können von Besitzerinnen und Besitzern selbst gepflegt werden. Die Artikel benötigen ein stabiles Fundament und sind sehr aufwendig im Aufbau und in der Pflege. Stahlgaragen gelten als langlebig und werden an einen bestehenden Grundriss exakt angepasst. Die Garagen aus Stahl besitzen keine Wärmedämmung und sind weniger tragfähig als Betongaragen. Wer keine handelsübliche Fertiggarage kaufen möchte, sondern eine besondere Variante sucht, der kann die Hanggarage individuell planen lassen. Die Artikel sind als Einzelgaragen, Doppelgaragen, Breitgaragen oder Großraumgaragen erhältlich und werden den Gegebenheiten vor Ort angepasst.
Garage auf dem Hügel abrutschfest sichern
Für die Befestigung von Hanggaragen reicht ein einfaches Fundament nicht aus. Die Garage muss abrutschsicher installiert werden. Die Installation einer Hanggarage erfordert Stützen. Es kommen beispielsweise Stützmauern zum Einsatz, die den notwendigen Halt bieten. Bei Bau in Hanglage müssen die Kräfte, die durch den Untergrund und die Steigung auf die Garage einwirken können, eingeplant werden. Es ist ratsam, dass sich eine Fachkraft die Gegebenheiten vor Ort ansieht, bevor die Hanggarage geplant, bestellt und aufgebaut wird. Zu den Fachkräften, die sich um das Tragwerk bei einer Bauplanung kümmern, gehören die sogenannten Tragwerksplaner.
Die Ein- und Ausfahrt sollte möglichst flach sein. Grundstücke, die ein Gefälle von mehr als 10 % aufweisen, bedürfen einer aufwendigen Garagenplanung. Wenn die Zufahrt zur Hanggarage eine solche Steigung aufweist, dann kann das Auto beim Einfahren aufsetzen. Um Probleme bei der Nutzung der Garagenzufahrt zu vermeiden, kann bei großen Steigungen und Gefällen mit Rampen gearbeitet werden. Vor dem Kauf einer Hanggarage sollte eine Genehmigung für das Bauvorhaben beantragt werden (Bauantrag oder Bauvoranfrage). Es ist wichtig, dass Hanggaragen nur auf dafür vorgesehenen Grundstücken gebaut werden.
Baugenehmigung ist abhängig von der Gemeinde
Wer eine Hanggarage benötigt, der sollte beim zuständigen Bauamt anfragen, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. Eine Baugenehmigung bzw. ein Bauantrag erfordert Bauzeichnungen und Statikangaben. Die Bauzeichnungen sind bei den Garagenherstellern erhältlich. Wenn ein Bauantrag erforderlich ist, dann sollte auf die Genehmigung gewartet werden. Es ist nicht ratsam, mit dem Bau zu beginnen, bevor die Genehmigung von der Gemeinde vorliegt.
Hanggarage mit Erdüberschüttung
Eine Garage in Hanglage ist auch mit Erdüberschüttung planbar. Das bedeutet, dass die Garage in den Hang gebaut wird. Zur Realisierung des Vorhabens ist eine exakte Planung notwendig. Des Weiteren muss die Garage die Lasten des Erdreichs aushalten können. Für eine Hanggarage mit Erdüberschüttung kommen nicht alle Materialien infrage. Wer eine Fertiggarage kaufen möchte, der sollte mit dem Hersteller über die Möglichkeit zum Einbau in den Hang sprechen. Bestimmte Fertiggaragen können gemäß den geltenden DIN-Richtlinien abgedichtet werden.
Eine Hanggarage mit Erdüberschüttung bietet viele Vorteile. Das Dach der Garage kann als zusätzliche Gestaltungsfläche dienen und begrünt oder mit Solarzellen ausgestattet werden. Begrünte Garagen tragen zur Artenvielfalt bei, denn sie bieten einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die Nutzungsmöglichkeiten einer Hanggarage mit begehbarem Dach sind vielfältig und hängen von den örtlichen Gegebenheiten ab. Die Hanggarage kann auch als Terrasse genutzt werden.
Garage auf einem Hügel bauen: Unser Fazit
Eine Garage in Hanglage ist möglich, aber mit Mehrkosten verbunden. Das Fundament muss stabilisiert und gesichert werden. Die Garagenzufahrt wird möglichst flach angelegt, damit das Auto nicht aufsetzt. Wenn eine Steigung von mehr als 15 % vorhanden ist, dann ist es fraglich, ob sich die Mehrkosten lohnen. Wer ein Grundstück mit einem Haus bebauen lassen möchte, der sollte die passende Garage direkt einplanen. Die Hersteller geben Auskunft, welches Garagenmaterial sich für den jeweiligen Standort eignet. Eine Garage in Hanglage kann auch in einen Hang gebaut werden. Die Hanggaragen mit Erdüberschüttung bieten zusätzlichen Platz zum Begrünen, als Terrasse oder zum Aufstellen von Solarzellen. Vor dem Bau einer Garage sollte beim zuständigen Bauamt angefragt werden, ob eine Baugenehmigung benötigt wird.
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