Ein entspannter Abend im Spätsommer auf der Terrasse mit Freunden. Man sitzt gemütlich zusammen und der Grill brutzelt friedlich vor sich hin. Die letzten Sonnenstrahlen des Jahres werden eingefangen. Doch was ist das? Es kratzt und klappert ganz unangenehm, wenn man sich bewegt. Die sehr bequemen Gartenstühle haben doch tatsächlich ein Problem: Die Fußkappen, oftmals aus Kunststoff hergestellt, sind durch starke Beanspruchung und die Witterung beschädigt worden. Hier handelt es sich zwar um ein Verschleißteil, dessen Lebensdauer begrenzt ist. Dennoch ist es ärgerlich, wenn man nun für Ersatz sorgen muss.
DIY-Fußkappen: Möglichkeiten für den Ersatz
Ersatz muss her und das möglichst schnell, denn ohne passende Füße kippeln die Gartenstühle nicht nur – sie sind auch schädlich für den Boden und können unschöne Kratzer und Schrammen verursachen, die nicht mehr zu reparieren sind. Man könnte die Fußkappen natürlich einfach neu kaufen. Doch wie findet man, auch in Hinblick auf das Alter der verwendeten Gartenmöbel, die passenden Teile? Was ist, wenn das Modell nicht mehr lieferbar ist?
Oftmals verschwinden dann auch die Ersatzteile, sei es im örtlichen Baumarkt oder bei einschlägigen Online-Shops. Und selbst, wenn man welche bekommt, sind sie oft unverhältnismäßig teuer oder passen ohne entsprechende Modifikation nicht. Für den geneigten Heimwerker (und natürlich auch alle anderen Nutzer von schönen Gartenmöbeln) liegt die Lösung klar auf der Hand: Man kann die Fußkappen für die Gartenstühle auch ganz einfach selbst bauen.

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Fußkappen für Gartenstühle ganz einfach selber machen: So gelingt es in wenigen Schritten
Grundsätzlich hat man viele Möglichkeiten, die Fußkappen für Gartenstühle selber zu bauen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wichtig hierbei ist nur, dass die verwendeten Materialien weicher als Stein oder Stahl bzw. Aluminium sind. Im Folgenden stellen wir ein paar Möglichkeiten vor. Diese Möglichkeiten beschreiben allerdings keine vollständige Liste. Diese kann beliebig erweitert werden, man muss nur etwas Kreativität mitbringen.
- Holz: So verrückt es auch erscheinen mag – Holz eignet sich hervorragend, um die Plastik- oder Gummifüße zu ersetzen. Viele Heimwerker haben ohnehin genügend Holzreste im Werkzeugkeller, sodass die Materialbeschaffung kein Problem sein dürfte.Hierzu müssen die Holzstücke alle vier auf dieselbe Größe geschnitten werden. Hier ist Präzision gefragt, ansonsten kann der Gartenstuhl am Ende wackeln. Der Innendurchmesser des Beins bzw. des Rohres, in das das Stück am Ende eingesetzt wird, muss man ausmessen und eben genau dieses Innenmaß auf unsere Werkstücke übertragen. Dann mit einer Säge rundherum auf die entsprechende Tiefe einschneiden und abnehmen. So entsteht ein Sims auf allen Seiten, der schließlich das Einsinken des Fußes in das Rohr verhindert. Fazit: Diese Vorgehensweise ist vielleicht nicht für jeden geeignet, da es relativ viel Genauigkeit erfordert. Dennoch kann man so die Gartenstühle ein ordentliches Stück aufwerten und sie werden zu einem echten Hingucker.
- Sektkorken: Sollte das Bein des Gartenstuhls zufällig rund sein, dann kann sich unter Umständen auch ein Sektkorken hervorragend eignen, um die Fußkappe zu ersetzen. Natürlich sollte das paarweise geschehen, um ein Kippeln zu verhindern. Der Durchmesser des schmalen Korkenendes muss nur auf den Innendurchmesser des Beins angepasst und eingeschlagen werden. Die Korken sind überraschend robust und schonen durch Kork bzw. Kunststoff in besonderem Maße den Untergrund. Fazit: Diese Methode eignet sich sehr für runde Stuhlbeine und Leute, die gern Dinge wiederverwenden oder „upcyclen“ anstatt sie einfach zu entsorgen.
- Kunstharz: Wer noch Kunstharz in seiner Werkstatt hat, der kann sich glücklich schätzen, denn auch dieses Material eignet sich perfekt, um die Gartenstühle mit neuen Fußkappen zu versehen. Hierzu muss man nur vier kleine Gussformen bauen und den Stuhl mit den Füßen hineinstellen. Idealerweise passiert dies auf ebenem Boden und der Gartenstuhl ist etwas erhöht fixiert, sodass die Kante der Füße nicht direkt auf dem Boden aufliegt. Anschließend wird das Kunstharz in die Formen gegossen. Nachdem dieses ausgehärtet ist und aus der Form gelöst wurde, kann man die Füße entsprechend formen und schleifen. Fertig. Fazit: eine sehr einfache Methode, wenn man denn Zugang zu Kunstharz hat. Der Stuhl hat solide Füße, die nicht von Hand eingepasst werden müssen.
- Plastikkiste oder ähnliche Kunststoffreste: Die Methode, die den ursprünglichen Füßen am nächsten kommt, ist es, einfach eine alte Plastikkiste oder diverse Plastikreste zu verwenden. Plastik ist in unserer modernen Welt allgegenwärtig und sollte leicht zu beschaffen sein. Wer gerade nichts dergleichen zur Hand hat, der kann auch einfach im nächsten Baumarkt eine einfache Kiste kaufen – diese liefert genug Material für die nächsten Jahre. Eine Dicke von 3 bis 4 mm sollte völlig ausreichen. Nun schneidet man mit der Laub- oder Stichsäge zwei Plättchen zurecht. Die eine Platte entspricht den Außenmaßen des Rohres, die andere denen des Innenrohrs. Die beiden Plättchen werden jetzt entweder durch Klebstoff oder eine Schraube verbunden, sodass wieder die Struktur mit dem Sims entsteht. Nun einfach in das Rohr einsetzen und schon hat der Gartenstuhl eine neue Fußkappe.
Unser Fazit
Welche Methode man auch wählt: Man kann Fußkappen für Gartenstühle ganz leicht aus Materialien selbst bauen, die man zu Hause hat – sehr kostenarm und dennoch sinnvoll. Ein spaßiges kleines Projekt für jeden Bastler.
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