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Fensterbank verbreitern: Anleitung zum Selbermachen

von Marc Hettenberger
fensterbank verbreitern

Viele Menschen nutzen ihre Fensterbank gerne, um darauf Blumen- oder Kräutertöpfe zu platzieren – und auch als Sitzplatz für die Katze bietet sich dieser Ort an. Doch manchmal ist eine Fensterbank einfach nicht breit genug, um darauf Dinge abzustellen. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit, sie zu verbreitern. Wir stellen vor, welche Möglichkeiten es dafür gibt und worauf es zu achten gilt.

Fensterbank verbreitern: So gelingt es mit Holzplatten

Hat man sich dazu entschieden, seine Fensterbank zu verbreitern, ist Holz einer der am häufigsten gewählten Werkstoffe. Prinzipiell ist es natürlich auch möglich, stattdessen Naturstein zu verwenden, dieser kostet allerdings etwas mehr und muss anders befestigt werden. Entscheidet man sich für Holzplatten, lassen sich dafür sowohl Massivholz als auch günstige Spanplatten nutzen – dies kommt auf das individuelle Budget und den eigenen Geschmack an. Auch die Nutzungsweise und gewünschte Belastbarkeit spielt eine wichtige Rolle. Alternativ dazu kann eine Fensterbank aus Naturstein natürlich auch mit Fliesen versehen werden.

Dabei muss allerdings beachtet werden, dass eine Verbreiterung immer einen Unterbau zur Stabilisierung benötigt – stehen die Fliesen stattdessen über, können diese leicht abbrechen.

Welche Vorteile bietet eine breitere Fensterbank?

Fensterbänke erfüllen häufig die verschiedensten Funktionen. Grundsätzlich handelt es sich dabei in erster Linie um den Übergang zwischen Wand und Fenster, doch sie dient darüber hinaus vor allem als Stellfläche für Pflanzen, Bücher, Skulpturen, Bilderrahmen und vieles mehr. Wer eine Katze besitzt, wird auch bemerken, dass der Stubentiger gerne auf der Fensterbank sitzt und die Außenwelt beobachtet. Wohnt man in einem Altbau, hat man das Problem einer zu schmalen Fensterbank eher seltener: Diese sind hier meist sehr breit und dick und können teilweise sogar als Sitzplatz fungieren, wenn das Fenster besonders tief ist.

Trotzdem sind zahlreiche Fensterbänke – insbesondere in neueren Gebäuden – deutlich zu schmal, um hierfür genutzt zu werden. Verbreitern kann man eine Fensterbank natürlich dennoch, was sich meist auch klar lohnt.

Möglichkeiten zum Verbreitern von Fensterbänken

Wenn die alte Fensterbank nicht zu Schaden kommen soll – was zum Beispiel in einer Mietwohnung oft nötig ist – lässt sich eine breitere Fensterbank unter anderem durch eine Befestigung auf Winkeln erreichen. Ebenfalls möglich ist eine Erweiterung, die auf zwei links und rechts befestigten Säulen ruht. Platten aus Naturstein lassen sich darüber hinaus auch auf die schmalere Bank kleben – dann ist in jedem Fall genügend Stabilität gewährleistet. Grundsätzlich ist es wichtig, Schritt für Schritt vorzugehen, wenn man seine Fensterbank verbreitern möchte.

Dazu gehört zunächst, die genauen Maße festzulegen und die gewünschten Materialien abzumessen – denn natürlich muss die neue Platte auf die alte und gegebenenfalls auch in die Aussparung des Fensters passen. Anschließend geht es um die Anbringung der Befestigung sowie um das Montieren der Verbreiterung der Fensterbank. Beim Wählen der Abmessungen muss zunächst geprüft werden, ob man die jetzige Fensterbank lediglich etwas verbreitern oder diese auch seitlich verlängern möchte. Denn natürlich handelt es sich dabei um wertvollen Stauraum und einen Ort, an dem sich vieles ablegen lässt.

Wenn die Verbreiterung lediglich auf der alten Oberfläche montiert werden soll, muss auch nur die Breise abgemessen werden. Um seitliche Ablageflächen zu schaffen, muss die Aussparung für das Fenster abgemessen werden, um herauszufinden, wie viel Raum dafür noch bleibt. Beim Verbreitern von Fensterbänken entscheiden sich die meisten Menschen für Winkel aus Metall, die dann an den Seiten der bisherigen Fensterbank befestigt werden. Falls diese Vorgehensweise aus baulichen Gründen nicht möglich ist, bietet sich alternativ eine Anbringung der Winkel im hinteren Bereich an. Hier kann dann allerdings eine Unterfütterung erforderlich sein.

Die Winkel werden dann zunächst von Hand in die gewünschte Position gebracht. Nun muss man mit einem Bleistift die Bohrlöcher anzeichen und die Löcher entsprechend einbohren. Anschließend werden die Dübel eingesetzt und die Winkel müssen nur noch mit Schrauben in der richtigen Größe fixiert werden.

Ehe Platten aus Massivholz auf eine bereits bestehende Fensterbank montiert werden, sollten diese zunächst an der Vorderkante abgeschliffen und sanft abgerundet werden. Denn spitze Ecken und scharfe Kanten stellen sowohl für Mensch als auch für Tier ein nicht zu unterschätzendes Verletzungsrisiko dar. Arbeitet man dagegen mit Spanplatten, sollte an der Vorderseite ein Furnierband angebracht werden, was durch Aufbügeln geschieht. Dieses schützt das Material vor dem Absplittern und wirkt auch optisch gepflegter. Auch hier wird das Holzbrett erst lose in die gewünschte Position gelegt, so dass sich die Schrauben gut anzeichnen lassen. Um dafür zu sorgen, dass die Schrauben danach besser greifen, bietet es sich an, die Löcher etwas anzukörnen.

Wichtig: Achten Sie auf die korrekte Schraubenlänge – diese sollten nicht so lang sein, dass sie auf der anderen Seite der Platte herausschauen!

beispiel fensterbank

Daria Minaeva/123RF.COM

Eine Fensterbank verbreitern in der Mietwohnung: Ist das überhaupt möglich?

Grundsätzlich lassen sich natürlich auch in einer Mietwohnung schmale Fensterbänke erweitern, wenn diese nicht genügend Platz bieten. Allerdings darf hier nicht vergessen werden, dass man nicht dieselbe gestalterische Freiheit hat wie in einer eigenen Wohnung oder einem eigenen Haus. Denn wenn man aus der Mietwohnung auszieht, kann es sein, dass der Vermieter verlangt, die Fensterbänke wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu bringen. Es muss also eine Vorgehensweise gewählt werden, die sich so bauen lässt, dass an der aktuellen Fensterbank keine irreparablen Veränderungen entstehen.

Weiterhin sollten sich Mieter nach allen Seiten hin absichern und sich vom Vermieter unbedingt eine schriftliche Zusicherung über die geplanten Veränderungen der Fensterbank geben lassen. Man darf sich nicht auf eine mündliche Zusage verlassen, denn sollte es im Nachhinein zu Unstimmigkeiten kommen, ist der Vermieter rechtlich auf der sicheren Seite, da es keinen Nachweis über sein Einverständnis gibt. Anders sieht es aus, wenn es sich um Eigentum handelt. Hier kann die Fensterbank so verändert werden, wie es einem am besten gefällt. Im äußersten Fall, wenn sich so gar nichts mehr an der aktuellen Fensterbank ändern lässt, kann diese dann natürlich auch ganz herausgenommen und ersetzt werden. Oft ist ein solch baulicher Aufwand aber gar nicht nötig.

Wo kann man die Materialien kaufen?

Natürlich geht man nicht einfach in ein Geschäft und kauft sich eine fertige Fensterbank – dies wäre utopisch. Da die meisten Fensterbänke einzigartig sind und es hierfür keine Standardmaße gibt, ist eine Sonderanfertigung für gewöhnlich unumgänglich. Hierfür begibt man sich am besten in einen Baumarkt oder zu einem Schreiner. Möchte man die neue Fensterbank dagegen aus Naturstein fertigen, kann man auch einen Steinmetz aufsuchen, der eine entsprechende Platte anfertigt und auch direkt abschleift. Wichtig ist, die zur Verfügung stehende Fläche genau auszumessen und zu prüfen, wie es sich mit der Stabilität des darunterliegenden Materials verhält.

Ist die Verbreiterung nur geringfügig, wie beispielsweise je 5 cm nach links und rechts, ist eine zusätzliche Stabilisation bei einer langen Fensterbank kein Problem. Soll die Fensterbank nach links und rechts hin aber deutlich – wie um ein Drittel der Länge – verlängert und auch nach vorne stark verbreitert werden, muss die neue Platte entsprechend befestigt werden. Es kommt also immer auf das individuelle Verhältnis zwischen Länge und Breite der alten und der neuen Platte an. Besonders schön wirkt es, wenn eine Fensterbank aus Holz optisch zum Bodenbelag passt. Hat man beispielsweise einen Parkett- oder Laminatboden aus Ahornholz verlegt, bietet sich eine Fensterbank in demselben Farbton an.

So wirkt der Raum einheitlich und stimmig. Bei Naturstein ist dagegen erlaubt, was gefällt. Ganz egal, ob Granit, Marmor oder Schiefer – es gibt Naturstein in den verschiedensten Farbtönen und Strukturen, so dass sich für jeden Geschmack und jeden Einrichtungsstil ganz sicherdas Richtige findet. Naturstein ist immer einzigartig und somit ein Blickfang in jedem Raum.

Bildquelle Titelbild:

  • Africa Studio/shutterstock.com

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