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Erdarbeiten beim Hausbau: Was kann man selbst machen?

von Marc Hettenberger

Ein Haus zu bauen ist ein kostenintensives Projekt. Verständlich, dass Bauherren da selbst Hand anlegen wollen, um zu sparen. Eine Möglichkeit dafür bietet sich mit den notwendigen Erdarbeiten gleich zu Beginn des Hausbaus.

Der Bau beginnt mit Erdarbeiten

Egal ob ein Keller geplant ist oder nicht, ein Hausbau startet immer mit Erdarbeiten. Damit die Bodenplatte gegossen werden kann, muss zunächst Humus und ein Teil der darunter liegenden Erde weichen. Diese Bauarbeiten sind vergleichsweise einfach zu bewältigen. Bauherren greifen daher gerne selbst zum Spaten, um Geld zu sparen. Schneller geht es da, wenn man einen Minibagger mieten. Für so eine schwere Maschine ist in der Regel nicht einmal ein Führerschein notwendig. Zwei Gründe sind dabei von entscheidender Bedeutung: Zum einen finden die Erdarbeiten und damit das Baggerfahren auf einem Privatgelände statt.

Zum anderen fahren Minibagger selten schneller als 5 km/h. Ist beides gegeben, dürfen auch Personen ohne Baggerführerschein die Erdarbeiten auf ihrem Grundstück vornehmen. Ein Einführungskurs ist dennoch sinnvoll. Ein Minibagger fährt sich schließlich ganz anders als ein gewöhnliches Auto.

Dauer der Erdarbeiten

Wie lange man mit den Erdarbeiten beschäftigt ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle und nicht alle sind vorhersehbar. Zunächst wird per geologischem Gutachten festgestellt, wie viel Erde weichen muss. Je besser sich der Boden für die Bodenplatte eignet, desto weniger Erdarbeiten sind nötig. Mit Pech muss dabei aber nur unwesentlich weniger Erde abgetragen werden, als es bei einem Keller der Fall gewesen wäre. Dieser Umstand ist dank des Gutachtens aber vor Baubeginn bekannt und kann einkalkuliert werden. Entscheidend ist außerdem die Wetterlage. Zu viel Regen weicht den Boden auf. Die schweren Baumaschinen sinken ein und können nicht mehr arbeiten. Ähnlich verhält es sich bei Bodenfrost. Einen gefrorenen Boden auszuheben, dauert länger.

In der Regel, wenn man mit wenig Einschränkungen durch Wetterumschwünge oder ein ungünstiges Gutachten rechnen muss, sind die Erdarbeiten für ein Einfamilienhaus binnen zwei Wochen abgeschlossen.

Wohin mit der überschüssigen Erde?

Die abgetragene Humusschicht nutzen die meisten Bauherren anschließend für ihren Garten. Ein gewisser Teil der restlichen Erde kann zum Abschluss der Erdarbeiten wieder in die Baugrube zurück. Aber was geschieht mit dem Rest? Und was passiert, wenn man bei den Erdarbeiten auf Schutt trifft, der entsorgt werden muss? Für diese Fälle benötigt man einen Radlader. Mit ihm wird die ausgehobene Erde aus dem Weg geräumt und stört nicht beim weiteren Bauvorhaben. Für Radlader ist, wie für den Minibagger, auf privatem Grund kein eigener Führerschein notwendig. Wer einen Radlader mieten, die Arbeiten selbst ausführen und damit Kosten sparen möchte, kann das also problemlos tun.

Auch hier ist ein Kurs oder etwas Erfahrung in Sachen Tiefbau hilfreich. Was Bauherren immer bedenken sollten, ist, dass in Eigenregie ausgeführte Bauarbeiten auf ihrem Grundstück nicht unbedingt von der Versicherung gedeckt werden, wenn es anschließend zu Problemen oder Baumängeln kommt.


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  • sonsart/shutterstock.com

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