Ein eigenes Haus zu bauen ist der Traum vieler Menschen. Im Vordergrund steht dabei meist der Wunsch, die eigenen Vorstellungen problemlos umzusetzen und dabei nur wenigen Zwängen unterlegen zu sein. Während sich viele Bauherren dazu entscheiden, ihr Haus größtenteils mithilfe von Fachfirmen aufbauen zu lassen, möchten andere einen Großteil der anstehenden Arbeiten in Eigenleistung erbringen.
Für welche der beiden Varianten man sich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Wir raten allerdings dazu, sich im Vorfeld einige Gedanken zu machen und insbesondere die Vorteile und Risiken von Eigenleistungen beim Hausbau gegeneinander abzuwägen. Wichtige Hinweise und Tipps dazu geben wir hier.
Eigenleistungen Hausbau: Das Wichtigste in Kürze
Bevor man eine fundierte Entscheidung treffen kann, sollte man sich über die folgenden Aspekte bewusst sein:
- Eigenleistungen sind sinnvoll, wenn man Geld sparen möchte.
- Der Aufwand von Eigenleistungen wird häufig unterschätzt.
- Durch eine gute Planung können viele Risiken verringert werden. Beachten sollte man den Zeitplan beim Hausbau.
Den Aufwand durch Eigenleistungen richtig einschätzen
Schätzt man den durch die Eigenleistung entstehenden Aufwand von Anfang an richtig ein, können Verzögerungen oder Schäden vermieden werden. Deswegen sollte man eine realistische Beurteilung darüber vornehmen, was man selbst, zusammen mit Helfer/innen, leisten kann und wie lange man gemeinsam voraussichtlich dafür brauchen wird. In dieser Hinsicht spielen vor allem 2 Fragen eine entscheidende Rolle:
- Welche Fähigkeiten werden mitgebracht?
- Welche zeitlichen Kapazitäten stehen allen am Hausbau Beteiligten zur Verfügung?
Absprachen treffen und korrekt kalkulieren
Wer sich dazu entscheidet, selbst anpacken zu wollen, sollte die Eigenleistung vertraglich regeln. So ist von Anfang an klar, welche Aufgaben durch den Bauunternehmer übernommen werden müssen und welche nicht. Zudem behält man den Überblick darüber, wie viel sich durch die Eigenleistungen an Kosten sparen lässt.
Um Verzögerungen während des Baus zu vermeiden, sollten die Eigenleistungen exakt in den Bauablaufplan eingetragen werden, was vor allem dann gilt, wenn man mit einem Bauträger oder einem Generalunternehmer baut. Zudem muss im Vorfeld geklärt sein, wer jeweils haftet, wenn es im Zuge der Eigenleistungen zu Schäden kommen sollte oder Verzögerungen entstehen. Im Zweifelsfall können dabei Bausachverständige helfen.
Um die Kalkulation korrekt durchzuführen, sollte man sich vor Abschluss des Vertrags eine Material- und Lohnkostenaufstellung hinsichtlich gewünschter Eigenleistungen aufstellen lassen. Um sicherzustellen, dass der vertraglich vereinbarte Fertigstellungstermin eingehalten werden kann, passt man den eigenen Einsatz in den Terminablaufplan ein. Wichtig ist, dass in diesem Zusammenhang Abstimmungen mit der Hausbaufirma, dem Architekten oder dem Bauträger erfolgen.
Birgen Eigenleistungen auch Risiken?
Auch wenn das Erbringen von Eigenleistungen beim Hausbau viele Vorteile hat, sollten die Risiken nicht missachtet werden. Grundsätzlich sind nicht alle beim Hausbau anfallenden Arbeiten für Bauherren geeignet, wenn diese nicht über spezielle Fachkenntnisse verfügen. So sollten Gewerke, wie Elektro-, Gas-, Heizungs- und Wasserinstallationen unbedingt Fachleuten überlassen werden. Macht man dabei Fehler, kann das schwerwiegende Konsequenzen für den weiteren Hausbau haben.
Auf Eigenleistungen gibt es grundsätzlich keine Gewährleistung. Möchte man jegliche Risiken vermeiden, sollte man ausschließlich die Aufgaben übernehmen, die anfallen, wenn das Haus bereits abgenommen wurde. Zutrauen kann man sich als Laie mit etwas handwerklichem Verständnis:
- Ausbauarbeiten
- Gestaltung der Außenanlagen
- Gewerke, die hohen Lohn- und geringen Materialanteil enthalten
Das Fazit: Den Hausbau durch Eigenleistungen ergänzen
Wer sich dazu entschließt, Eigenleistungen beim Hausbau vorzunehmen, sollte zuvor genau kalkulieren: Wie viel Geld lässt sich wirklich dabei sparen und wo entstehen hingegen zu hohe Risiken? Grundsätzlich sind Arbeiten wie Elektrik-, Gas- und Wasserinstallationen ausschließlich Fachleuten vorbehalten, während man selbst die Gestaltung der Außenanlagen und Ausbauarbeiten nach Abnahme des Hauses vornehmen kann.
Wichtig ist, dass, auch wenn man sich für Eigenleistungen beim Hausbau entscheidet, Unterstützung von Freunden und Bekannten eingeholt wird. Häufig unterschätzen Bauherrn den hohen Aufwand, der mit Eigenleistungen einhergeht. Richtig durchgeführt, lassen sich damit jedoch erhebliche Kosten sparen.
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