Home Renovieren & Heimwerken Die Dachentwässerung: Unscheinbar, aber essentiell

Die Dachentwässerung: Unscheinbar, aber essentiell

von Marc Hettenberger

Nicht nur falsches Heizen und Lüften kann zu Problemen mit nassen Wänden, Schimmel und einer unansehnlichen Fassade führen. Auch eine mangelhafte Dachentwässerung führt zu immensen Schäden an der Bausubstanz.

Anders als die meisten vermuten, besteht eine fachgerechte Entwässerung des Daches dabei nicht nur aus den meist recht offensichtlich verbauten Dachrinnen. Stattdessen gibt es bis zu 600 miteinander verbundene Komponenten, die perfekt zusammenarbeiten.

Wozu dient die Dachentwässerung?

Eine gut funktionierende Dachentwässerung leitet, wie der Name bereits deutlich macht, Wasser von der Dachfläche ab. Und das so, dass dieses nicht an der Fassade herabläuft, wie es das ohne Dachentwässerung tun würde, sondern geschützt und abseits von Wänden und Fenstern. Das Wasser kommt durch Niederschläge wie Regen, Niesel oder Nebel, entsteht aber auch als Tauwasser von Schnee und Eis.

Welche Materialien sind geeignet?

Grundsätzlich sind alle Materialien geeignet, welche wind- und wetterfest sind. Denn diese halten wesentlich länger, als zum Beispiel Holz oder einige Kunststoffe. Bei Metallen ist darauf zu achten, dass sie rostfrei sind, ansonsten bilden sich schnell Löcher. Diese wiederum beeinträchtigen die komplette Funktionsweise einer Dachentwässerungsanlage.

So ist eine Zink Dachrinne sinnvoller als eine aus Kupfer oder Alu. Sie sind nicht nur am günstigsten, zugleich können sie (nach erfahrungsgemäß sehr langer Nutzdauer) besonders gut recycelt werden. Anders als Kupfer verunreinigen sie zudem das Wasser nicht. Das ist besonders wichtig, wenn dieses anschließend aufbereitet oder zum Beispiel für die Toilettenspülung genutzt werden soll. Aus dieser Dachrinne gelingt das Wasser in ein Fallrohr. Durch dieses gelangt es, fernab von Wänden und Fassade, ins Erdreich, in eine Regentonne oder aber einen unterirdischen Regenspeicher.

Wichtiges Zubehör

Damit alles im Fluss bleibt, sind einige Zubehörteile nahezu unverzichtbar. So schützt ein Laubfang vor Verunreinigung und Verstopfen des Systems durch lose Blätter und anderen groben Schmutz. Ein Notüberlauf hilft, die Wassermengen auch bei starkem Niederschlag oder einer verstopften Dachrinne kontrolliert abfließen zu lassen.

Innenliegende Entwässerungssysteme

Klassische Dachrinnen mit Fallrohr sind jedoch nur bei Dächern möglich, die einen gewissen Neigungswinkel besitzen. Da bei Flachdächern der Winkel zu gering ist, als dass das Wasser rechtzeitig abfließen könnte, müssen hier andere Lösungen gefunden werden. In den meisten Fällen hat sich ein System bewährt, bei dem das Regen- oder Tauwasser von mehreren Gullys aufgefangen wird und von dort aus nach unten geleitet. Diese Abflüsse haben, je nach gewähltem System, entweder je ein eigenes Fallrohr oder aber gemeinsame Ablaufrohre, die in einem gemeinsamen, ausreichend großen Fallrohr münden.

Selbst montieren – oder lieber den Profi beauftragen?

Da eine fehlerhafte Montage große Schäden an Dach und Bausubstanz hinterlassen können, ist eine Montage der Dachentwässerung durch den Profi in den meisten Fällen zu bevorzugen. Ausnahmen stellen nur solche Entwässerungssysteme dar, die ausdrücklich für die Montage durch Laien geeignet sind. Auch hier sollte man aber sicherstellen, dass tatsächlich alles korrekt installiert ist – oder sich eben doch lieber Hilfe suchen.


Bildquelle Titelbild:

  • Axtem/shutterstock.com

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