Home Haustechnik Der Einbau eines Treppenlifts: Experten rufen oder selber Handanlegen?

Der Einbau eines Treppenlifts: Experten rufen oder selber Handanlegen?

von Marc Hettenberger

Wer über den Einbau eines Treppenlifts nachdenkt, steht gleich vor eine Vielzahl an Herausforderungen. Da ist zum einen die eigentliche Kaufentscheidung. Welche Lift-Variante ist die beste? Soll es ein Neugerät sein oder darf es ebenfalls ein Gebrauchtes sein? Reicht vielleicht sogar die Miete eines Treppenlifts? Ebenfalls stellt sich die Frage nach dem Einbau. Kann der Lift in Eigenleistung eingebaut werden? Der folgende Ratgeber soll in diversen Bereichen rund um den Treppenlift Aufschluss geben.

Wichtige Punkte, die im Vorfeld zu beachten sind

Genau betrachtet gibt es neben dem steigenden Alter und der damit verbundenen Einschränkung der Mobilität diverse Gründe, warum ein Treppen- oder Plattformlift eine sichere und komfortable Lösung sein kann. Nicht selten setzen sich viele in diesem Bezug mit der Idee auseinander, den Lift in Eigenregie einzubauen. An dieser Stelle sei jedoch festgehalten, dass es für eine nicht ausgebildete Person nahezu unmöglich ist, einen Treppen- oder Plattformlift selbst einzubauen. Zumal hierdurch weder die Sicherheit in der Nutzung noch die Funktionsfähigkeit garantiert werden können. Ebenfalls stellt sich in der Folge eines Schadens die Frage, wer die Verantwortung für diesen übernimmt. Insofern ist es wichtig, den Einbau eines barrierefreien Plattformlifts oder Sitzlifts stets durch fachmännisches Personal erledigen zu lassen.

Zum einen ist damit die Frage der Gewährleistung geklärt und zum anderen ein Maximum an Sicherheit sichergestellt.

Um die Möglichkeiten überhaupt zuverlässig einschätzen zu können, sollte im Vorfeld bereits einiges abgeklärt werden. Denn die Einbaukosten für einen Plattformlift als auch für einen Treppenlift können schnell ziemlich steigen. Insofern ist es wichtig, schon früh für Klarheit darüber zu sorgen, welche Anforderungen an den Lift gestellt werden und welche Treppenlifte welcher Hersteller infrage kommen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine Testung. Ein Lift-Modell sollte unbedingt vor dem Kauf Probe gefahren werden. Denn die Fortbewegung mithilfe eines Treppenlifts ist anders.

Des Weiteren ist das Zubehör zu prüfen. Da ein Treppen- oder Plattformlift üblicherweise nur einmal angeschafft wird, ist es wichtig, sämtliche Facetten des gewünschten Modells zu beleuchten. Dazu gehört ebenfalls der Stromverbrauch. Wer ohnehin schon versucht, Stromkosten zu sparen, um die Stromrechnung zu senken, muss sich im Klaren darüber sein, dass ein solcher Lift elektrisch betrieben wird.

Einbau in Eigenregie?

Sind diese Punkte geklärt, stellt sich die Frage, ob ein Einbau in Eigenverantwortung gestemmt werden soll oder doch lieber die Fachleute beauftragt werden? Hier lässt sich festhalten, dass der Einbau eines Treppenlifts, Plattformlifts oder Sitzlifts insbesondere für Laien extrem herausfordernd, wenn nicht gar zu einer unüberwindbaren Aufgabe wird. Aus diesem Grund und um die Sicherheit sowie eine zuverlässige Funktionstätigkeit sicherzustellen, ist eine Montage durch den Fachmann zu empfehlen. Diese haben nicht nur das fachliche Know-how, um einen Sitzlift optimal an die Treppenform anzupassen, sondern ebenfalls die nötigen Werkzeuge.

Schließlich muss ein Treppenlift an steilen oder kurvigen sowie an einer Kombination aus beidem sicher fahren. Hierzu sind Monteure nötig, die ganz genau wissen, was zu tun ist und die sich an die Einbauvorschriften halten. In den genannten Punkten hat ein Fachmann noch einen weiteren Vorteil. Er hat bereits Erfahrung mit dem Einbau eines Plattformlifts und weiß genau, welche Schritte zu unternehmen sind. Wichtig ist, dass sich der Profi auf diesem Gebiet die Räumlichkeiten sowie die Treppe schon im Vorfeld genau ansehen kann. Nur so kann er eine zuverlässige Planung durchführen. Dabei benötigt der Fachmann zum Einbau im Schnitt rund drei bis acht Stunden.

Dies ist abhängig von der Größe und dem Winkel der Treppe, aber auch vom jeweiligen Modell. Eine Rolle spielt ebenfalls, ob Personen, die selbst Platznehmen können oder Rollstuhlfahrer mit dem Treppenlift transportiert werden sollen. So braucht es etwa für Letzteren nicht nur eine, sondern gleich zwei Schienen. Wichtig zu wissen ist darüber hinaus, dass für das Einhängen eines Sitzlifts im Regelfall mindestens zwei Personen benötigt werden. Der Einbau in Eigenregie bringt also eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich.

Rechtliche Aspekte

Generell gilt beim Einbau eines Treppenlifts im eigenen Haus oder der Eigentumswohnung, dass hier die Bauvorschriften des jeweiligen Bundeslandes gelten. Wer also mit dem Gedanken spielt, einen Treppen-, Plattform- oder Sitzlift einzubauen, sollte sich bereits im Vorfeld über bestehende Regelungen informieren. Hinzu kommt die Beachtung der generell möglichen baulichen Veränderungen. In einem Mehrfamilienhaus kommt bei einem Treppenlift im Hausgang noch ein weiterer Aspekt dazu. Ist das Anschließen einer Türklingel noch einfach und wenig aufwendig im Kontext der Bauvorschriften, sieht es mit dem Treppenlift völlig anders aus. Denn die Treppen im Haus sind Fluchtwege. Folglich muss immer Platz für eine Person neben dem Lift bleiben.


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