Home Hausbau & Immobilien Das Fertighaus: Vorteile und Risiken einer Festpreisgarantie

Das Fertighaus: Vorteile und Risiken einer Festpreisgarantie

von Marc Hettenberger

Das Eigenheim ist nach wie vor eine beliebte Wohnlösung. Genug Platz für alle, eine individuelle Gestaltung und ein eigener Garten mit Platz zum Spielen für die Kinder sowie für erholsame Stunden. Inflation und Fachkräftemangel haben das Bauen mit einem neuen Risiko behaftet, dass es vor einigen Jahren noch nicht gab. Hinzukommt, dass die Ausschreibung von Baugrund und die Fördermöglichkeiten nicht mehr selbstverständlich sind.

Wer vor einigen Jahren beim größten Investment seines Lebens schon rechnen musste, muss jetzt mit dem spitzen Bleistift kalkulieren. Bauherren, die auf ein Fertighaus setzen, haben mit einer Festpreisgarantie die Möglichkeit, mit einem kalkulierbaren Risiko ins Bauvorhaben zu starten. Damit die Vorteile ausgeschöpft werden können, sollten jedoch auch die möglichen Nachteile in Betracht gezogen werden.

Festpreisgarantie bietet Sicherheit

Eine Festpreisgarantie wird häufig in Verbindung mit einem Bauvertrag für ein Fertighaus angeboten. Je nachdem welcher Haustyp und welches Modell gebaut wird, sind die benötigten Materialien bekannt und der Anbieter kann die benötigte Arbeitsleistung einplanen. Vorgefertigte Module sorgen für eine kurze Bauzeit, sodass der Bauträger die Kosten sicher planen kann. Diese Planung ist die Grundlage für die Berechnung des Festpreises, den der Bauträger dem Bauherren anbietet. Im Festpreis enthalten sind die Materialkosten, die handwerklichen Leistungen und die Bauzeit.

Der große Vorteil für Bauherren liegt darin, dass keine überraschenden Kosten auftreten und die gesamte Planung sowie Ausführung in den Händen des Bauträgers liegt. Zusätzlich erleichtert die Festpreisgarantie die Budgetplanung sowie die Verhandlungen mit der Bank. Zu einer Festpreisgarantie gehört eine Fertigstellungsgarantie und Bauherren können frühzeitig ihren Einzugstermin planen und die Mietwohnung kündigen.

Welche Nachteile bietet eine Festpreisgarantie?

Der Festpreis bezieht sich auf Posten, die im Bauvertrag schriftlich fixiert wurde. Leistungen, die über die Vereinbarungen hinaus gehen, können daher mit zum Teil hohen Mehrkosten verbunden sein. Der Bau eines Hauses zum Festpreis bedeutet nicht automatisch, dass keine unerwarteten Bau- oder Baunebenkosten entstehen. Bauherren sollten vor der Vertragsunterzeichnung auf eine möglichst umfassende Auflistung aller enthaltenen Leistungen achten und den Vertrag gegebenenfalls von fachkundiger Seite prüfen lassen. Der vereinbarte Festpreis gilt grundsätzlich nur für einen festgelegten Zeitraum, in dem das Bauprojekt realisiert werden muss.

Bauherren sollten sich beim Anbieter auch darüber informieren, wie der Bauträger mit plötzlichen Preissteigerungen für Lohn und Material umgeht.

Fertighaus zum Festpreis bauen

Der Bau eines Fertighauses beginnt zunächst mit der Auswahl des Hauses. Fertighäuser sind für jede Familienkonstellation und jeden Anspruch erhältlich. Geringfügige individuelle Anpassungen sind meist möglich, eine völlig veränderte Raumaufteilung nicht. Alle Änderungswünsche zum Musterhaus sollten schriftlich mit allen anfallenden Kosten im Vertrag festgehalten werden. Nach dem Aushandeln des Bauvertrags wird der Festpreis in Raten gezahlt. Die erste Rate wird mit dem Beginn der Erdarbeiten fällig. Die größte Rate zahlen die Bauherren, sobald das Haus fertiggestellt ist.

Bauherren sollten sich bewusst sein, dass ein Fertighaus zum Festpreis kein Projekt ist, das zur Sorglosigkeit verleiten darf. Das Haus wir zu dem Preis gebaut, der sich zum Vertragsabschluss aus den einzelnen Komponenten zusammensetzt. Bei einer Fertigstellung des Hauses außerhalb der zeitlichen Gültigkeit des Vertrags können zusätzliche Kosten entstehen, die das Fertighaus verteuern.


Bildquelle Titelbild:

  • JRP Studio/shutterstock.com

Weitere spannende Themen