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Dämmung mit Kalziumsilikatplatten: Lohnt sich das?

von Marc Hettenberger

Für die Innendämmung werden gerne Kalziumsilikatplatten eingesetzt. Ein Material, das überwiegend aus Kalk, Sand und Zellulose besteht. Mit Wasserdampf werden die einzelnen Komponenten zu einem festen Geflecht zusammengepresst. Obwohl Kalziumsilikatplatten keine optimalen Dämmwerte erreichen, hat das Material überzeugende Eigenschaften, für die sich der Einbau lohnt.

Wann ist eine Innendämmung sinnvoll?

Bei vielen Häusern und Gebäuden stellt sich die Frage nach Außen- oder Innendämmung nicht. Denkmalgeschützte Gebäude und Fassaden, die nicht verändert werden dürfen, erlauben nur eine Dämmung von innen. Die Innendämmung ist jedoch nicht nur eine Notlösung. Hat ein Gebäude grundsätzlichen Sanierungsbedarf, nasse Wände und Schimmelbefall, so ist die Innendämmung der Außenwände eine sinnvolle Entscheidung. Wichtig im Innenraum ist die Wahl eines umweltfreundlichen Baustoffes. Kalziumsilikat ist ein mineralischer Dämmstoff, der schon in der Produktion als umweltfreundlich gilt, ökologisch unbedenklich ist und für ein besonders gutes Raumklima sorgt.

Vorteile von Kalziumsilikatplatten

Kalziumsilikat ist ein relativ neuartiger Dämmstoff, der für die Innendämmung zugelassen ist. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe und seiner umweltfreundlichen Produktion wird der Dämmstoff als Klimaplatte bezeichnet. Das offenporige Material kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen wie ein Schwamm und sie später wieder abgeben. Wasser in flüssiger Form kann hingegen nicht eindringen. Kalziumsilikatplatten sind daher ein geeignetes Material, wenn es um Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbefall geht. Kalziumsilikat zeigt sich zudem in der Feuchtigkeitsregulierung formstabil.

Die Platten verziehen sich nicht und sind druck- und zugfest. Klimaplatten haben ausgezeichnete Brandschutzwerte und können Brandschutzvorgaben an einem Gebäude realisieren und zum Umbau von Kaminen und Öfen genutzt werden. Kalziumsilikatplatten können partiell in Räumen verarbeitet werden und einzelne Bereiche an Fenstern und Türen dämmen. Ein weiterer Vorteil ist die leichte Verarbeitbarkeit. Klimaplatten lassen sich sägen und unkompliziert befestigen.

Nachteile der Dämmung

Die Dämmwerte von Kalziumsilikatplatten sind nicht sehr hoch. Für eine vernünftige energetische Dämmung müssten die Platten in einer Schichtdicke von 10 cm aufgebracht werden. Mit dünneren Platten können jedoch auch schon gute Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden. Im Vergleich zur ungedämmten Wand zeigen sich mit Klimaplatten, je nach Bedarf dennoch hinreichend positive Veränderungen. Kalziumsilikatplatten sind noch verhältnismäßig teuer. Wie alle Produkte, die eine gute Umwelt- und Ökobilanz haben, sind auch Baustoffe, die gesundheitlich unbedenklich sind, etwas teurer.

Die guten Eigenschaften für das Raumklima können Kalziumsilikatplatten nur ausspielen, wenn die Oberfläche ebenfalls offenporig gestaltet ist. Sehr zu empfehlen sind Silikatfarben für den Innenbereich, da die Farben ähnliche Eigenschaften aufweisen wie die Klimaplatten. Die Silikatfarben gehen mit den kalkhaltigen Komponenten des Dämmmaterials eine Verbindung ein. Es kommt zur Verkieselung, einer Umwandlung, die für zusätzlichen Schutz sorgt. Silikatfarben können immer überstrichen werden. Ebenfalls geeignet sind Kalk- oder Kreidefarbe sowie Mineralputz. Tapeten, Fliesen oder Gips sind nicht geeignet.

Fazit zur Kalziumsilikatplatte

Wer Wert auf ein gesundes Raumklima und ökologisch wertvolle Materialien legt, ist mit den Klimaplatten wirklich gut aufgestellt. In Kombination mit entsprechenden Farben, verspricht das Material eben nicht nur eine gesunde Atmosphäre, sondern zudem auch einen wirksamen Schutz gegen Schimmelbefall. Die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften, bei gleichzeitig einfacher Handhabung sprechen zusätzlich für sich.

Wer bei den Renovierungskosten allerdings genau auf die Kosten achten muss, wird sich vermutlich gegen Kalziumsilikatplatten entscheiden. Denn für eine hoch-energetische Dämmung sollten die Klimaplatten in gewisser Stärke aufgebracht werden. Dennoch sollten heutzutage bestenfalls immer ökologische Materialien verwendet werden. Denn gerade in der Bau- und Renovierungsbranche steckt in diesem Fall noch sehr viel Verbesserungspotenzial.


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