Selbst die robusteste und hochwertigste Dachrinne kann irgendwann ein Leck haben, durch das das Wasser nach unten tropft. Das verschmutzt nicht nur die Fassade, sondern fügt ihr langfristig durch die Feuchtigkeit auch enormen Schaden zu. Deshalb ist es wichtig, die Dachrinne am eigenen Haus regelmäßig auf mögliche Beschädigungen zu prüfen und diese korrekt zu beseitigen – am besten sofort. Ist eine Dachrinne durchlöchert wie ein Schweizer Käse, ist es meist besser, sie komplett auszutauschen, doch kleinere und mittelgroße Reparaturen lassen sich mit der richtigen Vorgehensweise auch selbst beseitigen.
Dachrinne abdichten: Wie geht man vor?
Wenn das Wasser nicht mehr durch die gesamte Dachrinne bis zum Fallrohr läuft, sondern irgendwo unterwegs nach unten tropft, ist dies ärgerlich und sieht auch sehr ungepflegt aus. Dazu kommt, dass dadurch enorme Schäden an der Fassade entstehen können und das Leck sich in der nächsten Kälteperiode ganz sicherlich noch vergrößern wird. Deshalb sollten erkannte Beschädigungen umgehend beseitigt werden – sei es durch den Austausch der gesamten Rinne oder durch eine fachmännische Reparatur. Wer handwerklich etwas geschickt ist, kann die Reparatur einer undichten Regenrinne meist selbst gut erledigen – hierfür gibt es unterschiedliche Methoden.
Allerdings gibt es zwei Fälle, in denen es besser ist, sich an einen Experten zu wenden. Handelt es sich beispielsweise um eine Dachrinne aus Metall, dann ist es ästhetischer, eine poröse Dachrinne zu schweißen. Diese Aufgabe sollte allerdings von einem Profi übernommen werden – denn hier besteht ein nicht zu unterschätzendes Brandrisiko, das schlimmstenfalls das Haus trifft. Ebenfalls ran muss ein Experte, wenn sich die Dachrinne viele Meter über dem Boden befindet und eine Reparatur mit einem großen körperlichen Risiko verbunden wäre.
Ein Dachdeckerbetrieb wird hier mit einer Hebebühne arbeiten – in keinem Fall sollten Sie eine unbefestigte Leiter viele Meter nach oben steigen oder gar auf das Hausdach klettern!
Kleine Schäden an der Dachrinne reparieren: Am besten mit Silikon
Silikon ist genau das richtige Material, um kleine Lecks in einer Dachrinne zu flicken. Es ist in jedem gut sortierten Baumarkt erhältlich und sollte möglichst frei von Lösungsmitteln sein. Mit Hilfe einer Spritze, in der man die Kartusche fixiert, kann das Silikon gezielt auf die zu flickenden Stellen aufgetragen werden. Sehr wichtig bei der Reparatur mit Silikon ist, die Dachrinne an der löcherigen Stelle erst einmal gründlich von Schmutz zu befreien, damit das Silikon auch richtig haftet. Ist die Dachrinne an der entsprechenden Stelle komplett getrocknet, kann mit der Arbeit begonnen werden. Mit der Spritze wird das Silikon gezielt auf das Leck aufgetragen, was ruhig großzügig ausfallen sollte.
Verwendet man zusätzlich etwas Spülmittel oder Seifenlauge, lässt sich das Silikon glätten und bleibt nicht direkt an den Händen kleben. Ist man mit der Arbeit fertig, müssen nur noch überschüssige Reste mit einem Tuch abgenommen werden, damit das Wasser auch weiterhin sicher abfließen kann.
Größere Schäden reparieren: So geht man richtig vor
Besteht die Dachrinne aus Aluminium, PVC oder Zink, sollten Dichtstoffe oder auch speziell geeignete Flicken zur Reparatur verwendet werden. Sie sorgen für eine komplette Abdeckung des Risses und sorgen für eine optimale Stabilisierung der Dachrinne. Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich an folgende Regel zu halten: Ist der Schaden mehr als 10 mm groß, rentiert sich die Reparatur der Dachrinne meist nicht und es ist besser, eine neue zu kaufen. Auch bei dieser Art der Reparatur ist es natürlich wichtig, die defekte Stelle von jeglichen Verschmutzungen zu befreien. Wird die Oberfläche der porösen Stelle noch dazu mit etwas Schleifpapier aufgeraut, haftet das Dichtungsmaterial besser daran.
Jetzt ist der Untergrund bereit, um das Material aufzutragen. Anschließend wird mit Bitumen und elastischer Dispersionsfarbe nachgearbeitet, um die Haltbarkeit zu optimieren. Dieses Vorgehen ist vor allem dann zu empfehlen, wenn die defekte Regenrinne aus Metall besteht. Sobald das Material fertig getrocknet ist, kann man mit etwas Wasser aus der Gießkanne überprüfen, ob die Rinne nun sicher abgedichtet ist. Falls nicht, trägt man einfach noch eine weitere Schicht auf, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.
Das Aushärten der Dichtungsmasse nimmt in der Regel mehrere Stunden in Anspruch – diese Zeit ist auch sehr wichtig, denn wenn das Material zu früh mit Wasser in Verbindung kommt, kann es sich wieder lösen oder es kann die undichte Stelle freigelegt werden.
Das Abdichten einer defekten Dachrinne mit Dichtungsband
Möchte man eine defekte Dachrinne trotz eines größeren Risses nicht komplett austauschen, bietet es sich an, mit einem speziellen Dichtungsband zu arbeiten. Dieses ist aus Aluminium gefertigt und zudem mit einer Außenhülle aus Bitumen versehen – auf diese Weise wird es vollkommen resistent gegenüber äußeren Einflüssen. Besonders praktisch ist auch, dass dieses Dichtungsband mit einem speziellen Kleber ausgestattet ist, so dass es direkt auf die defekte Stelle aufgeklebt werden kann. Für Heimwerker ist die Reparatur mit dem Dichtungsband in der Regel kein Problem.
Ein guter Tipp: Erwärmt man das Band vor der Anbringung auf dem Leck mit einem Föhn, wird es elastischer und kann leichter in die gewünschte Form gebracht werden. Wichtig ist, das Dichtungsband nicht in der Dachrinne, sondern an der Außenseite zu verlegen.
Dachrinne abdichten: Weitere wichtige Tipps zum Thema
Wenn eine Dachrinne undicht ist, ist dies ein Ärgernis – doch man kann mit der richtigen Pflege zumindest etwas die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass es erst so weit kommt. Deshalb sollte man es sich zur Gewohnheit machen, die Dachrinne in regelmäßigen Abständen zu reinigen. Natürlich ist dies mit einem gewissen manuellen Aufwand verbunden, der sich auf lange Sicht aber durchaus lohnt. Eine gute Möglichkeit ist, einen Hammerkolben zur Hand zu nehmen und die Nähte sorgfältig von Schmutz zu beseitigen. So kann man im besten Fall die Haltbarkeit seiner Dachrinne um bis zu zehn Jahre verlängern.
Grundsätzlich ist es zwar möglich, eine Dachrinne aus Metall zu schweißen oder zu löten, doch diese Aufgabe sollte zwingend von einem Fachmann übernommen werden. Immer wieder kann man über Unfälle lesen, in denen ein Hausdach versehentlich bei der Arbeit mit einem Schweißgerät Feuer gefangen hat. Dieses Risiko sollte man als Hausbesitzer in keinem Fall eingehen. Gerät die Flamme des Schweißgeräts unter das Dach und gelangt dort an Vogel- oder Bienennester sowie an Spinnweben, ist ein Hausbrand innerhalb weniger Sekunden entfacht.
Ein weiterer Tipp: Befindet man sich ohnehin bereits auf der Leiter und repariert seine defekte Dachrinne, lohnt es sich, in die Rinne ein Laubgitter zu klemmen. So können keine herabfallenden Blätter den Abfluss des Regenfallrohrs verstopfen, was eine aufwändige Reinigung erübrigt.
Wie häufig sollte eine Dachrinne gereinigt werden?
Prinzipiell ist es natürlich von Vorteil, wenn die Dachrinne so oft wie möglich von Schmutz befreit wird. Das bedeutet natürlich nicht, dass man wöchentlich auf die Leiter steigen muss – allerdings sollte man zwei bis drei Mal pro Jahr durchaus einen Blick auf den Zustand der Regenrinne werfen. So wird gewährleistet, dass auch winzige Löcher sofort erkannt und umgehend repariert werden können. Denn ist ein Leck erstmal größer geworden, wird es immer schwieriger und aufwändiger, es zu flicken.
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