Home Renovieren & Heimwerken Dachfenster undicht: Mögliche Ursachen und Gegenmaßnahmen

Dachfenster undicht: Mögliche Ursachen und Gegenmaßnahmen

von Marc Hettenberger
undichtes Dachfenster

Rinnt plötzlich Wasser durch das geschlossene Dachfenster, ist der Ärger groß. Denn bei einem undichten Fenster ist es notwendig, dass sofort Gegenmaßnahmen unternommen werden. Hier muss also entweder der Profi eingreifen oder Sie nützen Ihr Heimwerker-Wissen für die nächsten Schritte. Doch es gibt ebenso Entwarnung. Denn in vielen Fällen handelt es sich gar nicht um ein undichtes Dachfenster, sondern vielmehr um einen Fehlalarm. So sind oftmals andere Ursachen vorhanden, welche wenig mit dem Fenster zu tun haben. Was Sie in diesen Fällen tun müssen, erfahren Sie hier.

So merkt man, dass das Dachfenster undicht ist

Woran merken Sie an erster Stelle überhaupt, ob Ihr Dachfenster undicht ist? Ein eindeutiges Indiz für etwaige Probleme ist natürlich Wasser, welches durch das Fenster austritt. Dieses rinnt meistens über die Innenverkleidung. Unter Umständen kommen Sie auch nachhause und plötzlich befindet sich eine ganze Pfütze unter Ihrem Dachfenster. In diesem Fall läuten natürlich die Alarmglocken im Kopf. Darüber hinaus können sich undichte Fenster aber auch auf ganz andere Weise bemerkbar machen. So sind diese nämlich ein echter Feind für Energieeffizienz zuhause. Zieht beispielsweise ständig kalte Luft herein, wird der Raum schlichtweg nicht konstant warm. Das führt wiederum dazu, dass Sie im Winter mehr heizen müssen und auch im Sommer unter der Wärme zuhause leiden.

An dieser Stelle machen sich die undichten Fenster beispielsweise durch einen spürbaren Luftzug bemerkbar oder Sie stellen höhere Energiekosten auf der Rechnung fest. Beachten Sie außerdem, dass angelaufene Fenster an der Außenseite kein Indiz für undichte Stellen sind – im Gegenteil! Dieser Effekt wird gerne auch als „Coca-Cola-Effekt“ bezeichnet und hat viel mehr mit der Qualität und Dichte Ihrer Fenster zu tun. Stattdessen verfügen hochwertige Isolierfenster nämlich über eine Gasfüllung, welche das Abgeben der Wärme durch das Fenster verhindert. Infolgedessen kommt es wiederum zu den angeschlagenen Fenstern an der Außenseite, welche Sie vorwiegend im Herbst und im Frühling feststellen können.

mann prüft dachfenster

LIOX/shutterstock.com

In diesem Fall können Sie also beruhigt bleiben. Das Kondensat dringt hier nämlich nicht in den Innenbereich ein. Allerdings müssen Sie in diesem Fall auf ein anderes Problem Acht geben. So ist es bei Tautropfen am Fenster möglich, dass diese in enge Stellen des Fensters rinnen und hier für dauerhafte Feuchtigkeit sorgen. Dadurch kommt es vielmehr zu Feuchtigkeitsschäden, welche sich in erste Linie durch die Entstehung von Schimmel bemerkbar machen. Dennoch gilt hier: Die Fenster sind wahrscheinlich nicht undicht!

Diese Ursachen kommen bei undichten Dachfenstern infrage

Haben Sie festgestellt, dass das Wasser tatsächlich an der Verkleidung des Fensters herunterrinnt oder haben sich Pfützen unter dem Dachfenster gebildet, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich groß, dass die Fenster tatsächlich undicht sind. Doch auch an dieser Stelle kommen unterschiedliche Fehlerquellen infrage. Immerhin gibt es verschiedenste Bereiche an jedem Fenster, welche undicht sein können. Es gibt jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass schlichtweg die Dichtungen, wie die Silikondichtungen des Glases oder auch die Gummidichtung defekt sind. In diesem Fall ist die Situation halb so schlimm, denn es muss nur die Dichtung erneuert werden.

Genauso ist es aber möglich, dass sich der Rahmen verzogen hat. Dies ist in der Regel bei Modellen aus Holz der Fall, welches als lebendes Material gilt und sich dementsprechend zusammenzieht und ausweitet. Doch auch das Flügelscharnier kann undicht oder defekt sein. In diesen Fällen ist unbedingt etwas zu tun, sodass Lebensqualität und Energieeffizienz nicht darunter leiden. An erster Stelle sollten Sie allerdings sicherstellen, ob das Fenster vielleicht nicht undicht ist, sondern andere Dinge Probleme verursachen.

Fenster gegen Zugluft und Feuchtigkeit abdichten

Dachfenster müssen regelmäßig gewartet werden. Hierzu zählen neben der Reinigung und der Pflege auch die Abdichtung. Für Velux Dachfenster bietet der Hersteller ein professionelles Dämm- und Anschluss-Set an. Dieses Set eignet sich besonders gut für den Einbau von neuen Fenstern. Tritt Zugluft über die Lüftungsklappe ein, so bietet Velux auch für dieses Problem eine Lösung. Das Kombi-Pflegeset ist für Holz- und Kunststofffenster geeignet und die Dichtungen können leicht selbst ausgetauscht werden. Nicht vergessen werden sollte die Pflege der Scharniere, die regelmäßig etwas Fett benötigen. Für Allergiker ist der Austausch des Pollenfilters von großer Bedeutung.

Oft sind sie gar nicht undicht: Andere Möglichkeiten

Auch wenn Wasser durch das Fenster tropft oder Sie verschiedenste Probleme feststellen, ist noch nicht sicher, dass das Dachfenster tatsächlich undicht ist. Es gibt nämlich viele weitere Situationen, in welchen es zu den verschiedensten Problemen kommen kann. Kontrollieren Sie Ihr Objekt daher auf diese und entscheiden Sie dementsprechend über die weiteren Schritte.

  • Es wurde lange nicht geputzt: Manchmal sind verschiedenste Verunreinigungen die Ursache dafür, wenn Wasser über das Fenster an der Innenseite rinnt. Verstopfen Laub und Co nämlich den Wasserablauf, kann dies die Dichtung Ihres Fensters stören.
  • Schnee: Gerade im Winter kommt es oft zur Annahme, dass das Fenster undicht sei. Dabei ist das Problem einfach auf die Schneedecke am Dachfenster zurückzuführen. Diese kann nämlich die Verdunstung verhindern, weswegen sich infolgedessen schlichtweg Tauwasser niederschlägt.
  • Sie lüften dauernd: Grundsätzlich ist der Luftaustausch gut für das Raumklima. Das Problem entsteht jedoch dann, wenn die kalte Luft unter den Außenblechen des Fensters kondensiert. Schließen Sie nun das Fenster, läuft das Kondensat hinunter. An dieser Stelle handelt es sich zwar nicht um undichte Fenster, jedoch steigt die Gefahr auf einen Schimmelbefall.
  • Windböen, Sturm und Regen: Klar, wenn es bei Starkregen etwas nass im Innenbereich wird, haben Sie keine ganz dichten Fenster. Dies ist gerade bei alten Fenstern jedoch normal, weswegen hier nicht per se auf ein Problem hingewiesen werden muss. Nichtsdestotrotz kann es in diesem Fall aber schon Zeit für die Neuanschaffung von Fenstern werden.
Mansardenfenster

brizmaker/shutterstock.com

Was kann man tun?

An erster Stelle sollten Sie natürlich sichergehen, ob es sich wirklich um ein undichtes Dachfenster handelt. In diesem Sinne checken Sie alle obengenannten Punkte durch und handeln Sie dementsprechend. Besteht das Problem allerdings immer noch und das Fenster lässt Feuchtigkeit hinein, müssen Sie der Ursache auf den Grund gehen. Warten Sie jedoch erst ein paar Wochen, um festzustellen, ob tatsächlich ein Problem besteht. Außerdem hilft dies dabei, zu erkennen, ob Dichtung oder Rahmen und Co das Problem sind. Steht die Antwort jedoch fest, kontaktieren Sie am besten den Experten rund um Fenster. Alternativ sind an dieser Stelle oftmals Dachdecker im Einsatz. Sie können mit genügend Know-how aber auch selbst die Dichtung erneuern.

Tipps, um undichte Dachfenster in Zukunft zu vermeiden

Undichte Fenster sind nicht immer selbstverantwortet. Damit Ihnen dies nicht erneut passiert, sollten Sie in erster Linie auf die Reinigung achten. Außerdem wird empfohlen, Dachfenster alle zwei Jahre vom Experten warten zu lassen. Unabhängig davon haben die Fenster irgendwann auch ein Ende erreicht. In diesem Fall wird es also Zeit für die Neuanschaffung, wobei Sie direkt auf hochwertige und komplett dichte Modelle mit Isolierglas setzen sollten. Lassen Sie diese außerdem sachmäßig vom Profi montieren.


Bildquelle Titelbild:

  • Palatinate Stock/shutterstock.com

Weitere spannende Themen