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Blumenerde schimmelt im Sack: Ursachen und Gegenmaßnahmen

von Marc Hettenberger
blumenerde im sack

Wer gerne Grünpflanzen um sich hat, hat meistens auch Blumenerde auf Vorrat zu Hause – was aber, wenn der sorgfältig verschlossene Sack herausgeholt wird und man feststellt, dass ein weißer Belag die verbliebene Blumenerde überzieht? Kann die Erde trotzdem verwendet werden, ist es schädlich für die Pflanzen oder für Mensch und Tier im Haushalt?

Warum schimmelt die Blumenerde im Sack? Grundlegende Informationen

Schimmel ist kurz gesagt ein Pilz, der sich von toten Pflanzenbestandteilen in der Erde ernährt und diese zersetzt. Besonders Pflanzerde mit hohem Humusanteil bildet selbst bei korrekter Lagerung leicht Schimmel. Die Schimmelbildung sagt zunächst nichts über die Qualität der Erde aus, da das Naturprodukt bei entsprechenden Bedingungen leicht schimmeln kann, denn Schimmelpilzsporen umgeben uns überall. Ist aber eine frisch geöffnete Tüte mit Blumenerde bereits von weißlichem Schimmel bedeckt oder mit Pilzmyzel durchzogen, sollte diese reklamiert werden. Hier hat entweder der Hersteller bereits Fehler gemacht oder die Blumenerde wurde beim Händler falsch gelagert.

Ebenso ist es möglich, dass die Blumenerde schon zu alt ist – wenn der Sack geöffnet ist, sollte die Blumenerde bei Verwendung nicht älter als 12 Monate sein, besser noch nicht älter als ein halbes Jahr.

Wie entsteht Schimmel in der Blumenerde?

Schimmel entsteht besonders dann, wenn die Blumenerde im Sack feucht und warm gelagert wird und die Sporen auf das Substrat gelangen. Auch wenn die Blumenerde von minderer Qualität ist und einen hohen Anteil von Kompost oder Schwarztorf hat, ist sie besonders anfällig für die Schimmelpilzbildung. Mit zunehmendem Alter der Erde erhöht sich auch das Risiko, dass das Substrat bereits im Sack von Schimmel befallen wird. Daher sollte man Blumenerde besser immer frisch nach Bedarf kaufen, insbesondere wenn sich im Haushalt Menschen oder Tiere mit Asthma oder anderen Allergien befinden.

schimmel auf blumenerde

matuska/shutterstock.com

Nicht immer ist der Schimmel direkt sichtbar

Wenn die Blumenerde bei frisch umgetopften Pflanzen schon nach kurzer Zeit anfängt, zu schimmelt, liegt das sehr wahrscheinlich daran, dass das Substrat bereits in der Tüte mit Schimmelpilzsporen kontaminiert war. Regelmäßiges Gießen und die wärmeren Zimmertemperaturen fördern dann das Wachstum der Schimmelpilze. Schimmelt die Erde erst im Topf, muss die Pflanze schnellstens wieder von der verschimmelten Erde befreit werden.

Pilze oder Mineralien?

Nicht jeder weiße Belag ist auch Schimmel; das kann man allerdings leicht nachprüfen. Ob es sich bei dem weißen Belag um Schimmel oder um mineralische Rückstände oder Kalkablagerungen durch hartes Gießwasser handelt, kann – den Unterschied kann man aber leicht feststellen: ist der Belag mineralisch, ist er eher hart und krümelig und riecht nicht unangenehm. Schimmelbelag ist weich und riecht modrig.

Was tun, wenn die Blumenerde bereits im Sack schimmelt?

Jedes Pflanzensubstrat fängt früher oder später an zu schimmeln, wenn es nicht komplett durchgetrocknet ist – aber auch das Durchtrocknen ist nicht empfehlenswert für die Qualität der Blumenerde. Der Schimmel ist ein Zeichen, dass die Erde zu feucht und warm oder zu lange gelagert wurde. Wenn sich der Schimmel noch nicht allzu sehr ausgebreitet hat, kann man die Erde unter gewissen Umständen dennoch verwenden. Am besten wird sie dann offen ausgebreitet und einige Tage trocknen lassen. Wer sicher sein will, kann sie 30-40 Minuten bei 100 Grad im Backofen sterilisieren. Dabei sollte man aber auf die Heißluftfunktion verzichten, damit keine Partikel der Erde im Backofen verwirbelt werden. Sicherer ist hier die Einstellung „Ober-/Unterhitze“.

Ist der Schimmel gefährlich?

Grundsätzlich sollte der Schimmel, wenn er nicht überhandnimmt, für Mensch und Tier mit stabilem Immunsystem kein allzu großes Risiko darstellen. Auch ausgewachsene Pflanzen werden durch den Schimmel nicht sonderlich geschädigt. Generell sollte man von Schimmel befallenes Substrat, auch wenn es nur sehr gering ist, nicht mehr zur Aufzucht von Jungpflanzen verwenden und auch nicht mehr für Zimmerpflanzen im Haus. Besteht keine Allergie oder Überempfindlichkeit, ist gegen eine Verwendung auf dem Balkon oder im Ziergarten nichts einzuwenden.

Nimmt der Schimmel aber überhand und ist das Substrat bereits mit Myzel durchzogen, ist die Erde leider nur noch ein Fall für den Biomüll oder – wenn der Sack frisch gekauft wurde – für die Reklamation.

Wie man Schimmel bei der Blumenerde vorbeugt

Man kann den Schimmelbefall nicht wirklich sicher verhindern, da Schimmelpilzsporen sich überall in der Luft verbreiten. Gegen den Befall der Erde im Sack lässt sich aber einiges tun.

  • Erde möglichst nicht länger als 6 Monate zu Hause lagern
  • das Substrat sollte hochwertig und kompostarm sein
  • angebrochene Säcke kühl und trocken lagern, gut verschließen

Wenn die Erde bereits geschimmelt ist, dann sollte man diese zur Sicherheit nur noch im Freien verwenden. Frisch geöffnete Säcke mit Blumenerde, die bereits schimmeln, sollten reklamiert werden.


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  • Dakota Michelon/shutterstock.com

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