Quietschende Betten rauben den Nachtschlaf, und das kann gefährlich werden. Häufig werden diese Quietsch- und Knarrgeräusche im Tiefschlaf nur unbewusst wahrgenommen, und die Schlafqualität leidet darunter. Am Morgen wird man wach und stellt sich die Frage, wodurch der erholsame Nachtschlaf wohl gestört worden sein könnte. Ohne Abhilfe entwickelt sich dies eventuell sogar zum gesundheitlichen Problem. Quietschende Geräusche an einem Bett sind aber auch ein Anzeichen, dass sich irgendetwas an seiner Konstruktion gelockert hat.
Bett quietscht: Was können die Ursachen sein?
Sind es lose Schraubverbindungen, schlagen diese allmählich aus und werden beschädigt. Bei aufeinander reibenden Bauteilen des Bettes, führt dies zum Materialabrieb bis hin zum Bruch. Das Bett kann beschädigt werden, und eine Reparatur wird dann zur kostspieligen Aufgabe des Möbeltischlers. Aus all diesen Gründen sollten quietschende Betten nicht lange hingenommen werden. Es ist in vielen Fällen gar nicht so schwer, Abhilfe zu schaffen. Am besten zu zweit und mit ein wenig Geduld wird fast jedes Bett wieder zum Nachtlager, in dem man sich wohlfühlt. Systematische Vorgehensweise erleichtert das Ganze, und darauf möchten wir nachfolgend tiefgreifend zu sprechen kommen.
Am Anfang steht die Suche nach der Ursache
Fast jedes Bett besteht aus drei grundlegenden Bestandteilen. Diese sind:
- das Bettgestell,
- der Lattenrost sowie
- die Matratze
Von einem dieser drei Komponenten rührt das Quietsch- oder Knarrgeräusch her. Im günstigsten Fall gelingt es bereits, sie aufzuspüren, indem sich eine Person auf dem Bett wälzt und dreht. Die andere Person grenzt durch genaues Hinhören die Lärmquelle immer weiter ein, bis sie eindeutig gefunden worden ist. Wie gesagt, dies ist der günstigste und einfachste Fall, der jedoch nicht immer zutrifft. Konnten die Geräusche nicht lokalisiert werden, wird es erforderlich, das Bett allmählich auszuräumen.
Die Matratze
Häufig sind es in die Jahre gekommene Federkernmatratzen, die sich durch Knack- oder Knarrgeräusche bemerkbar machen. In Einzelfällen sind aber auch Schaumstoffmatratzen nicht lautlos. Bei jeder intensiveren Körperbewegung entspannen sich Einzelbereiche des Materials, und dies erfolgt mit einem Blobb-Geräusch. Die Matratze wird also aus dem Bett entnommen, und eine Person wälzt sich auf dem Lattenrost. Sind die Geräusche jetzt nicht mehr hörbar, deutet alles auf die Matratze als Lärmquelle hin. Schlafmediziner empfehlen ohnehin, eine Matratze nicht länger als acht Jahre zu verwenden. Nun wird es also Zeit, den Austausch einzuleiten.
Der Lattenrost
Sind die Lärmgeräusche auch nach Entnahme der Matratze weiterhin zu hören, ist der Lattenrost an der Reihe. An ihm beginnt die Diagnose mit einer Sichtprobe. Ein eindeutiges Signal für Beschädigungen sind einzelne gebrochene Latten. Eine einzige von ihnen reicht aus, das Bett quietschen zu lassen. Meist sind die Latten in Kunststofflagern oder -schlaufen gelagert. Wenn sie teilweise oder ganz aus diesen verrutscht sind, kann dies die Lärmquelle sein. Das Gleiche gilt für die Gurte und Schlaufen, mittels derer das Körpergewicht eingestellt wird. Verlaufen sie sich nicht in korrekter Richtung, können sie das Quietschgeräusch verursachen.
Eine dritte Komponente sind die Beschläge am verstellbaren Kopf- oder Fußteil. Selbst bei teuren Markenprodukten schlagen diese allmählich aus, und ein Klack- oder Klingelgeräusch ist die Folge. Konnte die Ursache für den Lärm nicht durch die Sichtprüfung lokalisiert werden, wälzt sich eine Person auf dem Lattenrost. Häufig reicht das Körpergewicht aus, um die Lärmquelle eindeutig in Aktion zu versetzen, und sie ist somit aufgespürt. Infrage kommen sowohl alle Verbindungselemente des Lattenrostes als auch seine Auflage auf den Halterungen am Bettgestell. Zu letzteren gehört auch die Mitteltraverse, die vor allem unter Doppelbetten mit zwei Lattenrosten verläuft.
Das Bettgestell
Jeder Hersteller verwirklicht sein eigenes Konzept, mit dem die Bauteile eines Bettgestells verbunden werden. Meist sind dies Beschläge, die ineinander eingerastet und/oder miteinander verschraubt werden. Naturholzbetten neigen immer zu Ausdehnungs- und Schrumpfprozessen in Abhängigkeit von der Raumluftfeuchte und der Raumtemperatur. Aber auch furnierte oder lackierte Hartfaserplatten verändern sich. Die Beschläge werden allmählich locker, und wenn sie nicht kurzfristig neu verschraubt werden, lockern sie sich immer weiter. Es lohnt sich also, hier die Ursache zu suchen. Wenn sowohl die Matratze als auch der Lattenrost als Lärmquelle weitestgehend ausgeschieden sind, werden sie aus dem Bett entnommen.
Nun versucht eine Person, durch Ziehen, Schieben und Wackeln die Ursache am Bettgestell aufzuspüren. Die andere Person engt den Bereich der Lärmquelle durch genaues Hinhören immer weiter ein.
Bett quietscht: Das sind die möglichen Gegenmaßnahmen
Geschafft! Die Quietsch-, Knarr-, Blobb- oder Klingelgeräusche konnten aufgespürt werden. Keine Frage, dass die Ursachenermittlung gleichzeitig genutzt werden sollte, um die komplette Bettstelle von der Matratze über den Lattenrost bis hin zum Bettgestell einer Reinigung zu unterziehen. Dann hat sich der Aufwand erst recht gelohnt. Wie jedoch wird die Lärmquelle sicher und dauerhaft beseitigt? Über die Matratze haben wir bereits gesprochen. Eine Reparatur an ihr ist kaum möglich und wenig sinnvoll. Kommen wir also zum Lattenrost: Einzelne gebrochene Latten können zwar ersetzt werden. Ob sie beim Hersteller noch erhältlich sind ist allerdings ungewiss.
Keinesfalls dürfen sie jedoch ausgebaut und weggelassen werden. Vor allem für Schaumstoffmatratzen wird damit der Lattenabstand zu groß, und die Matratze kann beschädigt werden. Häufig ist die Investition in einen neuen Lattenrost die einzige Variante, den Lärm zu beseitigen. Sind Halteschlaufen der Latten überdehnt oder gar gerissen, muss dieses System ausgewechselt werden. Das Gleiche gilt für ausgeschlagene Beschläge der Höhenverstellung. Manche Hersteller oder Onlineshops liefern die passenden Ersatzteile. In der Praxis hat es sich bewährt, die verstellbaren Gurte für die Gewichtseinstellung beidseitig mit festgezurrten Kabelbindern zu fixieren. Dann reiben sie nicht mehr auf den Latten.
Wenn der Lattenrost auf den Auflagestellen des Bettgestells scheuert, reicht es meist bereits aus, diese dick mit Paraffin (Kerzenwachs) einzureiben. Alternativ können auch Filzgleiter aufgeklebt werden, die jedoch erfahrungsgemäß allmählich wieder verrutschen. Achtung! Völlig ungeeignet ist das Gleitmittel WD40, mit dem beispielsweise festsitzende Schrauben gelöst werden. Dieses Produkt besitzt hervorragende Eigenschaften, entwickelt aber einen Eigengeruch, der den Aufenthalt in dem nun nicht mehr quietschenden Bett trotzdem fast unmöglich macht. Häufig sorgt auch die Körperbewegung dafür, dass der Lattenrost auf den Auflageflächen verrutscht. Passionierten Heimwerkern gelingt es mit geringem Aufwand, den Rost auf diesen Flächen anzubohren und zu verschrauben.
Abhilfe an einem quietschenden Bettgestell
Sicher ist es einfach, die Beschläge nachzuziehen, mit denen die Seiten-, Kopf- und Fußteile eines Bettgestells verbunden sind. Häufig bringt dies jedoch noch nicht den gewünschten Effekt. Der Grund dazu besteht darin, dass beide Teile einer solchen Verschraubung neu eingesetzt und richtig positioniert werden müssen. Die bessere Vorgehensweise besteht deshalb darin, die Möbelteile zunächst auseinanderzubauen und erst dann neu zusammenzusetzen. Bei dieser Gelegenheit können die Flächen, auf denen beide Teile aufeinander scheuern könnten, ebenfalls mit Paraffin eingerieben werden. Dann gelingt es, mit den für die Beschläge geeigneten Werkzeugen eine feste Verbindung herzustellen.
Nicht selten erzeugen aber auch die Beschläge ein quietschendes Geräusch, mit denen das Bettgestell auf dem Fußboden aufsteht. Hier bietet die Variante den besten Effekt, neue Filzgleiter zu verwenden, die aufgenagelt werden. Bei systematischer Vorgehensweise haben das Quietschen und Knarren eines Bettes ein dauerhaftes Ende. Der Lohn für die Mühe ist ein zukünftig erholsamer Schlaf.
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