Beton ist dicht und wasserundurchlässig und wird deswegen gerne im Bau verwendet. Mit diesem Material kann man sich eine Terrasse im Garten bauen, besondere Tischplatten herstellen oder seinen Fußboden umgestalten. Alle wichtigen Tipps zum Glätten von frisch gegossenem und älterem Beton erhaltet Ihr hier.
Beton glätten: Grundlegende Fakten
Beton besteht aus Zement, Wasser, Sand und Kies und er wird im flüssigen Zustand bearbeitet. Man gießt ihn in eine Form, trocknet diese und glättet die Oberfläche am Ende. Das Glätten ist daher so wichtig, weil es die Weiterverarbeitung erleichtert. Somit kann man weitere Materialien einfacher anbauen und für Nassräume eine höhere Dichte garantieren. Nachdem man das Betongemisch zubereitet hat, gibt es drei Stadien. Das erste Stadium ist „flüssiger“ Beton. Dies hält für ungefähr 1 Stunde an. Man kann ihn gießen, sollte die gewünschte Form jedoch vorher gut durchdacht haben, denn in diesem Zustand lässt der Beton sich nicht formen. Er fließt gleichmäßig und ist ganz alleine dem Gesetz der Schwerkraft ausgesetzt.
Danach wird er zu „reifendem“ Beton. In diesem Zustand ist er nicht mehr flüssig, fließt nicht mehr, aber die Oberfläche ist noch weich. So entsteht zum Beispiel Waschbeton, welches zu dekorativen Zwecken auf Fußböden oder an Fassaden verwendet wird. Der Endzustand ist nach einem Tag erreicht, dann ist der Beton „ausgehärtet“. Er kann nun nicht mehr geformt werden, die Oberfläche lässt sich aber mit speziellen Werkzeugen bearbeiten. So kann sie in diesem Zustand immer noch geglättet werden.
Frischbeton glätten: So gelingt es ganz einfach!
- 1. Beton verdichten
Wird frischer Beton gegossen, so lässt er sich meist sehr einfach glätten. Jedoch kann es manchmal passieren, dass Luftbläschen eingeschlossen sind, die die Struktur hinterher unrein lassen werden. Ähnlich wie man eine Backform mit rohem Kuchenteig innendrin auf die Arbeitsplatte fallen lässt, um die Luft entweichen zu lassen, muss man dies auch mit dem gegossenen Beton tun. Hierzu werden meist Rüttelflaschen verwendet. Diese Rüttelflaschen haben einen starken Motor, der über einen langen Schlauch mit einer Spitze verbunden ist. Diese Spitze muss auf dem Untergrund der Form aufliegen, die mit Beton gefüllt werden soll. Dann kann schichtweise Beton gegossen und das Gerät angelassen werden.
Dieses erzeugt starke Vibrationen, die alle Luftblasen entweichen lassen. Wichtig hierbei ist, auch nicht zu lange zu rütteln, damit sich das Betongemisch nicht trennt.
- 2. Flüssigbeton glätten
Das einfachste Verfahren, ist es, eine Betoplan-Platte an einem Besenstiehl zu befestigen und dies als Betonglätter zu verwenden. Es gibt aber auch spezielle „Betonglätter“ für nicht allzu viel Geld zu kaufen. Sie bestehen aus einem Stahlblech und sind ebenfalls mit einem Stiel verbunden. Dieses Gerät kann nun gleichmäßig über die gesamte Betonfläche gezogen werden, wodurch sich das Gemisch legt und gleichmäßig und glatt aushärtet. Ein Trick dabei ist, leichte Schüttelbewegungen auszuüben, wodurch sich der Beton noch besser gleichmäßig und glatt ausbreitet.
Diese Bewegung sollte jedoch nicht mit allzu viel Kraft ausgeübt werden, damit nicht auf künstliche Weise Ungleichmäßigkeiten hineingedrückt werden. Zu diesem Zweck gibt es motorbetriebene Betonglätter, welche Schüttelbewegungen mit genau der richtigen Kraft selber ausüben. Für größere Betonflächen sind sie sehr zu empfehlen, da sie eine saubere Arbeit garantieren.
Vorgeheinsweise bei reifendem Untergrund
Für dieses Stadium kommt der sogenannte „Flügelglätter“ ins Spiel. Dieser kann nur verwendet werden, wenn der Beton tatsächlich nicht mehr flüssig ist. Die Oberfläche muss schon so weit ausgehärtet sein, dass die Maschine nicht einsinkt. Das Gerät wird über einen Flügelpropeller angetrieben und schleift über den Beton. Es gibt ihn als handbetriebene Variante für kleine Flächen oder als fahrbare Variante für sehr große Betonflächen. Die handbetriebenen Flügelglätter können an einem Stiel über die Betonfläche geschwenkt werden. Sie glätten die Oberfläche und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Zementschlämme im Inneren aufschwämmen, wodurch die Form sehr homogen wird.
Ausgehärteten Beton glätten
Diese Methode findet meist bei Sanierungsarbeiten Anwendung. Oftmals wurden in früheren Jahren Kellergebäude, Fußböden oder bestimmte Außenbereiche nicht sehr sorgfältig verarbeitet. Doch das bedeutet nicht, dass man alles entfernen und neu bauen muss. Mit modernen Geräten und dem richtigen Wissen, kann man unebene Betonflächen ganz einfach ausbessern.
- 1. Strahlen
Die Kugelstrahlmaschine hat die Arbeit mit hartem Beton deutlich vereinfacht. Sie ist dafür da, Unebenheiten im Beton auszuarbeiten und eine gerade, jedoch raue Oberfläche herzustellen. Diese Maschine arbeitet mit einem Motor und sehr hohem Druck. Man richtet sie auf die zu bearbeitende Betonfläche und startet sie. Dann schießt sie mit hoher Geschwindigkeit Stahlkugeln auf den Beton ab und saugt sie sofort wieder ein. Die Kugeln werden recycelt und direkt wiederverwendet. Die Breiten variieren zwischen 30 und 50cm. Sie sind sehr langlebig, haben ein großes Erfolgsversprechen und lassen sich in den meisten Baumärkten täglich mieten.
- 2. Schleifen
Um nun eine gerade, aber raue Betonoberfläche glatt zu bekommen, kann eine Betonschleifmaschine genutzt werden. Ihre Arbeitsweise ist sehr einfach, denn sie funktioniert über einen Schleifteller. Dieser ist mit einem Handgriff verbunden und wird von einem Motor gesteuert. Je nach Stärke und Dichte der zu bearbeitenden Oberfläche, hat der Schleifmittel eine Beschichtung aus Diamant oder Wolframkarbid. Hinzu kommen modernere Maschinen mit eingebautem Sauger, wodurch am Ende nicht allzu viel Staub und Dreck übrigbleibt.
- 3. Polieren
Wem die glatte Betonfläche optisch oder zweckmäßig nicht ausreicht, der kann sie zusätzlich polieren. Dies wäre der finale Schritt in der Verarbeitung von Beton. Es können einerseits Betonschleifmaschinen mit einem anderen Aufsatz verwendet werden. So gibt es spezielle Polieraufsätze für die Schleifteller. Jedoch gibt es auch eine Vielzahl an Poliermaschinen, wie zum Beispiel Zweiteller-Maschinen. Sie schleifen ebenfalls die Oberfläche, arbeiten aber mit einem Nassschliff, wodurch die Poren besonders rein und glatt werden.
Fazit
Beton zu bearbeiten ist nicht allzu schwer. Am Ende verspricht es jedoch ein langlebiges, optisch besonderes und sehr stabiles Ergebnis. Alle Materialen und Geräte sind im Handel erhältlich und wird bei der ersten Bearbeitung mal ein Fehler begangen, so kann im Nachhinein trotzdem noch ausgebessert werden.
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