Eine Immobilie zu kaufen oder ein Haus zu bauen, kann kaum jemand über das Girokonto finanzieren. Wer sich den Wunsch erfüllen möchte, in ein eigenes Zuhause zu ziehen, muss sich zunächst mit der Finanzierung des Traums beschäftigen. Der erste Blick fällt häufig auf das aktuelle Zinsniveau. Zurzeit muss mit Hypothekenzinsen zwischen vier und fünf Prozent gerechnet werden.
Es wäre jetzt kurzsichtig, nur auf die Zinsen zu schauen, die für das geliehene Geld gezahlt werden müssen. Ebenso wichtig wie ein sorgfältiger Zinsvergleich ist es, das Kreditangebot zu finden, das zu dem persönlichen Lebensstil passt. Die Höhe der Kreditsumme, die Laufzeit und die Tilgungsrate beeinflussen die Konditionen für einen Immobilienkredit. Sinnvoll kann auf jeden Fall ein Gespräch mit einem professionellen Finanzierungsvermittler sein, der das passende Finanzierungskonzept aus dem großen Angebot heraussucht und viele Tipps für die Baufinanzierung kennt.
Sollte das aktuelle Zinsniveau abschrecken?
Das Zinsniveau befand sich lange Zeit auf einem historischen Tief und hat Kreditnehmer verwöhnt. Nach dem Anstieg der Zinsen, dem gleichzeitigen Preisanstieg von Immobilien und den Kosten für Handwerksleistungen und Material hat sich zunächst eine Unsicherheit am Markt ausgebreitet. Tatsächlich ist das aktuelle Zinsniveau nicht außergewöhnlich hoch. Ein Hypothekenkredit ist mit einem sicheren finanziellen Hintergrund und einem soliden Eigenanteil immer noch mit einem effektiven Zins von um die 4 % finanzierbar.
Die Zinsen, die ein Kreditinstitut für ein Hypothekendarlehen verlangt, sind vom Leitzins der Europäischen Zentralbank abhängig. Dennoch nutzen alle Banken und Sparkassen einen Spielraum, der bestimmt, wie hoch die individuellen Zinsen für eine Baufinanzierung tatsächlich angesetzt werden.
Welche Faktoren fließen in die Zinsgestaltung ein?
Jedes Kreditinstitut wägt die Risiken ab, die mit einer Immobilienfinanzierung verbunden sind. Antragsteller müssen daher immer einer Bonitätsprüfung zustimmen. In diesem Rahmen wird das Zahlungsverhalten der Vertragspartner geprüft und der finanzielle Hintergrund beleuchtet. Konkret werden Auskünfte zum Einkommen und anderen Verbindlichkeiten geprüft. Ein weiterer Faktor ist der Beleihungsauslauf. Hierbei geht es um das Verhältnis von Immobilienwert zur Darlehenshöhe.
Übersteigt die benötigte Finanzierung den Wert des gewünschten Hauses, so müssen Kreditnehmer mit einer höheren Zinszahlung rechnen. Dies kann passieren, wenn eine Immobilie zu einem erhöhten Preis gekauft wird. Kommt es zu einem Zahlungsausfall, erhält die Bank nicht den Gegenwert des Kredites als Sachwert. Das Risiko schlägt sich in den Zinsen nieder. Eine Baufinanzierung ist grundsätzlich dann günstig, wenn ein hoher Eigenanteil vorhanden ist. Je geringer der Betrag ist, der fremdfinanziert wird, desto günstiger sind die Konditionen für einen Immobilienkredit. Es kann sich daher lohnen, eine zu erwartende Geldsumme, zum Beispiel aus einem Erbe vorzuziehen oder in jungen Jahren einen Sparplan anzulegen.
Laufzeiten für die Zinsbindung
Viele Kreditgeber nutzen die gängige Praxis einer zehnjährigen Zinsbindung. Mit dem auslaufenden ersten Vertrag muss die noch ausstehende Summe abgelöst werden. Entweder wurde die Summe zusätzlich zu den Kreditraten angespart oder es muss eine Anschlussfinanzierung gesucht werden. Ein weiterführender Kredit kann ein höheres Zinsniveau bedeuten. Vor der Festlegung auf die üblichen 10 Jahre sollte der durchgerechnet werden, wie hoch die Kosten für eine Laufzeit von 15 oder 20 Jahren mit einer Sondertilgungsmöglichkeit sind.
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